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Wenn selbst die Zielgruppe nicht lacht

Filmkritik zu Kartoffelsalat – Nicht fragen!

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Der YouTuber FreshTorge (Torge Oelrich) ist der Schöpfer des ersten YouTuber-Films und spielt u.a. den Hauptcharakter Leo Weiss. Foto: ©kartoffelsalat-film.com

Ein Kinofilm? Bei dem Film Kartoffelsalt – Nicht fragen! handelt es sich um den ersten Kinofilm aus der Hand von YouTubern. Zum Thema YouTuber haben wir euch in diesem Jahr bereits eine ausführliche Webreportage zusammengestellt (Klickt hier!). Dass YouTube sich immer mehr mit den Mainstream-Medien vermischt, ist bekannt und an sich auch gar nicht schlimm. Das Problem ist nur, dass erfolgreiche YouTuber keine guten Autoren, Musiker oder Produzenten sind. Womit wir nun also bei Kartoffelsalat sind. Mit prominenter Unterstützung durch Comedy-Legende Otto Waalkes entstand ein Streifen, der von der jungen Produktionsfirma hoch angepriesen wird, von Fans auf Twitter zwiespältig und von Kritikern größtenteils negativ gesehen wird. Aber das ist ja nicht schlimm, bei Kartoffelsalat handelt es sich um einen Zielgruppen-Film. Nun ja, ich persönlich sehe mich als Zielgruppe, darum möchte ich nun meine Meinung zu diesem Film sagen.

In der Flachwitz-Hölle. “Jetzt mal doch nicht den Teufel an die Wand!”, hören wir in einer Szene des Films. In der nächsten Szene sehen wir Phil Laude von YTITTY, der eine Karikatur des Teufels an die Wand schmiert. Kartoffelsalat ist voll von diesen Gags. Und bei jedem einzelnen hat man das Gefühl, ihn schon einmal gehört zu haben. Kein Wunder, die Witze stammen teils aus der Hochzeit von Otto vor etwa dreißig Jahren. Innovativ ist es nicht, was wir hier zu sehen bekommen. Von allen Seiten wird man zugebombt mit Witzen in dieser Richtung. Nach dem Satz “Ich habe ein Auge auf sie geworfen” sehen wir tatsächlich, dass der gemeinten Figur nun ein Auge im Haar hängt. Anspruchsvoll ist er nicht, der Humor, aber auch nicht lustig.

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Der renommierte Schauspieler Norbert Heisterkamp (r.) und der millionenschwere YouTuber iBlali (Viktor Roth, l.) Foto: ©filmstarts.de

YouTuber und “richtige” Schauspieler. In Kartoffelsalat sehen wir neben berühmten YouTubern wie zum Beispiel Roman und Heiko Lochmann, Dagi Bee, Bibi, YTITTY, ApeCrime,Simon Desue etc. auch “richtige” Schauspieler mit Filmerfahrung. Dabei sind natürlich Norbert Heisterkamp, Martin Schneider und Otto Waalkes, die wir noch aus den 7 Zwergen kennen, zu erwähnen. Außerdem jedoch sehen wir auch Jenny Elvers-Elbertzhagen, die in diesem Film nur als Objekt für Witze über Alkoholismus zu fungieren scheint. Alle diese (teils ehemals) erfolgreichen Schauspieler wurden in diesem Film nur als Nebenrollen eingesetzt. Mehr Platz also für die YouTuber. Aber YouTuber sind keine guten Schauspieler. Aber darauf kommt es nicht an. Kartoffelsalat ist ein YouTuber-Zirkus, bei dem es nicht um den Film oder die Qualität geht, sondern um die Menschen, die auf der Leinwand zu sehen sind. Eine Szene, die mich besonders aufgeregt hat, findet sich relativ zum Anfang: Dort werden Unterlagen durchblättert, bis eine Darstellerin eine Scheibe Butterkäse aus einem Ordner holt. Natürlich fällt der Satz “Das ist doch Käse!” – Das ist nicht nur einer dieser berühmten Flachwitze, er wird auch ohne jegliches schauspielerisches Feingefühl vorgetragen.

Amateure am Werk. Auch technisch lässt dieser Film sehr zu wünschen übrig. Wenn Assistenten munter durchs Bild hüpfen oder es dem Kameramann nicht gelingt, das Bild scharfzustellen, erkennt man eindeutig, dass hier keine Profis am Werk sind. Aber warum produziert man dann einen Kinofilm? Verwackelte Handycams, kaum schauspielerische Lichtblicke, eine Story zwischen Fack Ju Göhte, Harry Potter und einem Uwe-Boll-Streifen verschmelzen mit den Witzen, für die selbst die Zielgruppe zu erwachsen ist, zu diesem halbgaren Murks, der sich einen Kinofilm schimpft.

