DIGGA - Teens unterwegs
DIGGA - Teens unterwegs
Alle Kategorien

Bye, Bye Bärenstark Bis nächstes Jahr!

Diesen Artikel schreibe ich gerade an unserem letzten gemeinsamen
Tag – dem Tag der Livesendung. Alle freuen sich und die
Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Doch für euch ist hier
nochmal eine Zusammenfassung der Berlinale 2019:

Wir waren täglich für euch auf der Berlinale unterwegs und haben für
euch viele Filme geschaut. Uns ist aufgefallen, dass es dieses Jahr
zum ersten Mal viele weibliche Regisseurinnen gab. Auch in unserem Team waren von insgesamt 17 Beteiligten sechs Mädchen plus vier weibliche Teamer und sieben Jungs. Es haben sich alle sehr gut verstanden und alle konnten sich aufeinander verlassen. Wir haben unser Bestes gegeben, um für euch zwei gute TV-Beiträge und eine Livesendung mit vielen spannenden Gesprächsthemen und coolen Gästen auf die Beine zu stellen. Ein besonders ereignisreicher Tag auf der Berlinale war Dienstag, der 12.02., an dem wir uns den diesjährigen Gewinnerfilm „Une Colonie“ angesehen haben. „Mitreißend, einfühlsam, authentisch, gut geschauspielert und einfach echt“, so würde die Bärenstark-Crew den Film beschreiben, in dem es darum geht, dass es manchmal einfach gut tut, seine Gefühle rauszulassen. „Es gibt fünf Arten, wie du deine Probleme lösen kannst: Du kannst reden, weinen, lachen, schwitzen oder einfach mal schreien.“, so heißt es im Film. Das Highlight dieses Tages war natürlich das Interview mit den Filmemacherinnen. Es war interessant, die Regisseurin Geneviève
Dulude-De Celles und die drei Hauptdarstelle Émilie Bierre, Irlande
Côté und Jacob Whiteduck-Lavoie über den Film zu befragen. Hier
findet ihr den Link zu unserem Beitrag über den Film inklusive des
Interviews:

Wir sehen uns im nächsten Jahr wieder!
Eure Marie und das Bärenstark-Team

18. Februar 2019by Sonja
Alle Kategorien

Bärenstark 2019 – “Starhunting” am Roten Teppich

Unsere Reise bei Bärenstark begann bei der Eröffnung der Berlinale
mit dem roten Teppich. Hier ist unser Bericht dazu:
„Heute beginnt die Berlinale und wir sind für euch auf dem roten
Teppich unterwegs. Schon beim Eintreffen merken wir, dass wirklich
sehr viele Menschen da sind, um vielleicht ein Bild mit ihrem
Lieblingsschauspieler oder ihrer Lieblingsschauspielerin zu ergattern,
oder um sich einfach an der Veranstaltung zu erfreuen. Trotz der
großen Menschenmenge und der Kälte herrscht eine gute Stimmung.
Die Lichteffekte und die passende Musik tragen einen großen Teil
dazu bei. Anfangs teilen wir uns in zwei Teams auf. Team 1 geht
direkt zum roten Teppich, um noch einen guten Platz zu ergattern
und Team 2 interviewt noch ein paar Passanten und die
Verkäufer*innen auf der traditionellen „Essensstraße“. Dann wird es
auch für Team 2 Zeit, langsam zum roten Teppich aufzubrechen.
Endlich geht es los – die ersten Promis treffen ein. Einige davon
bekannt, andere eher weniger. Alle erfreuen sich an dem Anblick und
fast alle Promis sind dazu bereit, mit den wartenden Fans Kontakt
aufzunehmen. Nach und nach treffen alle Gäste ein und
verschwinden im Berlinale Palast.“

Alles in allem war es ein spannender Tag mit vielen aufregenden
Momenten und wir freuen uns auf weitere gemeinsame Drehtage.

So sah das Ganze vor Ort aus:

18. Februar 2019by Sonja
Alle Kategorien

#2 VorurteilFREI

“Wenn ein Film Erfolg hat, ist er ein Geschäft. Wenn er keinen Erfolg hat, ist er Kunst.” – FILMEMACHER

Für alle, die zu faul zum lesen sind – der liebe Jakob hat euch den Text auch eingelesen:

Uuund Action! Da geht er auch schon los der Streifen des Jahrhunderts – das mitreißende Leben eines Filmemachers. Schon als Kind dreht der angehende Regisseur, im besten Falle im Kult der Zeit, mit einer Super-8-Kamera seine ersten Werke.

