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DIGGA - Teens unterwegs
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Berliner Schülerzeitungswettbewerb 2017

Wie auch in den letzten Jahren, fand auch dieses Jahr die Preisverleihung der besten Schülerzeitungen im Roten Rathaus statt.
Verschiedene Schulen aus Berlin meldeten sich an, um Ihre Zeitung zu präsentieren. Es waren Klassen von Grundschule bis zu den Oberstufenzentrum anwesend. Sie zeigten uns, wie sie Recherchen und Themen zu Texten einer Zeitung umwandelten. ALEX Berlin war vor Ort und hat sich die Preisverleihung mal angeschaut.

Die Moderation der Verleihung übernahmen Jugendliche. Es gab für jede Schulart eine Schülerzeitung, die gewann. Preise im Gesamtwert von 3.000 Euro wurden an die engagierten Schülerinnen und Schüler verliehen. Die GewinnerInnen hatten die Jury mit ihren originellen Zeitungen überzeugt.
In der Jury des Wettbewerbs saßen Andrea Hofstetter, Andrea Huber, Heike Mohr, Mareen Bauer, Florentine Anders, Henrik Nürnberger, Mischka Franke und Johann Stephanowitz.

Da ich noch nie auf einer Preisverleihung war, war es interessant für mich zu sehen, wie so etwas abläuft. Die Altersspanne auf der Verleihung reichte vom Grundschüler bis hin zum Abiturienten. In den Pausen sorgte eine Band für Unterhaltung.

Auf der rechten Seite des Saals wurde eine Leinwand aufgebaut, auf der man die besten Artikel der aktuellen Zeitung sehen konnte. Unter anderem hat man dort auch das Cover von ihr gesehen.

Nach der Preisverleihung wurden Fotos von den Gewinnern geschossen.
Da die Preisverleihung einige Zeit dauerte und es viele hungrige Gäste gab, wurde ein Buffet im Foyer aufgebaut. Auf der gegenüberliegenden Seite des Foyers waren verschiedene Stände aufgebaut. Man fand hier beispielsweise den Stand der jungen Presse oder den der Berliner Morgenpost.

Unsere Redaktion führte Interviews mit den Gewinnern, der Jury und den Gästen.
Der Schülerzeitungswettbewerb war ein großer Erfolg.

31. Januar 2017by Rea
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DIGGA bei der Internationalen Grünen Woche Berlin

Schon zum 82ten Mal fand in Berlin die grüne Woche statt und wir von Digga waren dieses Jahr auch mit dabei!

Die grüne Woche ist die weltgrößte Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau. Aufgrund des Namens “grüne Woche” dachten wir vorher, auch das Thema “Bio” würde eine große Rolle spielen und hatten also vor herauszufinden, wie grün die grüne Woche wirklich ist. Dass kaum ein Produkt wirklich aus kontrolliert biologischem Anbau stammte, stellte sich erst später heraus.


In den insgesamt um die zwanzig Hallen wurden sowohl kulinarische Köstlichkeiten aus den verschiedenen Bundesländern Deutschlands als auch internationale Spezialitäten präsentiert. Aber auch Institutionen, die nicht direkt etwas mit Ernährung zu tun haben, wie zum Beispiel ein Trachtenverein oder eine Alpakafarm haben uns im Interview Einblicke in ihre Arbeit gewährt.

Zwischendurch gab es natürlich auch wieder ganz viel zu probieren – ob Essig, Gummibärchen oder Schnaps – für jeden war etwas dabei (auch für die Veganer).

Darüber hinaus wurden Tiere, Blasmusik und traditionelle Tänze zur Schau gestellt, die uns zwischen informativen Gesprächen mit den unterschiedlichsten Persönlichkeiten Unterhaltung boten.

Das alles und noch vieles mehr könnt ihr hier sehen!

Oder ihr geht nächstes Jahr selbst auch mal hin! Das Anstehen lohnt sich!

25. Januar 2017by David
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Die Grüne Woche wird verschmäht! Ein satirischer Tagesablauf.


DIGGA war auf der Grünen Woche!

Und so ist es gewesen: (—Achtung, Ironie—)

Die erste Station unseres  Abenteuertrips namens „Grüne Woche“ ist Brandenburg. Brandenburg liegt zwischen Schleswig-Holstein und Bayern, zumindest auf der Grünen Woche, seit irgendein überzeugter Gegner geographischer Standards beschlossen hat, die verschiedenen Messehallen nach Bundesländern zu benennen.

Wir sitzen also auf original brandenburgischen Bierbänken vom rbb, auf dessen mit Eigenwerbung beschmückter Bühne am laufenden Band journalistische Glanzleistungen präsentiert werden (Zitat: „Wie ist es für Sie, hier zu sein?“ –„Ja, ich freue mich wahnsinnig, hier sein zu dürfen.“) Der Rest der nur beschränkt mobilen Grüne-Wochen-Klientel, der sich hier auf den Bierbänken vielmehr unter als vor der Bühne versammelt hat, blickt andächtig gen Gipfel des Journalismus’ (rbb-Bühne) und klatscht verhalten ob des morgendlichen Spektakels, das sich ihm hier bietet.