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Mit demselben Blick verließ ich nach dem Film den Kinosaal. Foto: ©Bild.de

 

Der RTL-Film. Dieser Begriff mag zwar provokant wirken, aber ich merkte wirklich, wie ich im Laufe des Films abstumpfte. Wie die hinten zu sehenden Zombies verließen die Zuschauer den Kinosaal. Nach einer ausführlichen Reproduktion meiner Gehirnzellen sah ich mich also bereit, das, was ich mir da gerade nicht einmal eineinhalb Stunden ansehen musste, aufzuschreiben.

Fazit. Was soll man sagen? Kartoffelsalat – Nicht fragen! ist ein technisches Massaker an kleinen Ungereimtheiten, die Witze sind zwischen alten Kalauern und Penissen anzusiedeln. Die Schauspieler, die wir hier primär zu sehen bekommen, sind keine guten Schauspieler: es sind YouTuber. Der ganze Streifen eignet sich in keinster Weise für das Medium Kinofilm. Es ist bestenfalls ein YouTube-Video mit ziemlicher Überlänge. Wenn selbst die eigene Zielgruppe nicht lacht, dann kann der Film kein Erfolg gewesen sein. Es ist Trash der untersten Schublade. Schon nach der anfänglichen Texttafel “Dieser Film basiert auf einem wahren Salat” weiß man, dass man jetzt sehr leiden muss.

Gesamtwertung: 2,5/10

Was macht man also aus einer durchaus interessanten Idee? Einen Film, der mit allen Mitteln versucht, Mainstream zu sein, und es trotzdem nicht schafft. Die Story, die Witze, alles hat man schon einmal gesehen oder gehört, mit dem einzigen Unterschied, dass einen jetzt irgendwelche Menschen, die im Internet ihre Videos machen, anglotzen. Das klingt vielleicht böse, aber sie sind halt nicht mehr: Sie sind keine Schauspieler, komplett ungeeignet für einen Kinofilm. Es sind nur YouTuber. Trotzdem gebe ich 2,5 Punkte für den Mettigel – die einzige Stelle, an der auch ich nachgeben musste und mich der Kalauer-Flut für einen kurzen Schmunzler ergeben habe.

Hier seht ihr eine sehr gute Review auf dem YouTube-Kanal FilmLounge.

 

 

 

6. August 2015by Bent-Erik
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Urlaub ist doch was ganz Feines – Terrassenbeobachtungen aus der Ferienanlage

Die Sonne ist gerade untergegangen und ich sitze draußen auf der kühlen Terrasse unseres Ferienapartments und will den Abend mit einer schönen Tasse Horchata de Chufa (ein sehr zuckerhaltiges und kalorienreiches spanisches Gesöff) gemütlich und ruhig ausklingen lassen.

Nicht bedacht beim Schmieden dieses Planes habe ich allerdings, dass unser Ferienapartment Teil einer Ferienanlage ist und demnach die eben genannten Begriffe „gemütlich“, „ruhig“ und „schön“ heute Abend unmöglich gleichzeitig realisiert werden können.

Die laut meditierende Österreicherin auf der Terrasse neben mir toleriere ich ja noch, obwohl ich es schon bedenklich finde, dass sie sich schon seit geraumer Zeit die Nase zuhält, aber die Konsequenzen dessen sollen ja nicht meine Sorge sein.

Auch an die keifende Animateurin aus der abartigen, sehr stark an Hape Kerkelings „Club las Piranjas“ erinnernden Touristenherberge, die mit Mickey-Maus-Stimme auf falschem Englisch die Miss-Wahl moderiert, habe ich mich mittlerweile gewöhnt.

Die Kinderdisko am Pool, bei der alle drei Sekunden ein Kinderkreischen wahrscheinlich vom Band abgespielt wird und schlechte Chipmunk-Versionen von ABBA und den Beatles sowie eine deutsches Cover von Sattelite zusammen in einem Mashup erklingen, strapaziert meine Nerven schon sehr, aber ich bin trotzdem noch guter Stimmung.

Die hebt sich sogar noch, als der Animateur das Ende der Kinderdisko ankündigt und anschließend freudig verkündet – und damit alle Anwohner indirekt vorwarnt – nächsten Mittwoch finde sie erneut statt. Doch das kann mir herzlich egal sein, da bin ich nämlich längst wieder zurück in Deutschland.

Meine Stimmung kippt jedoch sofort wieder, als sich die Besucher der Kinderdisko in die Richtung der nächsten Station ihrer Abendbespaßung bewegen und sich durch unheimliche Geräusche ankündigen.

