“Und Ruhe bitte!” Kurz nachdem diese Worte durchs Studio schallen, begrüßen die Moderatoren bereits das Publikum – Sie führen Diskussionen und unterhalten sich über einige Filme. Was das alles mit der Berlinale zu tun hat, und wie dazu eine einstündige Sendung entstand? Das könnt ihr hier nachlesen.
Sonntagmorgen bei ALEX Berlin, 25. Februar. Die Berlinale geht heute vorbei, und auch das Projekt Bärenstark, das bereits seit einigen Jahren stattfindet, geht in die finale Runde. Heute übertragen wir hier im Studio eine Sendung. Das Thema: Zwei Wochen auf der Berlinale – vom roten Teppich bis zur Preisverleihung.
Die Berlinale wird seit 1951 veranstaltet. Sie läuft zehn Tage lang, für uns hauptsächlich im Haus der Kulturen der Welt. In dieser Zeit kann man sich über 500 Filme aus 130 verschiedenen Ländern ansehen. Diese Filme werden von einer internationalen Jury bewertet und können einen Preis gewinnen, den silbernen, goldenen oder gläsernen Bären. Viele Schauspieler und Produzenten kommen aus der ganzen Welt nach Berlin, um ihre Filme auf der Leinwand zu präsentieren. Den Genres ist dabei keine Grenze gesetzt: Von Animationsfilmen über Romantik bis hin zu Dokumentationen und Kurzfilmen ist alles dabei.
Und was macht Bärenstark dort? Wir schauen uns einige Filme an, kommentieren und führen Interviews. Wer neugierig ist, was wir an den einzelnen Veranstaltungen gemacht haben, kann sich auf YouTube eine Playlist dazu anschauen:
Heute wollen wir abschließend über die Berlinale reden und sie dabei live bei ALEX übertragen.
Es ist 11 Uhr, als Redaktion und Technik sich trennen, um die Sendung vorzubereiten.
Wir planen, überprüfen den Ton, besprechen den Inhalt und bauen Kameras auf. Wer hat welche Filme gesehen? Wo sitzt das Publikum? Welche Themen kann man am Besten ansprechen? Es dauert eine Weile, bis jede Frage beantwortet ist. Als wir dann mit der Generalprobe beginnen, fehlen nur noch Kleinigkeiten.
Das Licht passt, die Mikrophone funktionieren und die Kameras laufen – jetzt müssen wir uns nur noch gedulden, bis es so weit ist.
60 Minuten lang reden die Gäste mit den Moderatoren über 10 Tage Berlinale. Und das Fazit? Es waren zwei spannende Wochen mit vielen interessanten Filmen, die wir uns als Bärenstark – Team ansehen konnten.
Der 27. Januar 1945 im Konzentrationslager Auschwitz – Birkenau. An diesem Tag haben Soldaten der Roten Armee die Überlebenden der grausamen Vernichtungsstätte befreit. Etwa 7.000 schwer kranke Menschen können gerettet werden, nachdem sie viele Kilometer im Todesmarsch gelaufen sind. Jahre später wird dieser Tag deutschlandweit zum Tag des Gedenkens der Opfer des Nazionalsozialismus erklärt.
Aus diesem Grund gibt es “denk!mal”. Seit 2002 gibt das Jugendforum jungen Menschen bis 25 Jahren die Möglichkeit, sich anlässlich dieses Gedenktages durch verschiedenste Projekte mit dem Thema zu beschäftigen. Die Ergebnisse werden noch bis zum 9. Februar im Abgeordnetenhaus ausgestellt sein, diese Jahr unter dem Motto “Von dir, nicht von gestern”
Auch wir schauen uns diese Ausstellung an, und sind überrascht, mit wie viel Kreativität und Mühe die Künstler ihre Werke erstellt haben. Es gibt Plakate, Modelle, Gemälde, Theaterstücke und Filme – jedes Kunstwerk beleuchtet einen anderen Teil dieser schrecklichen Zeit. Heute findet eine Generalprobe statt – Wir treffen auch auf einige der Schüler hinter den Werken, die uns fragen zu ihrem Projekt beantworten konnten. //
Am nächsten Tag ist schon um einiges mehr los. Menschen eilen durch Korridore, über Treppen und in den Plenarsaal, wo in einigen Sunden die finale Abendveranstalung stattfinden wird. Wir versuchen natürlich unser Bestes, so viele Eindrücke wie möglich vor Ort einzufangen. Dafür besuchen wir auch eine Diskussionsrunde, bei der sich die Schüler, die an den Projekten beteiligt waren, untereinander austauschen und andere Werke kennenlernen konnten. //
um 18:00 Uhr ging es dann auch schon los mit der Abendveranstaltung. Es wird gesungen, geschauspielert und geredet: Die Vielfältigkeit der Beiträge ist beeindruckend. Man merkt auch die Freude, die die Schüler daran hatten, ihre Arbeiten vor zu bereiten – auch wenn es dabei um so einen schwierigen Teil der deutschen Geschichte geht.Die Stimmung //
Die denk!mal Veranstaltung fand jetzt schon zum 15. mal statt. Ihr Ziel ist es, zu Gedenken, und auch, junge Menschen aufmerksam zu machen. Denn bald wird es keine Zeitzeugen mehr geben, die uns von ihren Erfahrungen berichten können. Um so wichtiger wird es, nicht zu Vergessen, sondern immer wieder über den Nazionalsozialismus zu reden. Im Gedenken an die Opfer der zwölf Jahre, in denen Hitler regiert hat, aber auch, damit soetwas nie wieder passieren kann. Es bleibt Aufgabe jeder Generation, die Erinnerung an diese Schreckenszeit am Leben zu erhalten.