Ein Altmänner-Blasorchester marschiert auf, es werden diverse Jagdsignale zum Besten gegeben; bei der Zugabe, dem sogenannten Hundeführerruf, ertönen handgemachte Pfiffe; mittlerweile klatschen über zehn Menschen und ein Lokalpatriot mit versoffenem Gesicht und geschecktem Vollbart singt mit Tränen in den Augen die Hymne von Brandenburg.

Im Anschluss daran tritt eine Dame mit ausladendem Gewand auf die Bühne und stellt sich als Kurfürstin von Oranienburg vor, woraufhin sie auch vom dauermotiviert frohlockenden Moderator konsequent als solche angesprochen wird.

Die Digga-Redaktion hingegen hat genug von solch albernen, niveaulosen Konversationen, deshalb begibt sie sich schleunigst wieder auf ihr Niveau und interviewt das Opfer der Maskottchen-Datenbank, ergo die Kurfürstin von Oranienburg, direkt, als sie von der Bühne tritt mit den Worten: „Wie stellen Sie es eigentlich an, in diesem Aufzug aufs Klo zu gehen?“ (Die Antwort werdet ihr übrigens bald in unserer audiovisuellen Reportage erhalten, wenn sie denn mal fertig geschnitten ist.)

Doch das Niveau steigt stetig und erreicht neue Sphären: Wenig später schon steht die Digga-Redaktion nämlich in Bayern und führt außerordentlich anregende Gespräche mit bierbäuchigen Repräsentanten des Trachtenvereins. Dank investigativen Journalismus’ ist bald enthüllt, wozu ein Trachtenverein eigentlich noch da ist, außer dass nostalgische Patrioten sich unter Gleichgesinnten ihre Lederhosen mit Starkbier bekleckern: Es können nämlich darüber hinaus traditionelle Tänze getanzt werden und kostenlos und ungestraft Damen betastet werden! Na, wenn das nicht ein Grund ist, dort einzutreten. Schließlich wird auch regelmäßig eine Dirndl-Königin gekrönt! Ein Event, das ein stolzer Bewunderer größeren Körbcheninhalts unter keinen Umständen verpassen darf!

Erfüllt von diesem bereichernden Interview begeben wir uns über Umwege in die Tierhalle, wo uns inmitten von Kühen, Pferden und anderem Getier eine reizende Dame das Konzept Massentierhaltung erklärt, ohne allerdings dieses Wort in den Mund zu nehmen. Stattdessen schildert sie mit scheinheiligem Zahnpastalächeln den Alltag einer ihrer Milchkühe („Nö, die kommen eigentlich nie aus den Stalllungen.“) Sebastian, unser Moderator, lässt sich nichts anmerken („Na, das klingt ja alles ganz positiv“) und lässt die Dame weiterhin in ihrem Glauben wähnen, der Irgendwas-mit-Medien-Jungspund würde beim Interviewen sowieso nur auf den Tonfall und nicht auf den Inhalt des Gesagten achten.

Manchmal jedoch ist genau das die einzige Möglichkeit, weiterhin auf den Interviewpartner einzugehen, zum Beispiel wenn es sich dabei um den Vertreter einer bayrischen Kapelle oder eines Alpakahofes handelt, der demzufolge seiner bayrischen Identität entsprechend redet. Teilweise verstehe ich als bemitleidenswerte Moderatorin kein einziges Wort und springe deshalb wild zwischen den Themen hin und her, um das Interview schnellstmöglich zu beenden.

Der Rest der Digga-Redaktion googelt währenddessen nach Übersetzern.

In der internationalen Halle schenkt uns ein nervöser Fertignudelverkäufer ein Päckchen Yum Yum, in Schleswig-Holstein testen wir Wasser in allen Variationen, gewinnen bei der Tombola eingeschweißte Würste und wärmen uns die Hände an der Kuh.

Nach einigen erfolglosen Versuchen, an den Ständen kostenlos größere Mengen an Nahrung zu erhalten („Wir sind von der Jugend-Redaktion DIGGA, dürfen wir was probieren?“), beschließen wir, uns etwas zu essen zu kaufen, doch Mitläufer-Betriebe wie Ditsch haben sich den restlichen Preisen der Messe angepasst und bieten jetzt ihre halbgaren Pizzazungen für 4 Euro an. In Ermangelung günstigerer Alternativen schlägt man zu.

Die Zeit rennt, wir schieben uns durch die Massen an trachtentragenden Tölpeln, die Speicherkarten füllen sich mit mehr oder minder brauchbarem Videomaterial, die Motivation sinkt. Bald schon sind wir wieder in Brandenburg und lassen den Tag ausklingen, indem wir unsere Technik zusammenpacken und uns auflösen.

Die Grüne Woche war mal wieder ein Heidenspaß!

 

 

24. Januar 2017by Milena
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Alle Kategorien, Schule

Denk mal nach… Jugendforum denk!mal 2017

Maggie und Sina vor einem Kunstprojekt.
Maggie und Sina vor einem Kunstprojekt.

Meggie und Sina vor einem Kunstprojekt.

Auch dieses Jahr fand das Jugendforum denk!mal zum 14. Mal im Abgeordnetenhaus Berlin statt und lud alle, egal ob groß oder klein, alt oder jung, in seine Räumlichkeiten ein. Jeder der sein Projekt bis zum 16. Dezember eingereicht hatte, konnte etwas präsentieren.