Filmklassiker werden auf dem alten Röhrenfernseher der Eltern hoch und runter geschaut. Schwelgerisch schwärmt man davon bald seinen eigenen Namen im Abspann auftauchen zu sehen. Anstatt von Rock-und Popstars sind Leute wie Spielberg, Lynch, Coppola, und Tarantino die Jugendidole des jungen Directors. Irgendwie durch’s Abi gemogelt, schlägt man sich erst einmal als Setrunner die Nächte um die Ohren. Rennt, hilft, macht (fast) alles, um dem Traum ein Stückchen näher zu kommen. Eine Menge kurzer Nächte, viele Gefallen verschiedenster Freunde und Bekannte später, ist der erste eigene Kurzfilm im Kasten und dient als Bewerbung für die Filmhochschule. Man wird angenommen, muss seinen Eltern erklären, dass man das mit diesem “Filme machen” doch ernster meint, als sie es vielleicht anfangs geglaubt haben und hofft nun auf dem richtigen Weg zu sein.

Jakob Schmidt ist auf dem richtigen Weg – sein Debüt “Zwischen den Stühlen” war einer der besucherstärksten Dokumentarfilme im Jahr 2016

Schnell merken die jungen Spielbergs, dass man selbst doch nicht ganz der einzige ist, der zielstrebig auf den Oscar hinarbeitet. Die ersten Semester begnügt man sich mit, für einen selbst viel zu prätentiös scheinenden Art-House-Filmprojekten. Dabei fragt man sich die ganze Zeit, was das Ganze eigentlich soll. Langsam wird es ernst – man versucht herauszufinden, welche Kommilitonen vermeintlich hilfreich sein könnten im weiteren Berufsleben. Da heißt es, wie so oft netzwerken – teils angestrengt versucht man sich mit jedem gut zu stellen…man weiß ja nie, bei wem es sich vielleicht bald lohnen wird. Auf zahllosen anstrengenden Parties hofft man mit den richtigen Leuten in der Kloschlange zu stehen und ganz unangestrengt auf’s Thema Film zu kommen.

Das Studium neigt sich dem Ende zu, für den ersten eigenen Spielfilm stürzt sich der angehende Filmemacher in die ersten Schulden. Hat es sich gelohnt wird noch irgendeine undefinierte Masterclass besucht und dann kann es auch schon losgehen mit dem erhofften  Glanz und Glamour.

Aus dem ambitionierten Filmhochschulabgänger wird die neue Hoffnung der deutschen Filmszene. Die ersten Nachwuchspreise werden gewonnen, die richtigen Leute, vor allem aber Geldgeber werden aufmerksam und dann ist der Moment gekommen, von dem in langen Filmnächten geträumt wurde. Man sitzt am Set des ersten eigenen Blockbusters.

Auf dem berühmten Regiestuhl sitzend, mit Megaphon in der Hand, delegiert man die Aufgaben bzw. dirigiert die Leute am Set nach seinem Willen.

Man bemerkt jedoch, dass der deutsche Filmmarkt, schneller an die “Schweiger-Schweighöfer-Grenze” trifft, als gedacht.  Der richtige Filmemacher hat keine Lust auf “publikums-befriedigende Massenabfertigung”. Deswegen wird flux entschieden ins Mekka aller Cineasten umzusiedeln. Das Haus im Valley von L.A. wird gemietet. Nach einer kurzen traumhaften Episode des Bilderbuch-Filmstarlebens, merkt man schnell, dass ganz Hollywood noch viel mehr Schall und Rauch zu sein scheint, als anfänglich gedacht. 2 gescheiterte Ehen mit aufstrebenden Schauspielerinnen später, zieht man Kosequenzen und in die Heimat zurück.

Mit den vermeintlich richtigen Leuten stemmt man es, eine eigene kleine Produktionsfirma zu gründen und auch die ersten Filme eigens zu realisieren ohne auf die wohltätige Hand des bestimmenden Geldgebers angewiesen zu sein. Wie der Weg nun weitergeht, steht in den Sternen – fest steht: in diesem Milieu scheinen Oscar und obdachlos näher beieinander zu liegen, als man glaubt.

Ich habe mir sagen lassen es gibt 3 Gründe, warum man Filmemacher wird:

  1. )Um berühmt zu werden und über den roten Teppich zu laufen.
  2. )Um unglaublich viel Geld zu verdienen und reich zu werden.
  3. )Um die Welt mit seinen Filmen zu verändern.

