DIGGA - Teens unterwegs
  • Startseite
  • Themen
    • aktuelle Events
    • Auslandsberichte
    • Autismus
    • Bärenstark – Berlinale Spezial
    • Berühmt
    • DIGGA Magazin
    • Flüchtlinge in Berlin
    • Filme machen
    • Gender
    • Internet
    • Rechtliches
    • Lifestyle
    • Lyrik
    • Musik
    • Mein Lieblingsort
    • Politik für dich und mich
    • Schule
    • Sucht
    • Sport
    • Tierrechte
    • Webreportagen
  • Kooperation
  • Termine
  • Info
    • Auszeichnungen
    • PROJEKT
  • Archiv
    • 2014
    • 2015
    • 2016
  • Impressum
DIGGA - Teens unterwegs
Alle Kategorien, Berlin, Flüchtlinge in Berlin, Gender, Gesellschaft, Hörbares, Kultur, unterwegs

Gelebte Utopie im Theater

Menschen strömen in den Theatersaal, Gedränge, man tummelt sich auf den Treppen neben den Sitzreihen. Manche müssen sich sogar einen Platz auf dem Boden suchen.

Dunkelheit. Stille. Ein greller Ton kommt auf. Das Erste, was wir sehen, ist das Licht der Taschenlampen, die direkt auf uns strahlen. Geblendet und irritiert von einem bösartig anmutenden Lachen aus dem Off  beginnt die Show. Sie besteht aus acht Szenen, die, ganz ungewohnt, vor allem durch Musik geprägt sind.

„Ich nehm das, ich nehm das! Ich nehm Deine Deutsche Pass!“

Matondo und Nina singen bzw. rappen jede einzelne Liedzeile so ausdrucksvoll, dass sie direkt in die Köpfe der Zuschauer*innen geht. Ironischerweise kommen sie, während sich alle Köpfe im Saal im Takt bewegen, von der Bühne und verteilen “Deutsche Pässe” an uns. Natürlich bekommt niemand seinen Pass abgenommen. In den Heftchen steht der Text zum ersten Song und man ist direkt zum Mitmachen eingeladen.

“Ankommen is WLAN – The Arrival”, so heißt das Stück, das so eindrucksvoll beginnt. Das Gefühl, gedanklich mit auf die Bühne gerissen und von den treibenden Beats der Musik mitgenommen zu werden, zieht sich durch die komplette Aufführung.

Eine Recherchereise von Berlin nach Uganda

Entwickelt wurde das dynamische Stück von einem Team mit Mitgliedern aus verschiedenen künstlerischen Disziplinen (Beatboxing, Tanz, Schauspiel, Operngesang, Rock und Rap), das vor einem Jahr mit einer Recherchereise in Berlin begann. Die Gruppe suchte danach auch in Uganda an Schulen und in einem Flüchtlingslager nach Antworten zur Frage “Was ist für dich Ankommen?”. Dieselbe Frage, jedoch verschiedene Orte und damit auch verschiedene Antworten.

In der Großstadt Berlin war für Jugendliche, jugendliche Geflüchtete und geflüchtete Aktivist*innen „Ankommen“ dort, wo sich das Handy mit dem WLAN verbindet. Dann hat man Zugriff auf soziale Netzwerke, kann mit seinen Leuten in Kontakt bleiben und sich viel besser zurechtfinden. Im ostafrikanischen Land Uganda war es dagegen vielmehr die Chance zu haben, einen Weg zu finden, in der Zukunft anzukommen und auf eigenen Beinen zu stehen. 

Viel Zuwanderung in Uganda

Was viele nicht wissen: Uganda ist das afrikanische Land, das die meisten geflüchteten Menschen aufnimmt. Vor allem aus den Nachbarländern Südsudan und dem Kongo kommen viele. Bürgerkriege und militärische Angriffe auf die Zivilbevölkerung durch Milizen machen den Menschen Angst, während Hunger und mangelnde Lebensmittelversorgung an der Tagesordnung stehen.

Als Europäer*innen bekommen wir hauptsächlich mit, wie die hier ansässigen Regierungen und Menschen oft überfordert zu sein scheinen mit den Anforderungen, die seit 2015 in unseren Nachrichten so präsent waren. Viele Menschen kamen damals nach Europa, Regierung und Gesellschaft mussten handeln. Wie die Menschen in anderen Ländern mit sogenannten “Krisen” umgehen, geht dabei oft an uns vorbei.