Das Jugendforum denk!mal findet zum Anlass des Befreiungstages von Auschwitz statt, an dem an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert werden soll.

Unter dem Motto: “Darüber spricht man nicht?”, sollten Kinder und Jugendliche angefeuert werden, genau darüber zu sprechen, zu malen, zu spielen oder zu singen und ihrer Kreativität zu diesem Thema freien Laufen lassen. Dieses Jahr ging es ganz besonders um die verfolgten Homosexuellen zur NS-Zeit. Natürlich konnte man das Projekt auch über die anderen Opfergruppen der Nationalsozialisten machen. Das war allen freigestellt.

Sina interviewt Ralf Wieland bei der Ausstellung.

Die Ausstellung fand im Casino des Abgeordnetenhauses statt, das mit vielen Plakaten beschmückt war. Zu bestaunen gab es sowohl plastische Kunstwerke als auch Dokumentationen, die auf Fernsehern liefen. Um 18 Uhr fand die Abendveranstaltung im Plenarsaal statt. Nach der Begrüßung von Ralf Wieland, dem Präsident des Abgeordnetenhauses, ging das Programm auch schon los. Sechs Gruppen traten auf. Darunter zwei Theaterstücke, eine Tanzperformance, eine Videodokumentation und eine Zirkusdarbietung. Zwischendurch gab es auch ein Gespräch auf der Bühne über drei weitere Projekte, die in der Ausstellung zu finden waren. Während der Vorstellung war der ganze Saal still und aufmerksam. Mich hat es selber sehr berührt, da ich durch die vorgeführten Stücke trotzdem nur erahnen konnte, wie furchtbar es damals war.

 

Nach der Abendveranstaltung wurde die Ausstellung von den Besuchern und Besucherinnen angeschaut. Fragen zu den Projekten konnten nochmal persönlich gestellt und beantwortet werden. Wir haben die Chance genutzt, um ein paar Interviews zu führen und hatten Politiker, Besucher, Mitwirkende, die Moderatorin der Abendveranstaltung Teresa Sickert und Ralf Wieland vor der Kamera. So konnten wir ihnen einige Fragen zu den Kunstwerken stellen und ihre Ansicht zum richtigen Gedenken erfahren.

Mein persönliches Highlight war das Interview mit dem Ehepaar Michalski. Sie gehören zu den wenigen letzten Zeitzeugen, die wir noch haben. Heute sind wir an dem Punkt angelangt, an dem wir nur noch wenige Überlebende haben, die uns von den Gräueltaten des Naziregimes erzählen können. Petra und Franz Michalski sind zwei sehr sympathische und zuvorkommende Menschen, die offen und gerne mit uns über ihre Vergangenheit gesprochen haben. Im Interview haben sie von der Verarbeitung ihrer eigenen Geschichte und der Verfolgung Homosexueller im dritten Reich erzählt. Sehr lobenswerte Worte hatten sie für die Arbeit der Jugendlichen übrig. Eine Feststellung, die die beiden hatten, war die Tatsache, dass sich denk!mal verändert hat – und zwar ins Positive. Sie fanden, dass es mit jedem Jahr professioneller wird.

Das Ehepaar Michalski im Interview.

Verschiedener hätten die Projekte nicht sein können. Angefangen bei fantastischen Zeichnungen, hin zu einem eigenen Buch von Schülerinnen und Schülern, zu kunstvoll gebastelten Werken und schließlich zu Stücken, die an Anne Frank erinnern sollen. Alles in allem war dieser Abend sehr informativ und interessant. Ich bin der Meinung, dass solche Abende sehr wichtig sind und man dieses Thema immer wieder aufgreifen sollte. Es darf nicht vergessen werden, damit auch die nächsten Generationen aus der deutschen Geschichte lernen und so etwas nie wieder passiert.

Die Jugendlichen vom Projekt Meinungsmacher.in haben einen Podcast zum Jugendforum denk!mal gemacht und unsere Kollegen von Radio Hörsturz im Hörfunkstudio besucht. Hört doch mal rein!

Die Doku vom Abend gibt es hier bald zu sehen.

 

20. Januar 2017by Meggie
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Interview mit Katja Krasavice

Im vergangenen Jahr haben wir die Youtuberin Katja Krasavice auf den Video Days interviewt. Hier noch einmal das originalgetreu transkribierte Interview zum Nachlesen.

Laura: Eine ganz einfache Frage – warum bist du auf Youtube?

Katja: Weil Youtube zurzeit die Plattform ist, die einem Reichweite bietet und weil  ich angefangen hab und irgendwann bekannt wurde, darum bin ich auf Youtube.

Laura: Also ist dein einziges Ziel, berühmt zu werden.

Katja: Nein, ist es nicht. Ich bin auch mit der Ambition reingegangen, einfach nur Videos zu machen. Aber ich bin berühmt geworden und natürlich gefällt mir das.

Laura: Ja, natürlich, aber jetzt hast du ja auch eine spezielle Reichweite und auch eine Menge Fans. Wie gehst du damit um?

Katja: Ich find das wirklich schön und ich hab auch gerade eben noch in einem Interview gesagt, dass ich die wie Freunde behandle. Auch wenn das immer so Gelaber, bla-bla-bla-bla-bla, ist, aber es ist bei mir halt wirklich so. Ich würde mit denen einfach nur chillen wollen.