Im besten Falle verändert man natürlich mit seinen Filmen die Welt und wird damit reich und berühmt. Doch das wäre vielleicht ein bisschen zu viel des Guten – sowas gibt es doch nur im Hollywood-Happy-End, oder?

Hier gibt es die Auflösung, was an all dem so dran ist:

14. Februar 2019by Sonja
Alle Kategorien

Der übliche Tag an einer Schule in Kreuzberg

Ich, Fairuz Houmsi, bin in der neunten Klasse und besuche seit anderthalb Jahren die Lina Morgenstern Gemeinschaftsschule in Berlin-Kreuzberg. Die Schule bietet die Abschlüsse BBR und MSA an. Sie hat um die 470 Schüler*innen, von denen circa 3% körperlich oder geistig eingeschränkt sind. An unserer Schule treffen viele verschiedene Kulturen, Religionen und Nationalitäten aufeinander und alle verstehen sich gut. Ich schätze die vergleichsweise kleine Anzahl an Schüler*innen: Stell dir vor du läufst durch eine Schule mit 1000 Schüler*innen und egal wie oft du schon durch die Schulgänge gelaufen bist, siehst du immer wieder und wieder fremde Gesichter. Und jetzt stell dir vor du läufst durch eine kleine Schule und du könntest hingehen wo du willst, du würdest nicht allein sein, da die Lina Morgenstern wie eine große Familie ist.

Die älteren Klassen, bzw. Schüler*innen passen auf die jüngeren auf und andersrum. Viele haben vielleicht Angst vor dem ersten Schultag an einer neuen Schule. Aber nein. Man fühlt sich sofort angenommen. Was aber jedoch wahrscheinlich für die meisten neu sein wird, ist der Tanzunterricht im Swing-Dance in der siebten und achten Klasse. Diese Stunde wird ab der neunten Klasse durch eine weitere Sportstunde ersetzt. Falls du dich noch mehr sportlich beteiligen möchtest haben wir noch die Wahlpflichtfächer und AGs. In den Wahlpflichtfächern hast du eine große Auswahl an Fächern, die du betätigen kannst, sowie auch in den AGs. Dort kannst du dich entscheiden zwischen einer großen Vielfalt von Aktivitäten. Von Sport, Musik, Kunst bis zu Schach, Tanzen und der Selbstverteidigung ist alles dabei. Die Schule bietet dir sogar eine sogenannte Türkei-AG an.

Und wenn du jetzt denkst diese ist nur für Schüler*innen mit türkischer Herkunft oder Hintergründen, dann hast du falsch gedacht. Jeder kann dort mitmachen und dort alles über das Land und seine Kultur lernen und am Ende des Schuljahres sogar an der Türkeifahrt teilnehmen. Reisen, die es außerhalb der AG gibt, wären die traditionellen England- und Skifahrten. Bei den Fahrten dürfen immer 30 Schüler*innen der ganzen Schule mitfahren.  Jeder Jahrgang hat fünf Klassen mit um die 19 bis 25 Schülern, außer die siebten Klassen. Das funktioniert so, dass es in dem ersten Jahrgang nur vier Klassen gibt und zwei Willkommensklassen in den Schüler*innen mit Migrationshintergrund bzw. anderer Herkunft sind. Sobald diese alle ihre Prüfungen bestanden haben, wird aus denen eine neue achte Klasse gemacht die zur andern Hälfte aus Schüler*innen anderer Schulen besteht, die auf unsere Schule gewechselt haben, die restlichen werden in die anderen Klassen aufgeteilt. Du bist aber nicht die ganzen vier Jahre nur in der Schule. Ab dem ersten Halbjahr der siebten Klasse wirst du ein Jahr, ein Tag in der Woche, nach der dritten Stunde an einem Sozialpraktikum teilnehmen. In der neunten Klasse hast du dann dein drei Wöchiges Berufspraktikum.

