Leben mit Behinderung – Gesellschaftlich akzeptiert?

Sind Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft akzeptiert? Mit dieser Frage habe ich mich, im Rahmen meines MSA-Vortrages, mehrere Monate lang auseinander gesetzt. Dies ist schlussendlich mein Fazit:

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Vermutlich würden die meisten Leute meine Frage spontan mit „ja“ beantworten. Diskriminierung von Menschen mit Behinderung  findet in unserer Gesellschaft zwar nicht mehr in solch großem Ausmaß wie früher statt, allerdings ist sie immer noch vorhanden. Schon allein wie man „Behinderte“ nennt, spielt eine große Rolle. Während man bei dem Begriff „Behinderter“ den Menschen nur auf seine Behinderung reduziert, stellt man bei „Mensch mit Behinderung“ den Menschen in den Vordergrund. Das ist allerdings enorm wichtig! Bloße Reduzierung auf das „nicht können“ bzw. die Einschränkung oder Benachteiligung einer Person ist nicht das, was man in den Vordergrund stellen sollte.

Zudem spielen natürlich auch verschiedene andere Faktoren wie Inklusion eine Rolle. Kann man wirklich von Akzeptanz reden, wenn jemand nicht vollkommen am gesellschaftlichen Leben teilnehmen kann? Es gibt inzwischen zwar keine Sonderkindergärten mehr, aber immer noch spezielle Schulen und Arbeitsstätten. Inklusion findet daher nur in einigen Teilen unserer Gesellschaft statt. Dabei definiert die UN-Behindertenrechtskonvention Inklusion als Menschenrecht. Tatsächlich trafen wir bei unserer Umfrage, und ich bei meiner Recherche, gar nicht selten auf Inklusionsgegner. Sie sind der Überzeugung, dass das Lernen, beispielsweise  in inklusiven Klassen, nicht gut für ihre Kinder wäre, weil sie dadurch langsamer lernen würden. Außerdem würden sich die Lehrer dann mehr auf die Schüler mit Behinderung konzentrieren müssen. Um das zu verhindern, würden Schulen mehr speziell ausgebildete Hilfskräfte brauchen und das ist teuer.

Dabei zeigen gerade inklusive Schulklassen, wie gut das Konzept funktionieren kann. Die Kinder lernen zusammen den Schulstoff und zusätzlich den Umgang miteinander. Sie behandeln dadurch Menschen mit Behinderung nicht gesondert, sondern ganz normal. Leute, die in ihrem Umfeld keinen Kontakt zu Menschen mit Behinderung haben, lernen das nicht. Das ist auch der springende Punkt: Solange wir Menschen mit Behinderung nicht als genauso „normal“, wie jeden anderen Menschen ansehen und auch so behandeln, kann man nicht sagen, dass diese in unserer Gesellschaft wirklich akzeptiert sind.

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