Laura: Jetzt produzierst du ja einen etwas spezielleren Content. Findest du das gut, dass du quasi solchen jungen Leuten beibringst, so freizügig zu sein?

Katja: Ich finde, es ist schon verständlich, dass Leute das nicht gut finden, und bla, es ist schon verständlich. Youtube ist ja auch jetzt nicht die Plattform, die das so übelst feiert, bla-bla-bla. Aber ich finde, nicht nur ich zeige den jungen Kindern, wie man sich verhält, sondern andere zeigen, ganz ganz viele, Medien, Fernsehen, bla. Fernsehen ist nicht so das Wahre, ne?

Laura: Aber trotzdem beeinflusst du die Jugendlichen ja auch.

Katja: Ja, ich beeinflusse die, aber leider möchte ich auch mein Leben ausleben. Ich mache das, was ich mache.

Wir danken Katja Krasavice herzlich für dieses aufschlussreiche und aussagekräftige Interview!

 

17. Januar 2017by Milena
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Von Rhythm und Blues über Funk bis zu Bushido Teil 2

Weiter geht’s mit Teil 2 der HipHopHistory, hier erfahrt ihr alles über die verschiedenen Genres und die Entstehung von Rap in Deutschland

Kleiner Genreüberblick

Die Zeit zwischen den 80ern und Anfang der 90er wird als Golden Age des HipHops bezeichnet. Die Golden Age Era zeichnet sich durch die Dichte an revolutionären HipHop Alben und vor allem die Diversität der einzelnen Künstler aus. Es bildeten sich zahlreiche Subgenres und auch Crossovers wie zum Beispiel Trap Rap, Alternative Rap, Pop Rap oder Conscious Rap.

Alternative Rap zeichnet sich dadurch aus, dass man es eigentlich keinem Genre näher zuordnen kann; es beschäftigt sich weder nur mit Partythemen noch nur mit politischen Themen, da einfach die verschiedensten Einflüsse vermischt und mit einzigartigen/individuellen/neuen Konzepten herumexperimentiert wird. Keyartists sind unter anderem The Roots und A Tribe called Quest. 

Beim Conscious Rap, nicht zu verwechseln mit dem politischen Rap, geht es darum, ein Bewusstsein für die Probleme in der Gesellschaft wie Gewalt und Diskriminierung zu schaffen und durch Vermittlung von Wissen diese sozialen Missstände zu ändern. Es geht also nicht um Massentauglichkeit. Wichtige Vertreter des Consious Rap sind Nas, Common und Talib Kweli. Doch nicht alle Rapper möchten so genannt werden, da sie sich durch die Bezeichnung Conscious Rapper nur auf ein Genre reduziert fühlen.

Pop Rap ist ab Ende der 80er entstanden, als Künstler wie die Beastie Boys und LL Cool James in den Mainstream rückten. PopRap ist der Rap, den man heutzutage meistens im Radio findet. Oft ist der Rapteil in die Popstruktur des Songs mit eingebaut und lyrisch viel weniger komplex als Street HipHop. Genau deshalb hat Poprap auch sehr viele Hater. Trotzdem muss man zwischen den Künstlern unterscheiden, die ihren eigenen Style und gute Texte haben und sich in den Charts befinden, und den Künstlern, die sich lyrisch keine Mühe geben und nur Musik machen, um an die Spitze der Charts kommen. Keyartists sind LL Cool James, Fresh Prince, Mc Hammer,  Drake, Lil Wayne, Tyga und Nicki Minaj.

Gangstaaaaarap

Albumcover Straight Outta Compton

An der Westcoast entstand in den 80ern Gangster Rap. Gangster  Rap ist heutzutage das kommerziell erfolgreichste, aber auch umstrittenste Subgenre im HipHop. Der Ursprung vom Gangster Rap liegt im Streetrap. Parallel zum Gangster Rap entwickelte sich an der Eastcoast der Hardcorerap (Public Enemy). Unterlegt mit aggressiven Beats, setzt sich Hardcorerap mit  den Lebensumständen auf der Straße auseinander. Wie auch im Gangster Rap geht es in den Texten oft um Bandenkriminalität, Gewalt, Sex und Drogen, aber im Gegensatz zum Gangster Rap erzählt der Künstler seine Geschichten aus seiner persönlichen Perspektive und meistens innerhalb von Rapbattles. Ein Gangsterapper berichtet vom alltäglichen Leben auf der Straße beziehungsweise in Gangs aus Sicht eines Gangsters oder jemandem, der innerhalb des Gangstersmilieus lebt. Anders als beim Hardcorerap spielt Gewalt eine größere Rolle, die manchmal auch mit Euphorie verbunden wird. Einer der ersten Gangstrap-Pioniere in L.A. war Ice T. Eine weitere wichtige Gruppe im Gangster Rap ist N.W.A., die mit ihrem Album Straight Outta Compton gegen Ende der 80er zur starken Popularisierung von Gangster Rap beigetragen haben. Seit der Entstehung von Gangster Rap gibt es Diskussionen darüber, ob Gangster Rap einen gefährlichen Einfluss auf die Jugendlichen hat. Insbesondere Ende der 80er, als dieses Genre noch neu war, hatten die Leute Angst vor Gangster Rap. In den 90ern erreichte er jedoch seinen Höhepunkt und leitete somit ab 94/95 das Ende des Golden Age HipHops ein. Da Gangster Rap bewusst mit Stereotypen spielt, die teilweise auch durchaus rassistisch und sexistisch sind, wird es noch heute kontrovers diskutiert.