Den Rest der Schulzeit hast du täglich um 8:15 Uhr Unterrichtsbeginn und um 16:00 Uhr Schulschluss, außer Freitag da hast du früher Schluss. Sonst gibt es immer nach den ersten zwei Stunden eine 20-minütige Pause und im Gegensatz zu anderen Schulen haben wir sogar eine 45-minütige Pause. In denen du in die Cafeteria gehen kannst, wo überwiegend türkisches Essen, von Handgemacht, von einem türkischen Paar zu kaufen gibt. Außerdem kannst du dich auch im AUB (Außerschulischer Bereich) aufhalten und dort Spiele wie Uno, Schach o.ä. ausleihen. Draußen haben wir drei Basketballkörbe und einen großen Fußballplatz. Für die Zehntklässler gibt es im zweiten Gebäude, wo auch die meisten AGs stattfinden noch einen kleinen Hof wo sie sitzen, Musik hören und ausnahmsweise an ihre Handys. Sonst gilt an unserer Schule stricktes Handyverbot und das Schulgelände darf man auch nicht verlassen.

Im Hauptgebäude gibt es im Erdgeschoss eine Leinwand, wo gefilmte Projekte, an der unsere Schule teilgenommen hat abgespielt werden. Alles was dort gezeigt wird nennt sich LinaTV. Ich habe auch mit ein paar Mitschülern gesprochen, was sie denn so von ihrer eigenen Schule halten. Zum Beispiel Hasan aus der zehnten Klasse sagte, dass er die Schule an sich „total ok“ findet, vor allem weil es so viele Aktivitäten gibt, die mit Bewegung und Kreativität zu tun haben. Am meisten gefällt ihm die Türkei AG, weil er es toll findet in der Schule über seine eigene Kultur noch mehr zu lernen und sie in seinen Schulalltag mit einzubringen. Die Lina Morgenstern Schule bietet trotzdem sehr viele Möglichkeiten sich auszutoben, einzubringen und Vielfalt zu leben.

Hier ein kleiner Einblick, wie das Ganze aussieht:

31. Januar 2019by Sonja
Alle Kategorien

#1 VorurteilFREI

“Sex and Drugs and Verantwortungsbewusstsein” -Rockstars

Sie können alles sein  – Idole, Arschlöcher oder die ganz große Liebe. Oft sind sie nebenbei auch Musiker –  ROCKSTARS.Viel zu jung entdeckt leben sie den Traum unzähliger ihrer Mitstreiter. Der vermeintlich richtige Manager macht sie über Nacht zum Weltstar. Die erste Platte – von der Kritik geliebt, inhaltsschwer, ein ganz tiefer Blick in die Seele des jungen Künstlers. Die erste Tour ist gebooked – cool, lässig lasziv schwitzend stehen sie auf riesigen Bühnen umjubelt von tausenden Fans. So schnell wie der Erfolg gekommen ist, verschwindet die Bodenständigkeit. Ein bisschen Koks, ein bisschen Nutten, ein bisschen Hotelzimmer zerschroten – klar jeder kennt es. Jedoch ist der Rockstar des 21. Jahrhunderts sich  seiner Rolle in der Öffentlichkeit durchaus bewusst. Heute heißt es: anständiges Vorzeigeobjekt statt ausufernder Eskapaden, am liebsten eigentlich einfach nur der Musiker “next door” statt weltverachtender Falco-Manier. Ist ja alles schön und gut, aber ohne so eine gebürtige Portion Schnoddrigkeit ist EIN Rockstar definitiv nicht MEIN Rockstar.

Illustration des Rockstaralltags
©  Tatjana Dyachenko

Als Gallionsfiguren haben Rockmusiker unverkennbaren Einfluss auf das Leben ganzer Generationen.Cobains Holzfällerhemd wird nicht zum Fashion-Statement, sondern zu einer nachwirkenden Lebenseinstellung der 90er. Wenn die Tourneen vorüber sind, fängt der Zirkus im Leben des musizierenden Haiopeis eigentlich schon wieder von vorn an.Im besten Falle heißt es dann ganz sportlich nach der Platte ist vor der Platte. Im Grunde genommen verlagern sich die Stationen des Tourlebens nur ein stickiges Studio. Dort werden dann Orgien, Drogenrausch und musikalische Revolution vollzogen. Zur Biographie eines jeden vernünftigen Rockmusikers gehört eine “hier bitte beliebige Stadt einfügen”-Zeit. Bowie war in Berlin, Mercury in München (und ich könnte an dieser Stelle noch erwähnen, dass Morrison eine Zeit lang in Paris gelebt hat, aber das wäre keine so tolle Alliteration). Warum der Wohnortwechsel ist egal – als Inspiration, Zuflucht oder einfach aus reiner Erlebnislust. Hier trennen sich zwei alternative Karriereende des Vorzeige-Rockstars.