Gemeinsame Werte erschaffen

Das Stück “Ankommen is WLAN – The Arrival” hingegen legt Wert darauf, dass wir genau dort den einzelnen Menschen zuhören. Es geht darum, ihre Hoffnungen, Ängste und inneren Konflikte wahrzunehmen, die bei Flucht und Ankunft in ihnen brodeln. So lautet die zentrale Frage, ob es möglich ist, gemeinsame Werte zu schaffen, auch wenn man vielleicht unterschiedliche Lebensentwürfe hat. Ob es möglich ist,

“als menschliches Wesen ohne Geschlecht, ohne Hautfarbe und ohne Diskriminierung”

anzukommen. Wie so eine Utopie aussehen könnte, darum geht es im Stück. Auch die Sache mit dem Geschlecht, dem “Gender”, wird im Stück ausgehandelt. In glitzernden Abendkleidern, mit Perücken und High Heels kommen der Berliner Rapper Matondo Castlo und die beiden ugandischen Künstler Robert Ssempijja (Tanz) und Moses Mukalazi (Beatboxing und Tanz) auf die Bühne. In Uganda, wo Homosexualität strafbar ist und viele Medien Homophobie schüren, könnte das zum Problem werden, sagt die Marketing-Leiterin des GRIPS-Theaters.

Nach dem vollen Terminkalender, der Aufführungen in Deutschland bis Ende Januar vorsieht, wird das musikalische Theaterspektakel ab Februar 2020 in Uganda gespielt. Das Stück ist also in mehreren Sprachen konzipiert und auch bei der Uraufführung im Podewil in Berlin wird klar: Das Zusammenwirken der Künstler*innen spricht eine ganz eigene Sprache, die jeder versteht. Sie besteht aus einer wilden Symbiose aus Tänzen, Performance und einer einzigartigen Klangmischung aus Hip-Hop, Pop, europäischer Klassik und Rock, gepaart mit afrikanischen und elektronischen Einflüssen.

Das Theater als Ort des Ankommens

Kooperationspartner bei dem Projekt ist das GRIPS Theater, in dem auch die großartige Premiere stattgefunden hat. Für Philipp Harpain, den Leiter des Theaters, bedeutet Ankommen, dort zu sein, wo sein Herz sei. Damit meine er keinen bestimmten Ort, sondern ein Gefühl. Für ihn sei das Theater ein Ort des Ankommens, auch weil sich hier die unterschiedlichsten Menschen zusammenfinden und gemeinsam Projekte erschaffen könnten.

Das Interview mit Philipp könnt ihr euch hier anhören.

Das altersmäßig bunt durchmischte Publikum ist durchweg fasziniert. Mit Florian, elf Jahre alt, haben wir nach der Aufführung kurz geredet. Er meinte, dass durch das Stück Rassist*innen umgestimmt werden könnten. “Wucht, Kraft und Power” transportiere “Ankommen is WLAN”, meldet eine andere Besucherin zurück. Zudem hält sie es für eine schöne Form des politischen Theaters, das „würdig für Berlin“ sei. Jedoch gab es auch ein wenig Kritik: Sabine, 59 Jahre alt, fand die Aufteilung nicht sehr gleich verteilt. Für sie hätte es gerne mehr Kommunikation zwischen den Künstler*innen geben können.

Eine Erzieherklasse des Anne-Frank-Berufskollegs aus Münster befindet sich zur Zeit auf Projektfahrt in Berlin und hat sich das Theaterspektakel ebenfalls angeschaut. Für viele war es „unglaublich toll und überwältigend“. Fabienne, 24, war nach dem Stück „immer noch total elektrisiert“ und findet zudem, dass es eine ganz besondere Message hätte. Don-Brown, 36 Jahre alt, fand es schade, dass er sitzen musste, denn am liebsten wäre er aufgestanden und hätte mitgemacht. 

Die Lehrerin Bernadette, 52 Jahre alt, hatte auch einen kritischen Aspekt anzumerken. Sie fand das Ende zu kämpferisch und hätte sich ein mehr gestalterisches Ende gewünscht, das den Slogan

„Ich bleibe, egal was ihr macht!“

repräsentiere. Dennoch empfindet sie das Stück als zukunftsweisend. „Die Power und die kulturellen Einflüsse sollen uns weiterbringen.”, so Bernadette.

Party-Stimmung bei allen nach der Show

Nach der Uraufführung hat sich die positive, kraftvolle Message und die motivierende Stimmung anscheinend auf alle Gäste und Künstler*innen übertragen. Es wird gemeinsam gegessen, getanzt und gelacht. Wir hatten zwischendurch die Gelegenheit, im Gespräch mit Moses, Theresa Henning (Text und Regie) und Matondo herauszufinden, was ihnen das Projekt persönlich bedeutet.

Besonders hervorgehoben haben Moses und Matondo die Freiheit, die ihnen Theresa bei der Entwicklung des Stücks gegeben hat. Abweichungen vom Drehbuch waren gewollt und ihre eigenen Ideen bekamen Platz. Das habe die ganze Performance stärker und natürlicher auf die Bühne gebracht, so Matondo. Er erzählt zudem, dass das Theater für ihn persönlich überraschenderweise ganz anders sei, als er sich es vorgestellt hatte. Jugendlichen empfiehlt er, es einfach mal auszuprobieren.

“Manche Leute denken, wir auf der Bühne wären übernatürliche Menschen.”, sagt Moses. Dass es aber während den Proben und dem Prozess hin zum fertigen Stück auch chaotische Situationen gab, besonders, weil das Team aus Personen aus komplett unterschiedlichen künstlerischen Bereichen besteht, gibt Moses zu. Auch Fehler zu machen sei normal, denn am Ende des Tages seien wir alle nur Menschen, und das sei es, was uns ausmache. 