Falls ihr das ganze noch mal nachhören wollt, könnt ihr das hier 🙂

HipHop in Deutschland

Nach Deutschland kam HipHop in den 80ern und zwar durch das Fernsehen, das Filme wie Wild Style oder Beat Street zeigte. Diese Filme spielten in New York mit echten HipHop-Akteuren und lösten in Deutschland eine englischsprachige HipHop- und Breakdance-Welle aus, die aber relativ schnell aus dem Mainstream verschwand. Aber HipHop war noch lange nicht tot in Deutschland! Der Kern der Szene traf sich auf HipHopJams zum Sprayen, Breakdancen und Rappen. Man trat gegeneinander an und die Community vergrößerte sich, jedoch wurde bis jetzt meist nur auf englisch über amerikanische Beats gerappt. Der erste Rapper, der angefangen hat, beim Freestyle auf deutsch zu rappen, war Torch, der im Jahr 1992 mit Advanced Chemistry den ersten deutschsprachigen Raptitel auf den Markt brachte. Advanced Chemistry, Cora E. LSD, CUS, No Remorze gehören der sogenannten Alten Schule an, die sich in ihren Texten mit politischen Inhalten auseinandersetzen und über Themen wie zum Beispiel Rassismus oder Migration rappen.

Die Fantastischen Vier, die 1991 mit de Single Die Da! in den Charts landeten, gehören zur Neuen Schule, der vorgeworfen wird, HipHop nicht ernst zu nehmen, da es in den Texten eher darum geht, mit Humor und Wortwitz zu unterhalten. Trotzdem ist die Rolle der Neuen Schule in Deutschland nicht zu unterschätzen, da die kommerziellen Erfolge dazu geführt haben, dass deutscher HipHop populär wurde. Weitere Vertreter der neuen Schule sind Fettes Brot, Der Tobi und das Bo, Dynamite Deluxe und Absolute Beginners. Parallel zur neuen Schule, die auch viel in den Charts vertreten war, entwickelte sich im Untergrund Battle Rap. Es geht darum, den anderen zu übertreffen – auch unter der Benutzung von vielen Beleidigungen. Wichtige Vertreter hier sind Kool Savas und auch Farid Bang und Kollegah, die Battlerap in den letzten Jahren wieder populär gemacht haben.

Neben der neuen Schule und dem Battlerap gibt es auch noch den Streetrap. Hier wird wie auch schon in den 80ern/90ern in Amerika vom Leben auf der Straße erzählt. Wichtige Vertreter sind Azad, Das Rödelheim Hartreim Projekt. Immer noch ist der poppige Mainstreamrap von der Untergrundszene nicht so wirklich akzeptiert und es gibt immer wieder Beef (Streit) zwischen Mainstream und Untergrund Rappern. Das ändert sich durch Rapper vom Aggro Label Berlin – wie zum Beispiel Bushido oder Sido, die Streetrap zu kommerziellem Erfolg bringen. In den letzen Jahren sind noch ein paar neue Subgenres entstanden, wie zum Beispiel Emorap (Casper) und mit Cro auch Hipsterrap, die neben dem Streetrap die Charts dominieren.

Falls ihr euch jetzt noch weiter für die Geschichte von HipHop interessiert, kann ich euch nur empfehlen, The HipHop Evolution, 8 Mile, Straight Outta Compton, All Eyez on me sowie die im Text genannten Filme zu schauen. 🙂

Und nicht vergessen; Rap ist nicht gleich HipHop ! 🙂

11. Januar 2017by Charlotte
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Von Rhythm und Blues über Funk bis zu Bushido

Kleiner Crashkurs in HipHop Geschichte von James Brown zu DJ Kool Herc über RunDMC zu Drake und Bushido 


Heute ist HipHop Mainstream und aus unserer Popkultur nicht mehr wegzudenken. Doch wie kam es eigentlich dazu und was genau ist HipHop? HipHop ist viel mehr als “nur” Rap.  Für DJ Kool Herc gibt HipHop jungen Menschen einen Weg, um ihre Welt zu verstehen und mit ihr umzugehen, egal von wo sie kommen. Betrachtet man die vielschichtige Geschichte von HipHop genauer, wird schnell klar, dass da viel mehr dahinter steckt als das fetteste Auto und die geilste Knarre.

Die musikalischen Wurzeln von HipHop

In den 60ern kam es in Amerika zu einer Soulbewegung, die stark mit der Bürgerrechtsbewegung für Gleichberechtigung verknüpft war. Soul hat sich seit Ende der 50er aus einem Mix aus R&B und Gospel entwickelt. Der wichtigste Unterschied zwischen R&B und Soul ist eigentlich das Ziel der Musiker. Während R&B zur Unterhaltung gespielt wurde, legte es die Soulmusik auf Gefühle aus. Man sang mit Leib und Seele und gab sich ganz der Musik hin. Ein weiteres Merkmal des Souls ist das Call und Response Motiv in der Musik, das ursprünglich vom Gospel kommt. Soulmusik war Mitte der 60er Jahre sehr präsent in den Charts und wurde auch mit Begeisterung vom weißen Teil der Bevölkerung gehört. Gleichzeitig repräsentierte Soulmusik ein “schwarzes Selbstbewusstsein” und vermittelte Solidarität unter den sogenannten Soulbrothers und Sisters. Ende der 60er und insbesondere durch die Ermordung Martin Luther Kings verebbte die Soul-Ära.

