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MUNOL – Eine Simulation der Vereinten Nationen für Schüler*innen aus der ganzen Welt

In diesem Beitrag nehmen wir euch mit auf eine kleine Reise in die Hansestadt Lübeck

Hier an der Lübecker Thomas-Mann-Schule fand vom 17.05  – 22.05.2021 eine der größten Schüler*innen Konferenzen in ganz Deutschland namens „Model United Nations of Lübeck“ (kurz: MUNOL) statt, in welcher die Vereinten Nationen simuliert wurden. MUNOL existiert seit mittlerweile mehr als 20 Jahre und wurde u.a. im Rahmen des Wettbewerbs „Schule des Jahres Schleswig-Holstein 2020“ bereits von dem Ministerpräsidenten Daniel Günther als ein besonders herausragendes Einzelprojekt zur Demokratiebildung ausgezeichnet.

Es ist Montag, den 17.05.2021. Eine Mischung aus Aufregung, Vorfreude und gleichzeitiger Anspannung ist in den Schulräumen der Thomas-Mann-Schule in Lübeck zu spüren. Überall wird fleißig aufgebaut, denn schon am morgigen Tag werden in den sonst einstigen Klassenräumen, internationale Debatten zu aktuellen politischen Themen stattfinden, über welche sich die Schüler*innen eine Woche lang intensiv austauschen werden. Demnach ist in dieser Woche die Schule nicht mehr nur eine einfache Schule, sondern das nachgestellte Hauptgebäude der Vereinten Nationen, statt dem eigentlichen Sitz der UN in New York, nun im gemütlichen Lübeck.

Die Ableitung der Abkürzung „MUNOL“ steht für Model United Nations of Lübeck. „MUN“ ist dabei die Bezeichnung für die Simulationen der Vereinten Nationen, die weltweit an unterschiedlichen Schulen stattfinden. Diese verfolgen das Ziel, jungen Menschen die Arbeit sowie die Regeln und Abläufe der Vereinten Nationen näher zu bringen und diese mit dem aktuellen politischen Weltgeschehen vertraut zu machen.

Die Aufgaben der Vereinten Nationen

Die Vereinten Nationen (kurz UN; Ableitung aus dem Englischen von United Nations Organization) sind eine globale Organisation, die sich aus 193 Staaten zusammensetzt. Gemeinsam bilden die Vereinten Nationen ein uneingeschränktes Völkerrechtssubjekt.

Die Gründungsidee der Vereinten Nationen entstand bereits während des zweiten Weltkrieges. Die Menschen sehnten sich nach Frieden und nachdem der Krieg beendet war, schwor man sich: „Nie wieder!“

Am 24. Oktober 1945 trat schließlich die Charta der Vereinten Nationen in Kraft, die folgende Ziele festlegte:

  • Weltfrieden und internationale Sicherheit wahren
  • friedliche Schlichtung aller Streitigkeiten
  • Verzicht auf Gewaltanwendung
  • Gleichheit und nationale Souveränität aller Staaten achten
  • freundschaftliche Zusammenarbeit zur Friedenssicherung fördern
  • internationale Zusammenarbeit fördern, um wirtschaftliche, soziale, kulturelle und humanitäre Probleme zu lösen
  • Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten ungeachtet der Rasse, des Geschlechts, der Sprache oder der Religion

Alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen müssen sich an diese Charta verpflichtend halten und für die Wahrung des Friedens der „Völker der Vereinten Nationen“ sorgen.

In der Generalversammlung, ebenfalls bekannt als zentrales Beratungsorgan, erhalten alle Mitgliedsstaaten die Möglichkeit, ihre Anliegen zu äußern. Der Sicherheitsrat hingegen besteht aus nur 15 Mitgliedern, darunter fünf ständige, die über ein Vetorecht verfügen. Die weiteren zehn Mitglieder werden für jeweils zwei Jahre gewählt und müssen nach diesem Zeitraum wieder wechseln. Die Aufgabe des Zentralrats ist es, Beschlüsse festzulegen, an die sich alle UN- Mitglieder halten müssen.

Der Ablauf der Simulation MUNOL

Innerhalb einer Woche treffen sich Jugendliche aus verschiedenen Ländern an der Thomas-Mann-Schule und schlüpfen in die Rolle eines Delegierten, deren politische Positionen sie in den verschiedenen Komitees vertreten. Neben der Generalversammlung wird auch der Sicherheitsrat, der Wirtschafts- und Sozialrat sowie der Menschenrechtsrat simuliert. Aufgrund der unterschiedlichen Nationalitäten findet der Kongress in englischer Sprache statt.

Bemerkenswert ist, dass dieser Schülerkongress eigenständig von den Schüler*innen selbst organisiert wird.

„Trotz der anderen, etwas schwierigeren Bedingungen in diesem Jahr, hat sich keiner den Spaß nehmen lassen und der MUNOL-Spirit war wieder an der Schule .“

Lene Rothe ist Schülerin der 12. Klasse und diesjährige Conference Managerin der MUNOL Konferenz 2021. Sie ist dafür zuständig externe Schulen zu kontaktieren, um weitere Teilnehmer*innen zu gewinnen, einen genauen Wochenplan zu erstellen sowie die einzelnen Komitees zu koordinieren. Bereits ihre große Schwester Annika übernahm vor zwei Jahren den organisatorischen Teil der Konferenz, dies weckte schon damals Lene`s Interesse. Doch eine Simulation mit mehreren Hundert Schülern zu organisieren, bedeutet viel Arbeit und ist nicht immer einfach.  Vor allem sei die Organisation in diesem Jahr besonders schwierig gewesen, da normalerweise über 500 Schüler*innen aus über 12 Nationen teilnehmen würden, man nun aber schauen müsse, wie man die Konferenzen auch im kleineren und ebenfalls im digitalen Rahmen organisiert bekommen würde. In diesem Jahr wurde die Teilnehmeranzahl auf 130 Teilnehmer*innen reduziert.