Hier ein kleiner Beweis, wie viel Star im lieben Timur steckt:

http://timursalincakli.tumblr.com/

Variante 1: Die falschen Produzenten, ausbleibender Erfolg und angestrengte Comebackversuche. Irgendwann verschwindet man einfach von der Bildoberfläche und gerät in Vergessenheit. Nach einem unspektakulären im hohen Alter, gibt es eine kurze Erinnerungswelle bestehend aus Best-Of Compilations, Extrasendungen und Hochglanz-Bildbänden, aber das war es dann auch schnell wieder. Oder aber!

Variante 2: Es beginnt eine Zeit im Leben des jungen Rockstars, über die man später hören wird, dass sie der Anfang vom Ende war: Drogenexzesse, skandalöse Bilder gehen um die Welt und das Label zwingt die Band sich vom einst so geliebten Leadsänger zu trennen.Im besten Falle wird noch eine Straße nach dir benannt, dann hat man es wahrlich geschafft. Wenn diese Ehrung tatsächlich geschehen ist, kann ein wahrer Rockstar, eigentlich schon wieder aus dem Leben treten. Passenderweise mit 27, dann kann man zur anfänglichen Aufzählung noch das Prädikat “Legende” hinzufügen.

Hier findet ihr heraus, ob ich Recht hatte:

29. Januar 2019by Sonja
Alle Kategorien

Die neue DIGGA Kolumne VORURTEILfrei!

Darum wird es gehen:

Laut einer Studie der Universität Cambridge urteilen Menschen im Schnitt 20 Mal am Tag über Dinge, ohne nachweislich bewusst darüber nachzudenken.

Es scheint vielen von uns einfach ins Stammhirn geschrieben zu sein, über Dinge und Menschen zu urteilen, bevor wir tatsächliche Erfahrungen gemacht haben.

Da natürlich auch ich,  dieser menschlichen Unart unterliege, möchte ich dem Ganzen ein wenig mehr auf den Grund zu gehen.

Ich schreibe zunächst darüber, welche prachtvoll erdachten Bilder beispielsweise in meinem Kopf entstehen, wenn ich an das Leben eines Schriftstellers denke oder was ich vom Poetry Slam halte.

Gespickt von zahlreichen Vorurteilen treibe ich verschiedenste Klischees auf die Spitze, um damit eine Diskussion anzuregen.

Im Anschluss daran treffe ich Menschen, die vermeintlich von meinen Annahmen betroffen sind. Ich spreche mit ihnen über ihre Tätigkeiten und ihren Berufsalltag und inwiefern sich meine Vorstellungen in der Realität wiederfinden.

Dazu wird aller zwei Wochen ein Text und ein Interview veröffentlicht.

Werden die Vorurteile entkräftet,  realistischere Bilder gezeichnet oder bestimmte Annahmen bestätigt? Diese Fragen stellt sich von Teil zu Teil neu!

Provokant, schonungslos und mit ganz viel Glück vielleicht sogar stellenweise witzig – Vorurteil FREI!

29. Januar 2019by Sonja
Alle Kategorien

Menschen ohne Macke sind kacke! – CHEER OUT LOUD! am Grips Theater

Inklusion ist leider immer noch ein Thema, welches häufig viel zu abstrakt und formal behandelt wird – wieder einmal zeigt das GRIPS Theater, dass es auch anders geht!

Im neuen Stück “Cheer out loud” vereint sich alles, wofür ich persönlich  Theater liebe:

ein unglaublich gut geschriebenes Stück, eine kreative und moderne Inszenierung gepaart mit einem mitreißenden Ensemble.

Regisseur Robert Neumann und Autorin Susanne Lipp haben es geschafft, eine Geschichte zu entwickeln und zu inszenieren, die beinahe wie im Vorübergehen alle vermeintlichen Fragen und Herausforderung der Inklusion beantwortet.  

Setting und Plot sind so einfach wie genial – dem fiktiven Kleinstadt-Basketballverein SV Grünow geht der Hauptsponsor verloren. Dies führt dazu, dass  das Cheerleading Team kurz vor der Auflösung steht. Mit der Aufnahme von Leonie (gespielt von Carina Kühne, bekannt aus “Be my Baby”), einem Mädchen mit Down-Syndrom, sind dem Verein Fördermittel sicher und das finanzielle Aus ist abgewendet.  

Carina Kühne als Leonie
© David Baltzer/bildbuehne.de 

Damit ist auch schon der perfekte Nährboden für eine grandiose Charakterstudie geschaffen.