Aus Soul, Rhythm & Blues und Jazz entwickelte sich dann Ende der 60er Funk. Hierbei steht anstelle der Melodie der Rhythmus im Vordergrund. Funk eignet sich somit ideal zum Tanzen. James Brown war mit Sly & The Family Stone einer der ersten, der in Liedern wie Papas Got a brand new Bag den Bass mit der sogenannten Slaptechnik spielte und Funkmusik populär machte. Anfang der 70er entstanden in amerikanischen Großstädten unzählige Clubs, die zunächst hauptsächlich von Schwulen besucht wurden. In einer Diskothek kommt es natürlich hauptsächlich darauf an, dass die Masse nicht aufhört, zu tanzen. Zunächst werden hauptsächlich tanzbare Funk und Soul Platten (Phillysound) aber auch Rockplatten gespielt (schneller Rhythmus). DJs fingen an, mehrere Songs miteinander zu vermischen und es entstanden die ersten Maxisingles und Discomix. Es entwickelten sich neue DJ-Techniken und die Rolle des DJs gewann an Bedeutung. Jedoch bekam das Genre erst ab Mitte der 70er seine eigene Bezeichnung (Disco) und rückte in den Mainstream. 

Auf nach Jamaika

Um die Entstehung von HipHop von allen Seiten zu beleuchten, müssen wir uns jetzt aber nochmal in ein anderes Land begeben, und zwar nach Jamaika. Dort kam in den 50ern der Rhythm&Blues aus Amerika an und wurde sehr populär. Da nicht jeder an die Platten kam, bauten Sound System Operators ihre Sound Systems (man kann sich das wie eine mobile Diskothek vorstellen) auf und spielten der Bevölkerung die neusten Platten aus Amerika vor. Anfang der 60er entstand durch das Mischen und Herumexperimentieren von R&B, Jazz und jamaikanischem Mento, Ska. Das Wichtigste beim Ska ist der dauerpräsente Rhythmus und vor allem die Betonung auf den Offbeat. (Im Vergleich zu dem sich aus Ska später entwickelnden Rocksteady und Reggea ist der Rhythmus des Ska dementsprechend schneller und „hüpfender“.)

Mit der Zeit fingen die Soundsystem Operators an, ihre Plattenansagen durch rhythmischen Sprechgesang und Kommentare zu ersetzen. Es entstand das Toasting, das dazu diente, mit dem Publikum und auch dem Gesang der Platte (falls welcher vorhanden war) zu kommunizieren. Toasting wird heutzutage als eine Urform des Raps gesehen.

 Wie alles begann…

Jetzt aber wieder zurück nach Amerika, genauer gesagt in die South Bronx in New York. In den 70ern war das Leben in der Bronx von  Arbeitslosigkeit, Armut, Ganggewalt und Kriminalität geprägt.

Grandmaster Flash aus der Serie The Get Down

Aber trotzdem entstand genau hier in diesen schwierigen Verhältnissen eine neue Jugendkultur: der Hiphop. Zu HipHop gehört übrigens nicht nur die Musik, also Rap, sondern auch Graffiti und Breakdance. Ab Anfang der 70er fanden in den Ghettos sogenannte Block Partys in Abrisshäusern statt, bei denen DJs Funk und Discoplatten sampelten und mixten und auf diese Weise neue Beats und vor allem Breakbeats kreierten. Dabei heizten die Mcs (Master of the ceremony) das Publikum über Ansagen und Sprüche an. Auf die Breaks, also den perkussionlastigen Instrumentalteilen eines Songs (kurz, wo viel Beat, aber kein Gesang ist), ließ es sich besonders gut tanzen und die Menge wartete oft auf diesen kleinen Moment im Song. Um diese ein paar Takte zu verlängern, fingen zunächst der aus Jamaika kommende DJ Kool Herc und dann auch die anderen HipHop DJs an, auf 2 Plattenspielern gleichzeitig dieselbe Platte abzuspielen, um so einen Loop zu erzeugen.

Mit der Zeit wurde die Rolle der MCs immer wichtiger und sie fingen an, vom jamaikanischem Toasting inspiriert, rhythmisch über die Breakbeats Texte und Reime zu sprechen. Im Laufe der 70er entwickelten sich die DJ-Techniken dann hauptsächlich durch DJ Grandmaster Flash (Punch-Phrasing, Break Spinning) erheblich weiter. Im Vergleich zu Kool Herc perfektionierte Grandmaster Flash seine Technik so, dass er nahtlose Übergänge zwischen den Liedern schaffte, die auf den Beat genau waren.