Die Schüler*innen halten ihre Reden auf der Eröffnungsveranstaltung.

 „Teilweise wussten wir nicht, ob die Konferenz überhaupt stattfinden würde und wenn ja, ob diese nur im digitalen Rahmen laufen würde. Wir wussten ebenfalls anfangs auch nicht wie groß die Konferenz sein darf. Leider haben wir dann sehr viele Absagen bekommen, weil eben die Schüler*innen aus weitentfernten Schulen nicht nach Lübeck reisen konnten oder kurzfristige Absagen durch die nicht einschätzbare Situation. Aufgrund des Ausfalls der Konferenz im letzten Jahr, fehlte bei uns allen ein Jahr Erfahrung. Hinzu kam, dass wir sehr wenige Bewerbungen bekamen und demnach viele Schüler*innen motivieren mussten teilzunehmen.“ – Lene Rothe 

Um nicht die gesamte MUNOL-Simulation online stattfinden zu lassen, sagt Lene Rothe, einigte man sich intern auf den Kompromiss der Hybridkonferenz. Das läuft dann wie folgt ab: ein Komitee debattiert vollständig online, die anderen vier Komitees tagen in der Zwischenzeit an der Schule.

Über welche Themen wurde im Rahmen von MUNOL in dieser Woche gesprochen?

Lene Rothe, MUNOL Conference Managerin

Lene Rothe: Demnach, dass wir verschiedene Komitees simulieren, wurde über ganz Verschiedenes diese Woche gesprochen, u.a. über Themen rund um Umwelt, Menschenrechte, Außensicherheit, Sozioökonomie sowie über sozialhumanitäre und kulturelle Themen. Das Schwerpunktthema dieser Woche drehte sich allerdings um: „Different Identities“ (unterschiedliche Identitäten). Doch alle Themen, über die wir sprachen, spiegelten das aktuelle Weltgeschehen wider, darunter z.B. die globale Umweltzerstörungen durch Massentourismus, die Erhaltung der Artenvielfalt, Massenvernichtungswaffen und Terrorismus, die aktuelle Lage in Afghanistan, Menschenhandel, Kryptowährungen sowie der Einfluss von Internationalen Unternehmen auf Gesetzgebungsprozesse.

Das nehme ich mit aus dieser Woche…

Lene Rothe: Vor allem nehme ich Optimismus mit, dass MUNOL die nächsten Jahre bestehen bleibt und guten Nachwuchs hat. Denn leider haben wir durch den Ausfall der Konferenz 2020 ein Jahr Erfahrung verloren. Woran ich mich aber wohl am meisten erinnern werde, sind die tollen Erlebnisse, die trotz der vielen Anstrengungen in diesem Jahr überwiegend hängen bleiben.

https://munol.org/

 

28. Mai 2021by Digga-Redaktion
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Zwangsheirat und Schulverbot – Flüchtlinge im Gespräch

Aminata und Alimatou sind Zwillingsschwestern und leben seit einigen Jahren in Deutschland. Im Interview haben sie ihre Geschichte erzählt.

Ich bin Alimatou Traore, ich komme aus Guinea und bin mit meiner Zwillingsschwester Aminata hier in Deutschland seit vier Jahren. Wir besuchen das Rückert-Gymnasium auch seit fast drei Jahren. Wir haben uns gut in Deutschland integriert, obwohl es nicht einfach ist, alleine, ohne Eltern, in einem Land zu bleiben. Aber Gott sei Dank, dass ich mit meiner Schwester hier bin. Wir haben schon viel geschafft und sind immer noch dabei.

Wie kommt es, dass ihr fliehen musstet?

Wir hatten Schwierigkeiten mit unserem Stiefvater. Er war kein netter Mensch und wollte sozusagen eine Zwangsheirat machen. Er hatte schon alles organisiert, wir sollten auch beschnitten werden. Deswegen war meine Mutter gar nicht damit einverstanden, hat sich auch dagegen eingesetzt, aber es hat nichts gebracht. Darum meinte sie, wir sollten unbedingt Guinea verlassen und nach Deutschland gehen. Ein weiterer Grund dafür war auch, dass unser Stiefvater komplett dagegen war, dass wir zur Schule gehen.

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9. Juni 2017by Milena
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DIGGA bei der Internationalen Grünen Woche Berlin

Schon zum 82ten Mal fand in Berlin die grüne Woche statt und wir von Digga waren dieses Jahr auch mit dabei!

Die grüne Woche ist die weltgrößte Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau. Aufgrund des Namens “grüne Woche” dachten wir vorher, auch das Thema “Bio” würde eine große Rolle spielen und hatten also vor herauszufinden, wie grün die grüne Woche wirklich ist. Dass kaum ein Produkt wirklich aus kontrolliert biologischem Anbau stammte, stellte sich erst später heraus.


In den insgesamt um die zwanzig Hallen wurden sowohl kulinarische Köstlichkeiten aus den verschiedenen Bundesländern Deutschlands als auch internationale Spezialitäten präsentiert. Aber auch Institutionen, die nicht direkt etwas mit Ernährung zu tun haben, wie zum Beispiel ein Trachtenverein oder eine Alpakafarm haben uns im Interview Einblicke in ihre Arbeit gewährt.

Zwischendurch gab es natürlich auch wieder ganz viel zu probieren – ob Essig, Gummibärchen oder Schnaps – für jeden war etwas dabei (auch für die Veganer).

Darüber hinaus wurden Tiere, Blasmusik und traditionelle Tänze zur Schau gestellt, die uns zwischen informativen Gesprächen mit den unterschiedlichsten Persönlichkeiten Unterhaltung boten.