Szenarien und Charaktere, die man vermeintlich so schon oft gesehen hat, schaffen es immer wieder, der Gesellschaft und einem selbst den Spiegel vorzuhalten. Beispielsweise, wenn wunderbar überspitzt  dargestellt wird, wie der junge, profitgeile Manager des Vereins Menschen benutzt und manipuliert, für seine persönlichen und viel mehr wirtschaftlichen Interessen.

Die gesamte Inszenierung schafft eine unglaublich angeregte und frische Atmosphäre – dabei hat jedes Gewerk des Theaters seinen Anteil.

Zentraler Bestandteil des Bühnenbilds ist ein Quader, der sowohl als Projektionsfläche, als auch als Handlungsort fungiert. Darauf wurden live aufgenommene Bilder oder passend eingebaute Einspieler projeziert. In Kombination mit Livemusik, grandiosen Tanzperformances und unglaublich liebevollen Kostümen, kann man gar nicht anders als sich vollends in das Stück fallen zu lassen.

Live-Aufnahme während des Stückes, Lisa Klabunde als Jana
© David Baltzer/bildbuehne.de 

Mit einem mix-abled Ensemble, in dem auch Menschen mit Behinderung Figuren ohne Behinderung verkörpern wird gleichzeitig noch beispiellos gezeigt, wie die Integration aller Menschen zu einem Ganzen funktionieren kann.

Einfach und  direkt auf die Fresse ganz unter dem Motto  “bist du behindert oder was” – “ja na und du doch auch”.

Ich kann jedem Menschen nur empfehlen sich dieses Stück anzuschauen! Auf der Seite des GRIPS Theaters sind alle weiteren Vorstellungen einzusehen und Karten vorbestellbar.

http://www.grips-theater.de/programm/spielplan/produktion/218
29. Januar 2019by Sonja
Alle Kategorien

Das Meer sagt Danke #plastikfrei

#plastikfrei

Plastik ist überall. In unseren Meeren schwimmen aktuell mehr als 150 Millionen Tonnen Plastik und es werden stetig mehr, denn pro Jahr steigt der Plastikanteil im Ozean um 6,4 Mio. Tonnen.

Damit vermüllen wir nicht nur unsere Strände, sondern vergiften auch jährlich 1,1 Mio. Meerestiere.

Um zu verstehen, dass jeder Mensch einen Anteil daran hat, legen wir euch den Lauf des Plastiks kurz dar. Eine alltägliche Situation: Wir stecken unseren neuen Fleece-Pulli in die Waschmaschine.

Wir nehmen ihn nach etwa einer Stunde raus und er ist wieder schön flauschig. Doch was wir nicht wissen ist, dass sich beim Waschen mehr als 2000 Fasern vom Material des Pullis lösen. Diese Fasern sind so klein, dass sie weder von den Filtern in der Waschmaschine noch von denen in den Kläranlagen aufgehalten werden. Sie gelangen also auf direktem Weg ins Meer.

Diese Fasern werden dort von den Meeresbewohnern als Nahrung aufgenommen und gelangen so in ihre Mägen. Wird nun ein Fisch gefangen um auf dem Markt verkauft zu werden, befindet sich im Inneren des Tieres immer noch die Plastikfasern. Ein Fisch, der verkauft wird, wird auch gegessen.

Kurz gesagt bedeutet das also, wir essen die Schadstoffe, die wir selbst in die Umwelt gesetzt haben. Karma!

Doch damit dürfen wir uns auf keinen Fall abfinden. Im Gegenteil, wir müssen so schnell wie möglich etwas unternehmen. Auch kleine Schritte bewirken etwas.

Um unsere Meere nicht weiter zu belasten, muss jeder mitmachen und seine eigene Komfortzone verlassen. Doch es lohnt sich!

Jeder kann Plastik im Alltag vermeiden.

Hier einige der simpelsten Methoden, wie IHR die Ozeane schützen könnt:

1. Nehmt eure eigene Tasche zum Einkaufen mit! Niemand braucht Plastiktüten!

2. Achtet beim Klamottenkauf stärker auf natürliches Material: Besser für die Umwelt UND für eure Haut! WIN WIN

3.  Fast alle Lebensmittel sind inzwischen eingepackt, bei einigen ist das sinnvoll, bei anderen nicht. Achtet darauf keine unnötig verpackten Produkte zu kaufen!

4. Trennt den Müll mindestens in Papier, Plastik, Glas und Biomüll!

5. Verzichtet auf Wegwerfkaffeebecher. Nehmt euch einen eigenen Becher mit!

Nehmt euch diese Tipps zu Herzen, nicht nur allein der Umwelt zu liebe, sondern auch für euer gutes Gewissen.