Ein weiterer wichtiger Begründer des HipHops ist Afrika Bambaata, der durch seine genreübergreifende Plattenkollektion auch Master of Records genannt wurde. Afrika Bambaata gründete Ende der 70er die Zulunation und bot Jugendlichen somit eine Alternative zu gewalttätigen Gangs. Für die Jugend war HipHop und Musik oft der einzige Weg aus der Gewalt und ihren Lebensumständen. Statt Straßenkämpfen battlete man sich jetzt bei Partys sowohl verbal als auch beim Breakdance. Es entstanden zahlreiche Crews, die bekanntesten aus der Zeit waren Grand Master Flash and the Furious Five. Nichtsdestotrotz war der Gedanke, eine HipHop Platte zu machen, sehr abwegig. HipHop war Musik für Blockpartys und war bis zu dem Jahr 1979 nur in New York zu hören. Das änderte sich schlagartig mit der Veröffentlichung von Sugar Hills Platte Rappers Delight im Jahr 1979. Das Album wurde millionenfach verkauft und ganz Amerika hörte zum ersten Mal Rap. Jedoch waren Sugar Hill innerhalb der HipHop Community nicht respektiert, da sie nicht aus der originalen Szene stammten und die Texte teilweise von anderen MCs geklaut haben.

Im Jahr 1982 kam The Message von Grandmaster Flash and the Furious Five raus. Das Besondere an diesem Track ist, dass es zum ersten Mal nicht nur um Partys und Spaß geht, sondern dass soziale Probleme und die Lebenssituation im Ghetto thematisiert werden. The Message eröffnete dem HipHop somit völlig neue Möglichkeiten, weil klar wurde, dass man mit Rap den Hörern etwas Wichtiges und auch Politisches vermitteln konnte. Eine weitere wichtige Band für den Hiphop sind Run DMC, die ab Mitte der 80er dafür gesorgt haben, dass (Hardcore)-Hiphop aus dem Untergrund in den Mainstream gelangte. Mit Liedern wie Sucker Mc und It’s like that waren sie die erste Gruppe, die sich von den funklastigen Beats löste und teilweise nur eine Drummachine für ihre Beats benutzte und somit aggressiver wirkten als SugarHill oder Grandmaster Flash. RunDMC sind aber auch wegen ihrer Adidas Anzüge bekannt und haben den Look von HipHop bis heute geprägt. Falls ihr jetzt noch mehr über HipHop wissen wollt, dann lest direkt weiter im zweiten Teil.

Run DMC haben den Look von HipHop geprägt

 

10. Januar 2017by Charlotte
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Vom Schreiben eines Romans

Marcel Reich-Ranicki warnte, man solle einen Schriftsteller nie danach fragen, woran er gerade arbeite. Denn wenn dieser antworte, würde er immer von dem Roman reden, an dem er gerade schreibe. Zumeist würde nichts aus diesem werden. Ich, für meinen Teil, habe allerdings meinen Roman beendet.

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Arbeitsplatz.

Im Folgenden möchte ich meine ganz persönliche Erfahrung mit dem Schreiben meines ersten Romans schildern, so gut es geht. An dem Buch habe ich etwa zehn Monate gearbeitet, spätestens vom 28. Mai 2015 bis etwa zum 7. März 2016. Wann genau ich begonnen habe, zu schreiben, kann ich heute nicht mehr genau sagen. Es ist schon eine Weile her, und darüber hinaus habe ich mich Hals über Kopf ins Schreiben gestürzt. Aber was meine ich damit?

Die Herangehensweise eines Autors an einen Roman ist von Person zu Person unterschiedlich. Einige Schriftsteller legen sich, bevor sie mit dem Schreiben anfangen, die Grundelemente der Geschichte zurecht und verfassen ein sogenanntes Exposé. Das ist eine Art Inhaltsangabe mit Skizzen zu den Figuren und Handlungsabläufen. Andere Autoren planen sogar die einzelnen Kapitel ihres Romans. Während manche Schriftsteller sich strikt an ihr vorher verfasstes Exposé halten, lösen sich andere wiederum während des Schreibens von ihm und gehen offener mit der Skizzierung um.

Und dann gibt es Menschen wie mich. Die Ins-Blaue-Hineinschreiber, die Spontanen. Ich hatte, als ich die ersten Kapitel schrieb, nicht einmal selbst daran geglaubt, dass ich das Buch zu Ende bringen würde. Schon davor hatte ich bereits mehrfach ohne Erfolg versucht, einen Roman zu beenden. So ging ich an das Projekt ohne einen wirklichen Plan heran, und das hat mir sehr großen Spaß gemacht. Die Geschichte hat sich so im Laufe des Prozesses herauskristallisiert, die Entwicklung wurde mir quasi live bewusst. Aber wie drückt sich das aus?

Eine Frage der Perspektive. Mein Roman ist eine Art Echtzeitprotokoll der Geschehnisse im Leben eines Ausgerissenen, der sein Elternhaus fluchtartig verlassen hat und nun allein vor sich hin läuft. Er verfolgt seine eigene Attitüde, plant nicht, denkt nicht an ein Morgen. Daraus ergab es sich, dass ich in der Ich-Perspektive und im Präsens schrieb, die Dinge quasi erzählte, während sie passierten. Dies führte dazu, dass ich jeden einzelnen Schritt meines Protagonisten mitlief, jeden seiner Gedanken mitverfolgte und mich so stark in ihn hineinversetzen konnte. Ich bin der Ansicht, dass gerade das mir geholfen hat.

