#2 VorurteilFREI

“Wenn ein Film Erfolg hat, ist er ein Geschäft. Wenn er keinen Erfolg hat, ist er Kunst.” – FILMEMACHER

Für alle, die zu faul zum lesen sind – der liebe Jakob hat euch den Text auch eingelesen:

Uuund Action! Da geht er auch schon los der Streifen des Jahrhunderts – das mitreißende Leben eines Filmemachers. Schon als Kind dreht der angehende Regisseur, im besten Falle im Kult der Zeit, mit einer Super-8-Kamera seine ersten Werke.

Filmklassiker werden auf dem alten Röhrenfernseher der Eltern hoch und runter geschaut. Schwelgerisch schwärmt man davon bald seinen eigenen Namen im Abspann auftauchen zu sehen. Anstatt von Rock-und Popstars sind Leute wie Spielberg, Lynch, Coppola, und Tarantino die Jugendidole des jungen Directors. Irgendwie durch’s Abi gemogelt, schlägt man sich erst einmal als Setrunner die Nächte um die Ohren. Rennt, hilft, macht (fast) alles, um dem Traum ein Stückchen näher zu kommen. Eine Menge kurzer Nächte, viele Gefallen verschiedenster Freunde und Bekannte später, ist der erste eigene Kurzfilm im Kasten und dient als Bewerbung für die Filmhochschule. Man wird angenommen, muss seinen Eltern erklären, dass man das mit diesem “Filme machen” doch ernster meint, als sie es vielleicht anfangs geglaubt haben und hofft nun auf dem richtigen Weg zu sein.

Jakob Schmidt ist auf dem richtigen Weg – sein Debüt “Zwischen den Stühlen” war einer der besucherstärksten Dokumentarfilme im Jahr 2016

Schnell merken die jungen Spielbergs, dass man selbst doch nicht ganz der einzige ist, der zielstrebig auf den Oscar hinarbeitet. Die ersten Semester begnügt man sich mit, für einen selbst viel zu prätentiös scheinenden Art-House-Filmprojekten. Dabei fragt man sich die ganze Zeit, was das Ganze eigentlich soll. Langsam wird es ernst – man versucht herauszufinden, welche Kommilitonen vermeintlich hilfreich sein könnten im weiteren Berufsleben. Da heißt es, wie so oft netzwerken – teils angestrengt versucht man sich mit jedem gut zu stellen…man weiß ja nie, bei wem es sich vielleicht bald lohnen wird. Auf zahllosen anstrengenden Parties hofft man mit den richtigen Leuten in der Kloschlange zu stehen und ganz unangestrengt auf’s Thema Film zu kommen.

Das Studium neigt sich dem Ende zu, für den ersten eigenen Spielfilm stürzt sich der angehende Filmemacher in die ersten Schulden. Hat es sich gelohnt wird noch irgendeine undefinierte Masterclass besucht und dann kann es auch schon losgehen mit dem erhofften  Glanz und Glamour.

Aus dem ambitionierten Filmhochschulabgänger wird die neue Hoffnung der deutschen Filmszene. Die ersten Nachwuchspreise werden gewonnen, die richtigen Leute, vor allem aber Geldgeber werden aufmerksam und dann ist der Moment gekommen, von dem in langen Filmnächten geträumt wurde. Man sitzt am Set des ersten eigenen Blockbusters.

Auf dem berühmten Regiestuhl sitzend, mit Megaphon in der Hand, delegiert man die Aufgaben bzw. dirigiert die Leute am Set nach seinem Willen.

Man bemerkt jedoch, dass der deutsche Filmmarkt, schneller an die “Schweiger-Schweighöfer-Grenze” trifft, als gedacht.  Der richtige Filmemacher hat keine Lust auf “publikums-befriedigende Massenabfertigung”. Deswegen wird flux entschieden ins Mekka aller Cineasten umzusiedeln. Das Haus im Valley von L.A. wird gemietet. Nach einer kurzen traumhaften Episode des Bilderbuch-Filmstarlebens, merkt man schnell, dass ganz Hollywood noch viel mehr Schall und Rauch zu sein scheint, als anfänglich gedacht. 2 gescheiterte Ehen mit aufstrebenden Schauspielerinnen später, zieht man Kosequenzen und in die Heimat zurück.

Mit den vermeintlich richtigen Leuten stemmt man es, eine eigene kleine Produktionsfirma zu gründen und auch die ersten Filme eigens zu realisieren ohne auf die wohltätige Hand des bestimmenden Geldgebers angewiesen zu sein. Wie der Weg nun weitergeht, steht in den Sternen – fest steht: in diesem Milieu scheinen Oscar und obdachlos näher beieinander zu liegen, als man glaubt.

Ich habe mir sagen lassen es gibt 3 Gründe, warum man Filmemacher wird:

  1. )Um berühmt zu werden und über den roten Teppich zu laufen.
  2. )Um unglaublich viel Geld zu verdienen und reich zu werden.
  3. )Um die Welt mit seinen Filmen zu verändern.

Im besten Falle verändert man natürlich mit seinen Filmen die Welt und wird damit reich und berühmt. Doch das wäre vielleicht ein bisschen zu viel des Guten – sowas gibt es doch nur im Hollywood-Happy-End, oder?

Hier gibt es die Auflösung, was an all dem so dran ist:

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