Die Veranstaltung ist bald zuende und wir machen uns auf den Rückweg. In der Bahn lasse ich mir alles noch einmal durch den Kopf gehen… Im Laufe der beiden Tage haben wir neue Sichtweisen über den NS – Terror kennengelernt, gesehen, mit wie viel Enegrie die Jugendlichen an ihren Werken gearbeitet haben. Vor allem aber ist uns eines besonders deutlich geworden: Man darf nicht Vergessen.
Schaut Euch hier unsere Webreportagen von denk!mal 2018 an:
Als Isabell und ich aus der S – Bahn aussteigen, können wir es kaum erwarten: Wir werden gleich unsere erste Welturaufführung als Reporterteam erleben!
Das Theaterstück, in das wir gehen werden, heißt “Anton macht´s klar”. Es ist die Bühnenfassung des Bestsellers, den Milena Baisch geschrieben hat. Im GRIPS – Theater kann man seit 1966 Theaterstücke für Kinder ansehen, mittlerweile werden auch Vorstellungen für Jugendliche gemacht.
In dem Stück geht es um einen neunjährigen Jungen namens Anton, der unbedingt die neusten Schuhe (sogenannte „Heelys“, das sind Schuhe mit Rollen unter den Sohlen) braucht, um cool zu sein. Seine Eltern können sich das im Moment aber nicht leisten, und so versucht Anton alles, um selbst an Geld für die Schuhe zu kommen. Schließlich hat er vor seinen Klassenkameraden schon mit denen angegeben! Schnell merkt Anton, wie sehr Geld das Leben wirklich beeinflusst, besonders, wenn es fehlt. Mit Gesang und großartigen Schauspielern wurde das Stück am Donnerstag das erste Mal aufgeführt. Und bevor ich hier noch irgendwas verrate, empfehle ich euch, die Aufführung selbst zu erleben. Das Theater ist in der Altonaersrtaße 22 zu finden, direkt neben dem U Bahnhof Hansaplatz (U9). Für genauere Informationen zu den nächsten Terminen schaut auf der Internetseite www.grips-theater.de vorbei.
Die Uraufführung des Stückes fand am 18.01.2018 statt – dass haben Isabell und ich uns natürlich nicht entgehen lassen!
Um 16:00 Uhr, eine Stunde vor Beginn der Aufführung, kamen wir als Reporterteam beim GRIPS – Theater an. Hier war kaum etwas los, also haben wir uns schonmal ein paar Fragen für späterere Interviews ausgedacht. Bald bekamen wir auch eine Pressemappe und das Skript des Stückes, das ich später während der Aufführung begeistert mitlas.
Nachdem wir eine halbe Stunde lang Eindrücke aufgeschrieben und die Pressemappe gelesen hatten, kamen auch schon die ersten Besucher in den Eingangsbereich. Isabell machte sich auf den Weg, um ein paar Leuten unsere Fragen stellen zu können.
Wer wissen möchte, was die Antworten der vorfreudigen Schulklassen, Jugendlichen und kleinen Neugierigen waren, hört sich am Besten diese Aufnahmen an:
Isabell und ich hatten viel Spaß dabei, das Stück zu sehen, Fotos zu machen und mit vielen Menschen zu reden. Ich persönlich hatte besonders viel Freude daran, wie begeistert die jüngeren Zuschauer waren. Ich denke aber, der tosende Applaus am Ende der Vorstellung spricht für sich: Das Publikum war begeistert, und Isabell und ich ebenso.
So oder so ähnlich stellt man es sich vor, wenn jemand mituns Jugendlichen über dieses Thema reden möchte. Und zum Großteil wird diese Vermutung bestätigt – wenige junge Menschen wissen 2018, was genau es damit auf sich hat. Es ist ja kein Geheimnis, dass viele Jugendliche sich nicht besonders für Dinge, wie Frauenrechte interessieren. Denn wenn die wichtigste Frage des Tages ist, welcher Lidschatten am besten zu der Handtasche passt, hat Allgemeinbildung keinen Platz mehr.
Isabell hat sich auf die Suche nach Antworten auf viele Fragen gemacht, die das Thema aufwirft: Wer Lust hat, kann sich einige ihrer Interviews hier anhören.