Das alles und noch vieles mehr könnt ihr hier sehen!

Oder ihr geht nächstes Jahr selbst auch mal hin! Das Anstehen lohnt sich!

25. Januar 2017by David
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Vom Schreiben eines Romans

Marcel Reich-Ranicki warnte, man solle einen Schriftsteller nie danach fragen, woran er gerade arbeite. Denn wenn dieser antworte, würde er immer von dem Roman reden, an dem er gerade schreibe. Zumeist würde nichts aus diesem werden. Ich, für meinen Teil, habe allerdings meinen Roman beendet.

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Arbeitsplatz.

Im Folgenden möchte ich meine ganz persönliche Erfahrung mit dem Schreiben meines ersten Romans schildern, so gut es geht. An dem Buch habe ich etwa zehn Monate gearbeitet, spätestens vom 28. Mai 2015 bis etwa zum 7. März 2016. Wann genau ich begonnen habe, zu schreiben, kann ich heute nicht mehr genau sagen. Es ist schon eine Weile her, und darüber hinaus habe ich mich Hals über Kopf ins Schreiben gestürzt. Aber was meine ich damit?

Die Herangehensweise eines Autors an einen Roman ist von Person zu Person unterschiedlich. Einige Schriftsteller legen sich, bevor sie mit dem Schreiben anfangen, die Grundelemente der Geschichte zurecht und verfassen ein sogenanntes Exposé. Das ist eine Art Inhaltsangabe mit Skizzen zu den Figuren und Handlungsabläufen. Andere Autoren planen sogar die einzelnen Kapitel ihres Romans. Während manche Schriftsteller sich strikt an ihr vorher verfasstes Exposé halten, lösen sich andere wiederum während des Schreibens von ihm und gehen offener mit der Skizzierung um.

Und dann gibt es Menschen wie mich. Die Ins-Blaue-Hineinschreiber, die Spontanen. Ich hatte, als ich die ersten Kapitel schrieb, nicht einmal selbst daran geglaubt, dass ich das Buch zu Ende bringen würde. Schon davor hatte ich bereits mehrfach ohne Erfolg versucht, einen Roman zu beenden. So ging ich an das Projekt ohne einen wirklichen Plan heran, und das hat mir sehr großen Spaß gemacht. Die Geschichte hat sich so im Laufe des Prozesses herauskristallisiert, die Entwicklung wurde mir quasi live bewusst. Aber wie drückt sich das aus?

Eine Frage der Perspektive. Mein Roman ist eine Art Echtzeitprotokoll der Geschehnisse im Leben eines Ausgerissenen, der sein Elternhaus fluchtartig verlassen hat und nun allein vor sich hin läuft. Er verfolgt seine eigene Attitüde, plant nicht, denkt nicht an ein Morgen. Daraus ergab es sich, dass ich in der Ich-Perspektive und im Präsens schrieb, die Dinge quasi erzählte, während sie passierten. Dies führte dazu, dass ich jeden einzelnen Schritt meines Protagonisten mitlief, jeden seiner Gedanken mitverfolgte und mich so stark in ihn hineinversetzen konnte. Ich bin der Ansicht, dass gerade das mir geholfen hat.

Die wichtigen Entscheidungen im Laufe der Handlung hatte ich nicht im Voraus gefällt. Mein Protagonist Jonathan Freimann und ich sind uns insofern ähnlich, als dass wir beide uns aus dem Nichts heraus, durch einen spontanen Geistesblitz, in unsere Abenteuer gestürzt hatten. Deshalb ließen wir uns gegenseitig voneinander leiten, wir kamen gemeinsam in die Gefilde, die in dem Roman beschrieben werden. Dies führte auch dazu, dass ich selbst vor den Entscheidungen stand, genau dann, wenn auch mein Protagonist sie in Angriff nehmen musste. Somit konnte ich meine eigenen Gedanken über gewisse Sachverhalte gut einbauen, und ich selbst entwickelte mich im Laufe der Arbeit am Buch zusammen mit meinem Hauptcharakter.

Wer den Roman liest, kann in ihm viele Gemeinsamkeiten mit meinem Schreibprozess finden. Durch reinen Zufall ist der Weg, den mein Protagonist beschreitet, an einigen Stellen fast schon eine Metapher für meine eigene Herangehensweise an das Buch. Eigentlich dürfte es somit klar sein, dass Jonathan Freimann mir nicht ganz unähnlich ist.

Die Parallelen zum Protagonisten. Natürlich unterscheiden mein Hauptcharakter und ich uns in vielen Punkten massiv voneinander. Das beginnt schon allein damit, dass er eine ganz andere Vergangenheit hat als ich. Er erlebt andere Dinge, hat ein anderes soziales Umfeld, und teilweise auch eine andere Mentalität. Was wir uns allerdings teilen, sind erstens der Musikgeschmack (Ja, das war mir irgendwie wichtig…) und zweitens das, worüber wir uns Gedanken machen. In vielen Punkten sind wir dergleichen Meinung. Das hat mir geholfen, ihn zu verstehen, die Lage zu analysieren und die Geschichte voranzubringen.