Das Meer wird euch danken.

24. Januar 2019by Sonja
Alle Kategorien

DSCHABBER – Das neue Stück des Grips Theaters

 

Unmittelbar, unaufgeregt, einfach drauf los und mitten rein, dabei gleichzeitig immer mitfühlend – so wie Integration im besten Falle laufen sollte.
Genau so ist das neue Stück “DSCHABBER” am Grips Theater. Es erzählt die beispielhafte Geschichte einer jungen Muslima, die mit ihren Eltern aus Ägypten nach Europa flieht.
Dort geht sie auf eine Schule und ist Teil einer Mädchengang, die sich selbstironisch als “Dschabber” bezeichnen. Abgeleitet ist dies von der Art Kopftuch, die sie alle tragen – dem Hijab. Aufgrund eines rassistischen Graffitis an ihrer Schule, zwingen Fatimas Eltern sie dazu die Schule zu wechseln. An ihrer neuen Schule trifft sie auf Jonas, der stereoypisch für den Bad Boy mit dunkler Vergangenheit steht. Zwischen den beiden erwächst eine Liebesgeschichte, die exemplarisch zeigt, wie unwichtig der kulturelle und oder ethnische Hintergrund eines Menschen ist.

Nina Reithmeier, Patrik Cieslik © David Baltzer | www.bildbuehne.de

Nina Reithmeier, Patrik Cieslik © David Baltzer | www.bildbuehne.de

 

 

 

 

 

 

Sowohl das originale Stück von Marcus Youssef, als auch die Inszenierung Jochen Strauchs, besitzt verschiedene Elemente, die einen unglaublich spannenden Perspektivwechsel hervorrufen.
Zwei der drei Schauspieler, wechseln während des Stückes offensichtlich ihre Rollen.
Gleichzeitig treten sie auch aus ihren Rollen heraus und bewerten die Handlung des Stückes. Damit wird schnell klar, dass es nicht darum geht eine Geschichte zu erzählen, die einen in ihren Bann zieht und man am besten alles um sich herum vergessen soll.
Nein keinesfalls- Im Gegenteil! Das Stück möchte Augen öffnen, mit Vorurteilen bzw. Klischees brechen und ein Bild des gemeinsamen Miteinanders zeichnen.

Oft wird die 4. Wand gebrochen, was bedeutet, dass die Schauspieler direkt zum Publikum sprechen. Das erzielt oft große Effekte. Beispielsweise, wenn Fatima offen sagt, dass ihr bewusst ist, was die Leute denken, wenn sie eine Muslima mit Kopftuch sehen. “Boahr, was soll das Kopftuch? Bestimmt muss sie das tragen. Ist das ne Terroristin. Bestimmt ist die voll still und schüchtern” Genau damit bricht der selbstbewusste und abgeklärte Charakter Fatimas eventuell vorhandene Vorurteile des Publikums.

 

Nina Reithmeier, Patrik Cieslik © David Baltzer | www.bildbuehne.de

Durch live-gespielte Drummusik, wirkte das ganze Geschehen unglaublich dynamisch. Gleichzeitig herrschte eine immer etwas spannende Stimmung und ganz nebenbei klang es einfach schlichtweg ziemlich cool. Bühnenbild und Kostüm sind der Szenerie angemessen, aber nichts desto trotz übersichtlich.
Das Stück ist für Jugendliche ab 14 Jahren konzipiert und genau dem wird es auch voll gerecht, ohne dabei flach oder anspruchslos zu sein.
Es ist ein hochmodernes Stück über Migration, Integration, Freundschaft, Liebe und allem dazwischen.
Man spürt den Spaß, den das Ensemble beim Spielen hat förmlich und diese Begeisterung und Energie überträgt sich schnell aufs ganze Publikum, weshalb ich große Freude beim Zusehen dieses Stückes hatte.

Für nähere Informationen zum Stück.

http://www.grips-theater.de/programm/spielplan/termin/4373

13. November 2018by Sonja
Alle Kategorien

#unteilbar – Solidarität statt Ausgrenzung

Der “Herbst der Solidarität” beginnt! In Berlin gingen am Samstag 240.000 Menschen dem Aufruf des Bündnisses “unteilbar” folgend auf die Straße – für Offenheit, Solidarität, Toleranz und gegen Rassismus, Ausgrenzung und Hass.
Im August diesen Jahres wurde “#unteilbar” ins Leben gerufen. Inzwischen unterzeichneten über 450 Organisationen, Bands und Prominente die Charta. Ziel ist es eine Mehrheit zu bilden um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.
Gemeinsam mit Kundgebungen in München, Hamburg und Chemnitz soll eine deutschlandweite Gegenbewegung zu rechten Strömungen formiert werden.