Die Frage, der ich auf den Grund gehen wollte: Warum ist das der Fall? Warum gibt es so wenige junge Menschen, die über die Gleichberechtigung der Frau Bescheid wissen?
Ich selbst bin Teil der Generation, die als „Handyzombies“ bezeichnet werden, in dem Ruf, Tag und Nacht im Internet zu surfen. Jedoch wusste ich bereits vor meiner Recherche für diesen Artikel, was die Debatte um die Rechte der Frauen eigentlich ist.
Es gilt also nicht für alle, aber viele der Generation Internet: Uninformiertheit auf dem Gebiet der Rechte und Politik im Allgemeinen.
Ein Grund für das Desintereresse könnte sein, dass viele Jugendliche solche Themen langweilig finden. Schließlich ist das Frauenrecht nichts, was man liken kann. Obwohl sicherlich jedes Mädchen einmal in irgendeiner Form benachteiligt wurde, wird das selten mit dem Wort “Feminismus“ in Verbindung gebracht. Wie auch, wenn dieses Wort wieder nur eins ist, dessen Bedeutung unwichtig und langweilig sein könnte?
Wer sich Sprüche wie „Mädchen sind zu schwach um richtig Sport zu machen“ oder „Du darfst nicht mit Autos spielen, sondern nur mit Puppen!“, anhören musste, denkt sich als Jugendliche wahrscheinlich nicht viel dabei, und wird erst in der Jobsuche durch ungerechte Bezahlung der Frau auf diesen Missstand aufmerksam. Und selbst wenn solche Sprüche als ungerecht empfunden werden, fällt dabei ja nicht gleich der Begriff Feminismus.
Wenn du wissen möchtest, was Isabell noch herausgefunden hat, hör dir gerne weitere Interviews von ihr an:
Worauf ich hinaus will: Ich glaube, dass Schülerinnen durchaus oft eigene Erfahrungen mit unfairer Behandlung und Diskriminierung auf Grund ihres Geschlechts gemacht haben, aber sie haben sich meist noch nicht mit dem Wort und dessen Bedeutung auseinandergesetzt. Können also damit gar nichts anfangen.
Das wiederum kann sich nicht ändern, wenn viele Jugendliche kein Interesse an Allgemeinbildung und dem aktuellen Geschehen in der Welt haben: So lange es sie nicht direkt angeht, ist es den meisten nicht wichtig, ob irgendwelche Erwachsenen ein Problem mit irgendeinem Harvey Weinstein haben oder nicht. Hauptsache das WLAN funktioniert und der Snap ist gesendet.
Schule scheint die Debatte um den Feminismus auch nicht besonders zu interessieren, Unterrichtsstunden zu dem Thema finden kaum statt auch in den Lehrplänen habe ich nicht wirklich etwas gefunden. Wer also Informationen haben will, schaut Nachrichten, liest Zeitung, oder beschäftigt sich anderweitig mit dem Thema. Das allerdings tun die meisten jungen Menschen nicht – womit wir wieder bei der Abhängigkeit von Social Media und der Internetgeneration wären, in der Feminismus nicht für besonders wichtig gehalten wird, und niemand wirklich etwas darüber weiß.
Auch die Familie spielt für uns Jugendliche eine große Rolle wenn es darum geht, Informationen zu bekommen. Gerade die Eltern könnten ihren Kindern einfach erklären, dass Feminismus ein wichtiges Thema ist. Ich frage mich: wird es auch dort vorgelebt? Oder sind hier eher traditionelle Rollenbilder die Regel?
Viele meiner Freunde haben Vorbilder, die sich für die Rechte der Frau in unser Gesellschaft einsetzen, und wissen daher, warum es sich lohnt, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Die erste Person die mir dazu einfällt ist Emma Watson, eine britische Schauspielerin, die eine berühmte Feministin ist und für mich auch ein Idol.
Ein Zitat von Emma Watson in einer ihrer berühmtesten Reden zum Feminismus
Was also tun, um etwas mehr Jugendliche auf Themen wie den Feminismus aufmerksam zu machen? Ich zum Beispiel denke, dass im Unterricht mehr darüber gesprochen werden sollte. Und zwar nicht so, dass die Schüler/innen einschlafen, sondern indem man ihnen zeigt, was sich hinter dem Wort verbirgt, das immer noch zu viele Fragezeichen aufwirft. Und wer lernt, dass er davon später betroffen sein wird, ist vielleicht eher daran interessiert.
Zum Schluss kannst du noch herausfinden, was sich in Sachen Frauenrechte verändert hat, und was sich in Zukunft noch ändern sollte:
Wir sind eine freie und offene Schülerredaktion im Alter von 8 bis 18 Jahren. Wir berichten über Themen, die uns interessieren und versuchen die vielen Fragen, die wir uns über die Welt stellen, auf unsere Art zu beantworten.