Inspirationsschübe. Während des Schreibens entstanden bei mir hin und wieder auch einmal größere Pausen. Mal schrieb ich weniger, mal allerdings war ich auch unglaublich produktiv und es fiel mir leicht, weiterzukommen. Einen Inspirationsschub kann man nicht erzwingen. Schon gar nicht, wenn man beim Schreiben kein festes Ziel hat. Man kann nicht versuchen, eine Idee zu haben. Es gab jedoch verschiedene Dinge, die in mir wieder die Lust weckten, weiterzumachen, die mich antrieben. Hier einige Beispiele dafür:

Das Lesen. Hätte ich den (unvollendeten) Roman Bilder deiner großen Liebe von Wolfgang Herrndorf nicht gelesen, gäbe es meinen eigenen Roman wohl nicht. Direkt, nachdem ich die letzte Seite gelesen hatte, habe ich mich selbst vor mein Dokument gesetzt. Ich wollte das Buch nicht kopieren, doch es löste in mir einen Sturm an Ideen aus, was Sprache und Stil angeht. Vielleicht ist es ein wichtiger Faktor, dass Bilder deiner großen Liebe ein unvollendeter Roman war. Ich kann es nicht genau sagen, aber möglicherweise war genau das der springende Punkt für mich.

“Bilder deiner großen Liebe” von Wolfgang Herrndorf. Quelle: rowohlt.de

Gespräche. Vor allem mit meiner guten Freundin und Kollegin Milena habe ich während des Schreibprozesses viel über das geredet, woran ich arbeitete, habe ihr einige Teile des Romans gezeigt, mir Rat von ihr geholt. Ihre Unterstützung hat mich an einigen Stellen dazu gebracht, die Arbeit nicht hinzuschmeißen, wenn ich mal verzweifelt war. Auch in der Überarbeitung war und ist sie mir eine große Hilfe.

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Kommentar von Milena in der Überarbeitung des Romans.

Aber nicht nur diese Gespräche sind signifikant hervorzuheben. Ein sehr wichtiger Tag für meinen Roman war der 7. September 2015. An diesem Tag waren wir im Büro des Bestsellerautors Sebastian Fitzek, den ich dort dann interviewte. Der Dialog mit ihm, das Treffen mit einem Schriftsteller seiner Größe, seine Leistungen, seine Beschreibungen über die eigenen Herangehensweisen – Das alles führte dazu, dass ich noch am selben Tag mit zittrigen Fingern vor der Laptoptastatur saß. Ich hatte nach dieser Begegnung einfach Lust, zu schreiben, zu arbeiten.

Auch Musik kann unfassbar wichtig sein. Während ich schreibe, brauche ich zwar komplette Stille, aber oft höre ich vor dem Schreiben Musik. Gewisse Songs passen einfach genau auf die Atmosphäre des Romans. Teilweise inspirieren mich ihre Texte, ihre Klänge. Ich habe eine Playlist mit über zwanzig Liedern, die mich beim Schreiben angefeuert haben. Diese Playlist könnte man quasi als den Soundtrack zum Buch bezeichnen.

 

Rückblickend gesehen war die Phase, in der ich an dem Roman arbeitete, in vielerlei Hinsicht voller Erfahrungen, Entdeckungen und Kreativität. Das Produkt dieser zehn Monate – mein Debütroman Weg – erscheint am 24. März 2017 als Taschenbuch und als eBook. Hier könnt ihr das eBook vorbestellen.

7. Januar 2017by Bent-Erik
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Von Panamá nach Deutschland – ein Erfahrungsbericht

Carolina kommt aus Panamá und war für zehn Monate in Deutschland. Ihre Erfahrungen hat sie für DIGGA aufgeschrieben. Den spanischen Originaltext gibt es hier nachzulesen: 

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Ich erinnere mich gut an den Moment, als ich erfuhr, dass ich nach Deutschland gehen würde. Das war eine große Überraschung. Ich kam gerade abends von  der Schule nach Hause, meine Eltern und meine Oma erwarteten mich vor dem Haus, mit Feuerwerk und Süßigkeiten in der Hand, die meine Mutter gekauft hatte, auf denen “Herzlichen Glückwunsch” stand. Ich glaube, ich habe nie solche Freude verspürt, wie an diesem Tag.

Von diesem Moment an, drehten sich alle meine Gedanken nur um Deutschland. Ich hatte hohe Erwartungen an mein Leben dort und was mir alles tolles dort passieren würde. Ich glaube, ich habe nie die Tatsache realisiert, dass ich zehn Monate ohne meine Familie und Freunde unterwegs sein würde, eine andere Sprache lernen müsste, die ich überhaupt nicht konnte, dass ich bei unbekannten Personen leben würde und so tun würde, als wären sie “meine Familie”. In diesem Moment war nichts davon für mich wichtig. Das einzige, das ich wollte war, nach Deutschland zu gehen. Und ich wollte es jetzt!

Als endlich der ersehnte Tag 0 kam, fühlte es sich sehr komisch an, denn es war ein Tag wie jeder andere. Die Aufregung war verflogen, der Traum wurde Realität.

An meinen ersten Tagen in Deutschland fühlte ich mich mehr wie eine Touristin. Alles war neu, fantastisch, unglaublich. Meine Familie sprach mit mir auf englisch, sie erklärten mir alles mit sehr viel Geduld. Vor der Schule hatte ich ein bisschen Angst, denn ich verstand nicht, was vor sich ging. Ich verlief mich und fand nicht das richtige Klassenzimmer, ich wusste nicht, wo die Toiletten waren und ich hatte Angst davor, mir etwas in der Cafeteria zu kaufen. Ich erinnere mich sehr gut daran, dass ich ziemlich Schiss vor Bussen oder Bahnen hatte, ich befürchtete, mich zu verirren.

Ich fühlte den Frust in mir aufsteigen, denn ich wollte die anderen verstehen. Die unterschiedlichen Uhrzeiten in der Schule und nur deutsch zu hören, verschafften mir Kopfschmerzen. Ich fühlte mich ausgeschlossen, weil ich nicht über die Witze meiner Klassenkameraden lachen konnte.

Doch nach und nach entwickelte ich meinen eigenen Alltag. Ich lernte immer mehr über die Kulturen und die Dinge, die mir anfangs noch merkwürdig erschienen, übernahm ich irgendwann selbst. Ich gewöhnte mich an die Menschen, die ich morgens im Bus sah, an die Nachbarn, meine Familie, meine Freunde und jetzt endlich fühle ich mich als ein Teil von Deutschland.