Erwartet wurden schätzungsweise 40.000 Menschen, doch die Demo schien Pflichttermin für die meisten Berliner am Wochenende gewesen zu sein. Menschen egal welchen Alters, Geschlecht, Herkunft trieb es gemeinsam auf die Straße.  Bei strahlendem Sonnenschein, mit Musik, einem Bier in der Hand und unzählig positiven und gut gelaunten Menschen kam tatsächlich fast ein bisschen Festivalfeeling auf. Politisches Engagement kann wesentlich unangenehmer sein.

Es hat mich sehr glücklich gemacht mit Menschen, die sich für dieselben Werte stark machen, ein Zeichen zu setzen. Man war präsent, man war sichtbar für alle Nazis, Rechtspopulisten, besorgten Bürger für die, die glauben sie wären das Volk.

 

Überall herrschte ausgelassene und wahnsinnig positive Energie. Optimismus und Hoffnung waren zu spüren.

Der Zug endete an der Siegessäule mit einer Kundgebung und einem Konzert.
Ich war tatsächlich unglaublich gerührt von Menschen, die ihre Projekte vorstellten oder ihre Geschichten erzählten. So viel Engagement, Nächstenliebe und Selbstlosigkeit macht Mut und Hoffnung.

 

Ich persönlich hatte einen unglaublich besonderen Moment beim Auftritt Konstantin Weckers. Sein Lied “Willy” machte ihn in den 70ern berühmt und wurde zur antifaschistischen Hymne einer ganzen Generation. Mittlerweile gibt es schon 9 Versionen – jeweils zu einem anderen zeitlich/politischen Kontext. Im Original wird davon gesungen, dass Willy bei einer Schlägerei mit Nazis erschlagen wird. Willy – Kommunist, bekennender Antifaschist, hat den Mund aufgemacht, war laut und stand für seine Überzeugung ein.

 


Mein Patenonkel zeigte mir dieses Lied recht früh und seitdem hat es für mich eine ziemlich emotional aufgeladene Bedeutung. Und plötzlich stehe ich dann da mitten im Herzen von Berlin umringt von zehntausenden Menschen, in einer Zeit in der “den Mund aufmachen” wichtiger ist denn je. Ich hörte die ersten Töne auf dem Klavier und dann kamen mir doch tatsächlich die Tränen in die Augen.

Neben mir zwei alte Männer auch mit feuchten Augen und wir schauen uns nur an zu dritt und lachten. Wäre das nicht schon genug, steigt genau in diesem Moment ein roter Ballon den Himmel herauf. Es war tatsächlich ein bisschen magisch und kitschig keine Frage. Aber mir ist nun klarer denn je, dass wir alle in der Verantwortung sind, dafür zu sorgen, dass in Deutschland demokratische Werte gelebt werden und Nazis nie wieder an die Macht kommen.

 

16. Oktober 2018by Sonja
Page 1 of 212»

Digga – Die elektronische Schülerzeitung

Wir sind eine freie und offene Schülerredaktion im Alter von 8 bis 18 Jahren. Wir berichten über Themen, die uns interessieren und versuchen die vielen Fragen, die wir uns über die Welt stellen, auf unsere Art zu beantworten.

Folge Uns

Zwischen Löwenkindern und Essstäbchen – YouTuber und wir

Oh, du bist du hetero?! – Webreportage

Was ist was? – Auf der Media Convention 2017

“I started with Brixton to provide you with daily fresh new ideas about trends. It is a very clean and elegant Wordpress Theme suitable for every blogger. Perfect for sharing your lifestyle.”

Impressum | Datenschutz | Cookie-Einstellungen

 

Cookie-Zustimmung verwalten
Wir setzen auf unserer Website Cookies ein. Einige von ihnen sind notwendig, während andere uns ermöglichen unser Onlineangebot zu verbessern oder Inhalte von Drittanbietern anzuzeigen.
Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Funktional Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt. Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.
Optionen verwalten Dienste verwalten Anbieter verwalten Lese mehr über diese Zwecke
Einstellungen
{title} {title} {title}