Interessanterweise führt ihr Weg natürlich an unserer Terrasse vorbei.

Eine vierköpfige, rot gebrannte, englische Proll-Familie mit grauenhaftem Dialekt stolpert meckernd den kleinen Pfad vor unserer Terrasse entlang. Vater und Sohn diskutieren angeregt über Minecraft, Mutter und Tochter streiten über das Ergebnis der Miss-Wahl, das die Tochter, ein dicke, zehnjährige Blondine mit Schweinegesicht, „ungerechterweise“ als Verliererin bestimmt hat. „But you’re beautiful, too“, höre ich die Mutter säuseln und verfluche dabei die Welt mit ihren Lügen.

Hinter ihnen geht eine Ansammlung von spanischen Müttern, die alle gleichzeitig in einem wahnsinnigen Tempo reden und neben mir hat eine italienische Großfamilie, damit es auch bloß nicht zu still ist im Haus, eine spanische Sitcom laufen, bei der alle paar Sekunden schallendes Gelächter ertönt. Keiner der Familie schaut jedoch zu, die Tochter rückt lieber alle Gartenmöbel hin und her, reinigt anschließend sehr lange und sehr geräuschvoll die gesamte Terrasse, während alle männlichen Mitglieder bald anfangen, ebenfalls sehr geräuschvoll und natürlich auch geruchsvoll Unmengen an Fleisch zu grillen. Dabei reden und singen alle Familienmitglieder in einer ungeheuren Lautstärke, während die von ihren Eltern nach draußen verbannten Kinder der Leute von gegenüber anfangen, Fußball zu spielen und Räder zu schlagen.

Eine deutsche Nerdfamilie spaziert angeätzt über den Pfad vor meiner Terrasse, die Mutter schimpft in einem Fort über ihre sandigen Klamotten, sie hasse es, wenn Strand so sandig sei, der Vater schimpft über die Laune seiner Gattin und der Sohn läuft murrend neben seinen Eltern her und fragt, warum es hier kein Internet gebe.

Die leere Strandbahn dreht unmotiviert ihre Runden um die Ferienanlage, hält alle zehn Meter und stößt vor der Weiterfahrt immer das gleiche nervtötende Panflötengeräusch aus.

Die Italiener haben mittlerweile von ihrer Sitcom zu einem Fußballspiel umgeschaltet, das, der Lautstärke des Gelabers dabei zufolge, offenbar alle gleichzeitig moderieren wollen.

Es fallen auch ungewöhnlich viele Tore dabei, so oft wie gegrölt und gejubelt wird, doch ich will ja nichts sagen, vielleicht spielen italienische Mannschaften einfach nur besonders gut – oder haben besonders schlechte Torwarte.

Inzwischen hat der sechsjährige Sohn der meditierenden Österreicherin angefangen, allein gegen die Wand Beachball zu spielen, was ein schönes, monotones, fast schon entspannendes Hintergrundgeräusch ergibt.

Meine Ansprüche sind gesunken, jetzt finde ich schon einen allein Beachball spielenden Jungen entspannend. Wahnsinn.

Ich fange an, mich immer mehr auf das monotone Klacken des Balles zu konzentrieren und merke, wie mir langsam meine Augen zufallen und ich auf meinem klapprigen Plastikstuhl immer weiter nach hinten kippe.

Ab dem Moment setzen meine Erinnerungen für ein paar Sekunden aus, das nächste, was ich wahrnehme, ist ein lautes Rumsen und dann liege ich auf dem Boden. Aus Prinzip stoße ich einen schrillen Schrei aus. Sofort kommt die Österreicherin angerannt, fragt mich auf für mich unverständlichem Österreichisch irgendetwas und macht damit auch die Italiener auf mich aufmerksam. Zum ersten Mal an diesem Abend scheinen sie zu registrieren, dass es auch noch andere Menschen auf dieser Welt gibt außer ihnen.

Natürlich habe ich mir nichts getan, mit Vom-Stuhl-Fallen habe ich viele Erfahrungen, auch, dass die Menschen um einen herum den Sturz als viel dramatischer erleben als man selbst.

Trotzdem ist der eine Italiener noch misstrauisch und spendiert mir noch einen leckeren Fleischspieß.

Als ich im Bett liege und wie üblich die Ereignisse des heutigen Tages sortiere und erörtere, stelle ich fest, dass es doch ein ganz akzeptabler Abend war – mit einem äußerst erfreulichen Ende sogar. Er war zwar weder „gemütlich“ noch „ruhig“ oder „schön“, aber die Horchata schmeckte hervorragend. Und zum Nachtisch gab es schönes, italienisches Fleisch. Urlaub ist doch was ganz Feines.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

6. August 2015by Milena
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