Ich erinnere mich an das erste Mal, als ich Heimweh bekam. Es waren schon eineinhalb Monate seit meiner Ankunft vergangen. Das merkwürdigste war, dass ich nur eine Umarmung meiner Mutter wollte. Ich wollte, dass meine Mutter vorbeikommen, mich für eine Minute in den Armen halten und dann wieder gehen würde. Das hört sich ziemlich egoistisch von mir an, aber ein Austauschstudent sein zu wollen, ist eine egoistische Sache, denn du denkst an niemand anderen, nur an dich und was dir passieren wird. Du denkst nicht daran, dass du jemanden fehlen würdest oder sich mehr als eine Person um dich sorgen würde.

Meine Tage hier waren eine echte Achterbahnfahrt der Gefühle. Während die Tage vergehen, erlebst du alles aufmerksamer und intensiver. Ich schätze die Dinge, die ich zu Hause habe genauso, wie die Dinge, die ich hier habe. Ich habe schon meine hohen Erwartungen vor meiner Reise erwähnt und obwohl manche Dinge anders verliefen oder verlaufen, als ich sie vor einigen Monaten in meinem Kopf geplant hatte, bin ich nicht enttäuscht. Ich habe viele neue Sachen kennengelernt, um mich zu amüsieren, andere Dinge, die ich machen kann und andere Lebensformen. Mit diesen Erfahrungen fühlst du dich wichtig und besonder, sie geben dir die Lust am Leben. Du fühlst, dass alles möglich ist.

Doch zur gleichen Zeit kämpfst du mit den Vorurteilen derjenigen, die denken, ein Auslandssemester bedeute, jeden Tag feiern zu gehen, ohne Verantwortung tragen zu müssen.

Noch dauert es ein paar Monate, bis ich zurück gehe. Ich weiß nicht, wie ich mich fühle, ich würde es in etwa so beschreiben: 15% Freude, 15% Nervosität, 20% Angst und 50% Trauer. Ich habe große Angst, das Leben hier, das ich mir die letzten Monate aufgebaut habe, hinter mir zu lassen und in meine “Realität” zurückzukehren.

In diesen nun fast acht Monaten seit meiner Ankunft in Deutschland habe ich begonnen, mich an die Menschen hier zu gewöhnen, ihre Kultur, ihre Gesellschaft. Ich habe meine eigenen Ideologien umgeworfen, ich wurde zu einer Person, die nun viel offener ist, das “andere” zu akzeptieren. Genauso habe ich von den anderen Austauschschüler gelernt, dass, auch wenn wir aus verschiedenen Teilen der Welt kommen, uns dieses eine gemeinsame Gefühl vereint.

18. Dezember 2016by Carolina
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Geburtstage in Panamá – Geburtstage in Deutschland

Carolina war für 10 Monate in Deutschland. Ihre Erlebnisse hat für DIGGA aufgeschrieben. Hier findet ihr den spanischen Originaltext. 

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Jede Kultur hat ihre eigene Art, spezielle Festlichkeiten, wie den Geburtstag zu feiern.

Mein erstes Mal bei einem deutschen Geburtstag kann ich nur schwer beschreiben, aber ich war ziemlich verwirrt. Ich muss an dieser Stelle sagen, dass ich in diesem Artikel nur meine eigene Erfahrung aufschreibe, beruhend auf den Feiern meiner Familie in Panamá, meiner deutschen Gastfamilie und Freunden aus Deutschland.

In Panamá hängt vieles vom Alter des Geburtstagskindes ab. Je mehr Kinder, desto größer der Aufwand der Feier, die die Eltern ausrichten. Alles muss perfekt sein. Auch wenn das für mich nicht unbedingt Sinn ergibt, für einen zweijährigen eine riesen Feier zu veranstalten, der nicht mal weiß, dass er Geburtstag hat und ihn so richtig genießen kann.

Aber allgemein wird eine Kindergeburtstagsfeier sehr lange im Voraus geplant, sehr viel muss organisiert werden: Die Torte muss bestellt werden, die Geschenke gekauft, ein Ort mit genügend Platz gefunden werden, Aktivitäten geplant, Essen für viele Menschen vorbereitet werden. Alles wird mit Ballons, Karten usw dekoriert. Es gibt immer einen extra Tisch für die Torte und Säckchen voller Süßigkeiten und Spielsachen für die Gäste des Geburtstagskindes. Während der Feier wird getanzt, Spiele gespielt, in der Regel gibt es einen Clown. Dann kommt schließlich der besondere Moment, wenn alle zusammen das Geburtstagslied singen und das Geburtstagskind im Kreise seiner Familie vor der Torte sitzt. Am Ende des Liedes werden die Kerzen ausgepustet, sich dabei etwas gewünscht und alle applaudieren. Dann kommt der Teil mit dem Essen und der Süßigkeiten. Normalerweise werden die Geschenke erst geöffnet, wenn alle Gäste gegangen sind. Wirst du schließlich älter und erwachsener, verändern sich die Feiereien, sie werden ein bisschen seriöser und ernsthafter, aber die Süßigkeiten bleiben.

In Deutschland kommt es genauso auf die Personen an, aber allgemein gesehen, sind die Feiern viel familiärer und ruhiger. Nachmittags beginnt die Kaffezeit, wo die Familie zusammensitzt und sich bei Kaffee und Kuchen unterhält. Dann kommt der Moment, an dem das Geburtstagskind all seine Geschenke öffnet und danach wird zu Abend gegessen. Ich sehe keinen großen Unterschied zwischen Kindergeburtstagen und den der Erwachsenen.