Die wichtigen Entscheidungen im Laufe der Handlung hatte ich nicht im Voraus gefällt. Mein Protagonist Jonathan Freimann und ich sind uns insofern ähnlich, als dass wir beide uns aus dem Nichts heraus, durch einen spontanen Geistesblitz, in unsere Abenteuer gestürzt hatten. Deshalb ließen wir uns gegenseitig voneinander leiten, wir kamen gemeinsam in die Gefilde, die in dem Roman beschrieben werden. Dies führte auch dazu, dass ich selbst vor den Entscheidungen stand, genau dann, wenn auch mein Protagonist sie in Angriff nehmen musste. Somit konnte ich meine eigenen Gedanken über gewisse Sachverhalte gut einbauen, und ich selbst entwickelte mich im Laufe der Arbeit am Buch zusammen mit meinem Hauptcharakter.

Wer den Roman liest, kann in ihm viele Gemeinsamkeiten mit meinem Schreibprozess finden. Durch reinen Zufall ist der Weg, den mein Protagonist beschreitet, an einigen Stellen fast schon eine Metapher für meine eigene Herangehensweise an das Buch. Eigentlich dürfte es somit klar sein, dass Jonathan Freimann mir nicht ganz unähnlich ist.

Die Parallelen zum Protagonisten. Natürlich unterscheiden mein Hauptcharakter und ich uns in vielen Punkten massiv voneinander. Das beginnt schon allein damit, dass er eine ganz andere Vergangenheit hat als ich. Er erlebt andere Dinge, hat ein anderes soziales Umfeld, und teilweise auch eine andere Mentalität. Was wir uns allerdings teilen, sind erstens der Musikgeschmack (Ja, das war mir irgendwie wichtig…) und zweitens das, worüber wir uns Gedanken machen. In vielen Punkten sind wir dergleichen Meinung. Das hat mir geholfen, ihn zu verstehen, die Lage zu analysieren und die Geschichte voranzubringen.

Inspirationsschübe. Während des Schreibens entstanden bei mir hin und wieder auch einmal größere Pausen. Mal schrieb ich weniger, mal allerdings war ich auch unglaublich produktiv und es fiel mir leicht, weiterzukommen. Einen Inspirationsschub kann man nicht erzwingen. Schon gar nicht, wenn man beim Schreiben kein festes Ziel hat. Man kann nicht versuchen, eine Idee zu haben. Es gab jedoch verschiedene Dinge, die in mir wieder die Lust weckten, weiterzumachen, die mich antrieben. Hier einige Beispiele dafür:

Das Lesen. Hätte ich den (unvollendeten) Roman Bilder deiner großen Liebe von Wolfgang Herrndorf nicht gelesen, gäbe es meinen eigenen Roman wohl nicht. Direkt, nachdem ich die letzte Seite gelesen hatte, habe ich mich selbst vor mein Dokument gesetzt. Ich wollte das Buch nicht kopieren, doch es löste in mir einen Sturm an Ideen aus, was Sprache und Stil angeht. Vielleicht ist es ein wichtiger Faktor, dass Bilder deiner großen Liebe ein unvollendeter Roman war. Ich kann es nicht genau sagen, aber möglicherweise war genau das der springende Punkt für mich.

“Bilder deiner großen Liebe” von Wolfgang Herrndorf. Quelle: rowohlt.de

Gespräche. Vor allem mit meiner guten Freundin und Kollegin Milena habe ich während des Schreibprozesses viel über das geredet, woran ich arbeitete, habe ihr einige Teile des Romans gezeigt, mir Rat von ihr geholt. Ihre Unterstützung hat mich an einigen Stellen dazu gebracht, die Arbeit nicht hinzuschmeißen, wenn ich mal verzweifelt war. Auch in der Überarbeitung war und ist sie mir eine große Hilfe.

kommentar

Kommentar von Milena in der Überarbeitung des Romans.

Aber nicht nur diese Gespräche sind signifikant hervorzuheben. Ein sehr wichtiger Tag für meinen Roman war der 7. September 2015. An diesem Tag waren wir im Büro des Bestsellerautors Sebastian Fitzek, den ich dort dann interviewte. Der Dialog mit ihm, das Treffen mit einem Schriftsteller seiner Größe, seine Leistungen, seine Beschreibungen über die eigenen Herangehensweisen – Das alles führte dazu, dass ich noch am selben Tag mit zittrigen Fingern vor der Laptoptastatur saß. Ich hatte nach dieser Begegnung einfach Lust, zu schreiben, zu arbeiten.

Auch Musik kann unfassbar wichtig sein. Während ich schreibe, brauche ich zwar komplette Stille, aber oft höre ich vor dem Schreiben Musik. Gewisse Songs passen einfach genau auf die Atmosphäre des Romans. Teilweise inspirieren mich ihre Texte, ihre Klänge. Ich habe eine Playlist mit über zwanzig Liedern, die mich beim Schreiben angefeuert haben. Diese Playlist könnte man quasi als den Soundtrack zum Buch bezeichnen.

 

Rückblickend gesehen war die Phase, in der ich an dem Roman arbeitete, in vielerlei Hinsicht voller Erfahrungen, Entdeckungen und Kreativität. Das Produkt dieser zehn Monate – mein Debütroman Weg – erscheint am 24. März 2017 als Taschenbuch und als eBook. Hier könnt ihr das eBook vorbestellen.

7. Januar 2017by Bent-Erik
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