Dagegen sind die Geburtstagsfeiern der Jugendlichen unglaublich. Sie feiern zu Hause ohne Eltern, mit viel Musik und gut –  viel Alkohol. In Panamá würden die Eltern niemals ihrem Sohn oder ihrer Tocher zwischen 16 und 21 Jahren ihr Haus anvertrauen, damit diese dort alleine eine Party schmeißen können. Mein erster Geburtstag dieser Art war der 18. Geburtstag einer deutschen Freundin. Unglaublich und ziemlich lustig.

 

 

14. Dezember 2016by Carolina
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TRASH – Kunst oder doch ein Haufen Abfall?

Das Wort Trash wirkt im Allgemeinen ziemlich abfällig, ganz einfach weil es auf Deutsch soviel bedeutet wie Müll oder Abfall. Doch was ist, wenn ich sage, dass Trash eine Bezeichnung für verschiedene Kunstformen ist? 

In der Kunst finden sich verschiedene Stile, die als “Trash” betitelt werden. In einigen geht es darum, eine absurde Darstellung zu schaffen und in anderen entsteht dieses Phänomen durch immer mehr Qualitätsverlust im Inhaltlichen.

Beabsichtigte Verschlechterung von Filmen? B-Movies!

Trashfilme, sogenannte “B-Movies”, sind Filmproduktionen, die durch geringes Filmbudget und kurze Drehzeit entstehen. Durch die wenigen Ressourcen, die den Produzenten zur Verfügung stehen, werden die Filmproduktionen oftmals sehr absurd und experimentell. Diese Art von Filmen entstand in den 1930er Jahren durch die Weltwirtschaftskrise. Damals ließen Kinos “Double Bill” – Vorstellungen laufen:  Erst lief ein aufwendig produzierter A-Film, danach ein, mit geringem Budget produzierter, B-Film. Doch selbst nach dem Ende der Wirtschaftskrise, blieben die B-Filme weiterhin sehr beliebt beim Publikum. Heute gibt es mehrere Produzenten und Regisseure, die sich darauf spezialisiert haben, mit geringem Budget Filme zu produzieren. So kann man auch noch heutzutage weitere Trashfilme wie Zombiber oder Sharknado genießen.

Doch ist Trash nur eine Form, Leute mit Humor zu unterhalten? Nein! Auch in der bildenden Kunst finden wir etwas, das sich “Trash-Art” nennt. In dieser Richtung bewegen sich Künstler, die aus Materialresten, also Müll, ihre Werke herstellen. Doch diese Menschen dachten sich nicht nur, dass sie einfach mal Müll für ihre Kunst benutzen wollen, sondern versuchten mit ihrer Kunst ein Zeichen setzen. Ein Zeichen gegen den vorherrschenden Kapitalismus auf dem Kunstmarkt. So sind Trash-Art Künstler meist Konsumkritiker und Kunstmarkt – Gegner. Die Anfänge für diese Kunstrichtung legten Künstler wie Pablo Picasso.

Trash im Film, Trash in der Kunst. Dann fehlt noch Trash in der Musik.

Einerseits wird Trash als Stilmittel bezeichnet, also als eine gewisse Technik. Und andererseits gilt es schon als eigenes Musik-Genre. Durch die Existenz dieser Musik existieren auch Trashbands. Diese Bands zeichnen sich durch ihren sehr rauen Sound aus. Die Musiker nehmen meist all ihre Instrumente direkt per Mikrofon ab, wodurch der Sound gleich rauer und näher klingt. Dieser Stil spiegelt sich außerdem in vielen anderen Musikgenres wieder, wie z.B. im Pop.

Die wohl bekannteste Form bleibt aber das Trash TV.

Viele kennen es wahrscheinlich, wenn in der Woche am Nachmittag nichts zutun ist und der Gedanke kommt, doch einmal wieder den Fernseher anzuschalten. Und was läuft zu dieser Zeit? Sendungen wie Verdachtsfälle, Blaulicht Report oder Familien im Brennpunkt. Sogenanntes “Scripted Reality”, in denen meist Amateurschauspieler in einer ”alltäglichen Situation” zu sehen sind. Diese Formate werden im Dokumentations-Stil gedreht. Durch den Einsatz von Off – Kommentaren der Darsteller, soll alles noch authentischer wirken. Allgemein versuchen Scripted Reality – Formate alles sehr authentisch und nah wirken zu lassen. In der Sendung “Blaulicht Report”, welche echte Polizei Einsätze nachstellt, werden, sagt RTL, anstatt professioneller Schauspieler, echte Polizisten angeworben, um mitzuwirken. Auch in anderen Formaten, sucht sich der Sender lieber Personen aus, die die Situationen, die sie nachspielen, erlebt haben könnten. Aber warum zählt Scripted Reality nun als Trash TV? Ganz einfach, weil durch den Einsatz von Amateurschauspielern ein zunehmender Qualitätsverlust stattfindet. Seit Beginn dieser Scripted Reality – Shows gibt es Diskussionen, ob die Sendungen ein falsches Bild vermitteln. Da diese Formate möglichst authentisch wirken sollen, fällt dem einen oder anderen vielleicht trotz der Hinweise am Ende der Sendung nicht auf, dass es sich um gespielte Szenen handelt. Doch wo es Kritiker gibt, gibt es auch Liebhaber dieser Formate. Viele sehen diese Art von Fernsehen als Unterhaltung an, gerade wegen dieser künstlichen Authentizität.

Wir bei DIGGA haben uns mit diesem Thema bereits befasst und eine eigene Folge “DIGGA Tag ohne Nacht” produziert.

Nun die Frage zum Ende: Ist Trash nun Kunst oder wirklich nur Müll? Da es in vielen Formen vorhanden ist, kann das nicht so genau gesagt werden, doch es soll eindeutig zur Unterhaltung dienen. Entweder, um durch billige Produktion absurde Inhalte dazustellen, oder als Gegner des Kunstmarkts aktiv zu werden. Trash ist vielseitig. Es sollte nicht jedes Wort zu wörtlich genommen werden.

 

 

28. November 2016by Fabi
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Internationale Kurzfilmfestivals

DIGGA war bei interfilm, dem internationalen Kurzfilmfestival  und bei  KUKI dem internationalen Kurzfilmfestival für Kinder und Jugendliche.

Kurzfilme sind wie Kurzgeschichten. Ein paar eindrucksvolle Bilder, die mit wenigen Worten auskommen, aber trotzdem eine komplexe Handlung oder sonst eine bestimmte Atmosphäre ausdrücken – und dann ein oft plötzliches, manchmal schockierendes, aber auf alle Fälle überraschendes Ende, das alles, was man vorher gesehen hat, in ein ganz neues Licht rückt.

Die Kurzfilme aus aller Welt werden in Originalsprache gezeigt, entweder untertitelt oder, für die kleinen Gäste, von Sprechern eingesprochen. Interfilm feierte dieses Jahr sogar einen Besucherrekord: 21.000 Besucher konnten in verschiedenen Kategorien ihre Filme sehen und im Anschluss direkt ihre Fragen stellen, denn die Filmemacher waren mit vor Ort im Kino.

Die Filme, die uns am Samstag gezeigt wurden, standen unter dem Motto „Confrontation“. Der Zuschauer wurde also regelrecht konfrontiert mit sozialen sowie gesellschaftspolitischen Themen wie Kinderarmut, Flucht und Pädophilie. Doch nachdem man sich dann in kürzester Zeit so intensiv mit solch schwierigen Themen auseinandergesetzt hatte, begann schon der nächste Film und man wurde mit einer solchen Wucht in die neue Thematik hineingeworfen, wie man aus dem letzten Film hinausgeschleudert wurde.

Die Filme haben uns alle auf ihre Art und Weise beeindruckt und waren ausnahmslos toll gefilmt. Mit einem Kopf voller neuer Bilder und Gedanken verließen wir das Babylon Kino.

 

24. November 2016by Milena
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Das Werbekennzeichnungs-Wirrwar

Was ist, wenn du ein richtig geiles Video drehen willst, dir aber das Geld dafür fehlt? Wie kannst du, wie zahlreiche andere YouTuber, von deinem Hobby leben? Eine Möglichkeit ist das Bewerben von verschieden Produkten. Das muss dann aber auch gekennzeichnet werden – die Zuschauer sollen schließlich wissen, dass du ein Produkt bewirbst und dafür womöglich Geld bekommst. Wie du deine Videos richtig kennzeichnest, verrät dir die neue Auflage der FAQ´s der Landesmedienanstalten zum Thema Werbekennzeichnung auf YouTube und anderen sozialen Netzwerken.

Faustregeln zur Werbekennzeichung

Faustregeln zur Werbekennzeichung

Die FAQ´s geben dir einen Überblick über die wesentlichen Aspekte der Werbekennzeichnung: Wann muss was, wie gekennzeichnet werden. Viele Leute wissen nämlich häufig nicht, wie das geht – kennzeichnen müssen aber alle! Deshalb muss das FAQ jetzt verbreitet werden, denn es bietet (einfach formulierte) Antworten auf die meisten Fragen und kann fast immer weiterhelfen.

In Berlin fand am 17.11.16 zu diesem Thema die Veranstaltung „Follow the Watchdog“, statt. Hier wurden die FAQ´s vorgestellt und besprochen. Anwesend waren neben Vertretern verschiedenster Unternehmen, auch die YouTuber Felix von der Laden (Dner) und Lisa Sophie (ItsColeslaw).  Wir stellten alle fest, dass trotzdem noch einige Fragen offen bleiben. Besonders Felix betonte durch den Einsatz verschiedenster Beispiele, dass die Kennzeichnung (selbst mit Hilfe der FAQ’s) in einigen Fällen immer noch schwierig sein kann.

"Creator meets Advertiser" - Gemeinsamer Talk über das Thema Werbekennzeichnung

“Creator meets Advertiser” – Gemeinsamer Talk über das Thema Werbekennzeichnung

 

Ist beispielsweise ein VLOG von einer gesponserten Reise ein Werbevideo, ein Productplacement oder keins von beidem? Wie muss ich kennzeichnen, wenn meine Zuschauer hauptsächlich aus einem anderen Land kommen, wo die Bestimmungen eben anders als hier sind? Wie werde ich eigentlich bestraft, wenn ich nicht kennzeichne?

 

 

Vorgeschlagen wurde zudem, dass es öffentlich gemacht werden solle, wenn YouTuber wegen fehlender Kennzeichnung bestraft werden. Das wäre ein Mittel zur Abschreckung und würde vielleicht dazu führen, dass die Leute sich zu dem Thema informieren würden. Ob das wirklich der richtige Weg wäre, bleibt fraglich.

Wichtig bleibt vorerst die Verbreitung des FAQ´s, denn es ist und bleibt ein guter Leitfaden. Bei Fragen kann man jederzeit die Landesmedienanstalten kontaktieren, welche einem eigentlich in jedem Fall weiterhelfen können.

21. November 2016by DIGGA-Redaktion
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Die Geschichte des Rock’n’ Rolls

Für viele fängt Rock’n’Roll mit Elvis Presley an. Doch ist das wirklich so? Blicken wir zurück, finden wir die Ursprünge des Rock’n’Rolls in der Rhythm and Blues Musik.

Was ist Rhythm&Blues? 

Dieser Begriff beschreibt die populäre schwarze Unterhaltungsmusik der 40er Jahre in Amerika und ist aus einem Mix von Blues und Big-BandSound entstanden, der von prägnanten Rhythmus und Bluesmelodien lebt. Da sich der R&B regional unterschiedlich entwickelt hat, ist es schwierig, ihn genauer zu definieren, ohne zu sehr ins Detail zu gehen.

Typisch für R&B sind aber das Klavier, die E-Gitarre und oftmals doppeldeutige Texte, was dazu geführt hat, dass die Musik von der weißen Bürgerschicht nicht sonderlich angesehen war. In den 40ern war Amerika noch sehr rassistisch und R&B (bzw die damals noch als “Race Music” bezeichnete Musik) war für Weiße ein Tabu und wurde somit fast ausschließlich von Schwarzen produziert und gekauft.

Doch mit der Zeit war eine Konfrontation der beiden Bevölkerungsanteile in Großstädten wie Memphis oder New York unvermeidbar und der weiße Teil der Bevölkerung, besonders die Jugend, begann sich für diese Musik zu interessieren.

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Von Rhythm&Blues zu Rock’n’Roll

Bekannt wurde der R&B durch den DJ Alan Fredd, der in seiner Radioshow Moondog Rock and Roll House Party als einer der ersten, der dem weißen Teil der amerikanischen Gesellschaft (und vor allem den Jugendlichen) die Möglichkeit gab, diese verpönte schwarze Unterhaltungsmusik zu hören. Er war es auch, der den Begriff des Rock’n’Roll (kurz gesagt eine Verschmelzung zwischen Rhythm Blues & und Country Musik) als eine neue Musikrichtung bezeichnete, da er die Musik, die man in seiner Sendung hören konnte, als Rock’n’Roll definierte. Seine Sendung erreichte in den 50ern Kultstatus, aber weil es kaum weiße R&B-Künstler gab, wurde diese Musik auf anderen Radiosendern nicht gesendet. Da der R&B aber immer populärer wurde, begannen weiße Künstler, die Lieder der schwarzen R&B Musiker zu kaufen und als Rock’n’Roll-Songs zu covern. Erst ab Mitte der 50er Jahre haben sich auch Künstler wie zum Beispiel Chuck Berry (schwarz) in den neuen Markt etablieren können und sowohl schwarze als auch weiße Musiker wurden gespielt und gefeiert. Zu dieser Zeit wurden die Begriffe Rhythm und Blues und Rock’n’Roll  zunächst noch als Synonyme verwendet.

Der erste Rock’n’Roll Song, der auf Platz Eins der Charts landete und die ganze Welt mit dem Rock’n’Roll-Fieber ansteckte, war Bill Haley’s Single „Rock around the Clock“, die durch den Film „die Saat der Gewalt“ bekannt wurde.

Typisch Rock’n’Roll

Rock’n’Roll war, wie der Swing 20 Jahre zuvor, die Musik der Jugend. Man muss sich das so vorstellen, dass Lieder, wie Rock around the Clock das coolste, wildeste und anstößigste war, was es bisher an Musik gab. Aber Rock’n’Roll war mehr als Musik für die Jugendlichen: Rock’n’Roll war eine Lebenseinstellung, ein Widerstand gegen die konservativen Eltern, der in Kleidung, Frisur und oftmals auch Straßenkrawallen ausgelebt wurde. Mädchen trugen statt ordentlichen Zöpfen offene, toupierte Haare und erstmals auch Hosen! Jungen gaben sich lässig mit Jeans, Lederjacke und natürlich einer Haartolle, wie Elvis Presley sie trug.richtig
Mit einer der wichtigsten Faktoren war die Tanzbarkeit der Musik, beziehungsweise die Möglichkeit, sich viel freier zu bewegen als bei anderer Musik und das dadurch vermittelte befreiende Lebensgefühl. Außerdem stellte Rock’n’Roll die Rassentrennung in Frage, da die Musik sowohl von Weißen als auch Schwarzen produziert und gehört wurde. Ab der zweiten Hälfte der 50er Jahre gehörte Rock’n’ Roll zum Mainstream bei Jugendlichen und Künstler wie Elvis Presley, Bill Haley, oder Fat Dominos waren von den Charts nicht mehr wegzudenken, was aber nicht heißt, dass in den 50ern nur Rock’n’Roll gehört wurde!

Der Untergang von Rock’n’Roll

Insbesondere Elvis Presley wurde zum Symbol des Rock’n’Roll und war einer der wichtigsten Vertreter des Rockabilly. Ab Ende der 50er bzw Anfang der 60er kam es durch viele verschiedene Ereignisse wie zum Beispiel den Flugzeugabsturz von Buddy Holly, The Big Booper und Ritchie Valens, Little Richards Entscheidung sich der Kirche zu wenden, die Verhaftung von Chuck Berry, die Wehrpflicht von Elvis sowie Skandale um Jerry Lee Lewis, der beschlossen hatte, seine 13 jährige Cousine zu heiraten und Allen Fredd (Payola) langsam zum Ende der ursprünglichen Rock’n’Roll Ära. In den 60ern fing die Musik an, sich immer mehr zu differenzieren, Girl Groups wie The Shirelles, Surfrock, der sich aus dem instrumentalem Rock’n’Roll entwickelte, und Folkmusik (Bob Dylan) wurde Anfang der 60e -Jahre sehr populär. Ab Mitte der 60er kam dann die sogenannte British Invasion, die darin bestand, dass die Beatles und Rolling Stones die ganze Welt im Sturm eroberten.

Aus dem Rock’n’Roll der späten 50er und der von den Beatles geprägten Beatmusik entstand dann Rock und Pop, aber das ist dann nochmal eine ganz andere Geschichte…

19. November 2016by Charlotte
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