Ein bewegendes Interview mit Moses, Theresa und Matondo könnt ihr euch hier anhören.

 

Text und Interviews: Leonie und Isa

17. September 2019by Digga-Redaktion
FacebookTwitterPinterestGoogle +Stumbleupon
aktuelle Events, Alle Kategorien, Berlin, Gesellschaft, Kultur, Lifestyle, Themen, unterwegs

Giftgrüne Perücken und knallige Kostüme

Foto: Digga-Redaktion_IFA_2019

Die Young IFA lockt neben Technikinteressierten auch die junge Cosplay-Szene an. Die 10. offene Berliner Cosplaymeisterschaft fand in der Halle 15.2 am Samstag der IFA statt. Auch zum Herumhängen mit Gleichgesinnten, die ebenfalls Fans von Anime und Co. sind, lädt der als “WG” gestaltete Bereich ein.

Foto:

“Naamoo” hat Cosplay zu ihrem Beruf gemacht

Auf den Sitzsäcken vor der Bühne, auf der am Nachmittag die Cosplaymeisterschaft stattgefunden hat, war schon morgens ziemlich viel los. Einige der verkleideten Jugendlichen wird man später auch auf der Bühne sehen. Die IFA hat sich in der Szene schon etabliert und so besuchen viele Cosplayer sie schon seit Jahren. Neu auf der YIFA waren an diesem Samstag mehrere Stände, an denen Künstler*innen ihre selbst designten Manga-, Comic- oder Anime-Produkte verkauften. Am Stand von Sophia gab es verschiedenste Taschen im Comicstil. Auf ihnen sieht man ausschließlich weibliche Superheldinnen wie Wonder Woman, die es seit den 1940er Jahren gibt. Auch ein Hentai-Zeichner stellte seine Werke aus. Hentais sind japanische pornographische Mangas und Animes, dementsprechend liegt die Altersbegrenzung eigentlich bei 18 Jahren.

Foto: Digga_Redaktion_IFA

Cosplayerin “Emma” als “Coraline”

Neben Comics bzw. dem japanischen Pendant Manga sind viele der Teens Fans von Anime oder verkleiden sich als Videospiel- oder Filmcharaktere. Eine Besucherin, die sich uns mit ihrem erfundenen Namen “Emma” vorstellte, hat sich als “Coraline” aus dem gleichnamigen Animationsfilm verkleidet. Doch wie kommt man überhaupt auf die Idee, Cosplayer zu werden und wo bekommt man seine Outfits her? Auf der YIFA haben wir mit einigen Persönlichkeiten gequatscht, darunter auch mit der Künstlerin und Maskenbildnerin Naamoo, die originellen Schmuck und andere Accessoires aus Naturmaterialien herstellt.

Zum zehnten Mal fand die offene Cosplaymeisterschaft auf der YIFA statt. Das Besondere am Konzept: Man kann sich direkt vor Ort anmelden, deshalb der Titel “offen”. Unter den Zuschauer*innen befanden sich außerdem auch einige Unverkleidete, was wohl am Standort zwischen Bällebad und Kochshow lag. Die Teilnehmer*innen der Cosplaymeisterschaft präsentierten sich in ihren Kostümen und stellten sich in ein paar Minuten auf der Bühne dar. Selbstgespräche, Tanzeinlage oder das Performen eines Songs aus dem entsprechenden Anime  – alles ist hier erlaubt. Hauptsache die Figur, in die man schlüpft, wird möglichst orginalgetreu gespielt.  Bewertet wurde die Show von einer dreiköpfigen Jury. Das Publikum war jedenfalls begeistert und es gab einiges an Applaus.

Ihr seid neugierig geworden und wollt in die Cosplay-Szene reinschauen? Hier geht’s zum Video:

Text: Isa

8. September 2019by Digga-Redaktion
FacebookTwitterPinterestGoogle +Stumbleupon
aktuelle Events, Alle Kategorien, Berlin, Gesellschaft, Kultur, unterwegs

100 Jahre Bauhaus – Das Jubiläum

Bauhaus Reuse - Pressekonferenz

Nicht nur draußen ist es warm sondern auch im bauhaus reuse. Das quadratische Haus wird gerade noch für die Pressekonferenz aufgebaut, ein Fenster reiht sich hierbei an ein anderes. Durch sie füllt sich der Raum komplett mit Tageslicht, vor allem jedoch auch mit einer unglaublichen Wärme. So greift jeder Pressevertreter direkt zu den bereitgelegten Beilagen um sich etwas Luft zuzufächeln. Es wird voller, von überall hört man Gespräche. Vor einer künstlerischen Installation, wird das Wasser auf den Tischen bereitgestellt und die Mikrofone, der geladenen Gäste, kontrolliert.

Pressekonferenz- Bauhauswoche Berlin

Pressekonferenz- Bauhauswoche Berlin

Die Bauhaus Festivalwoche ist im vollem Gange. Vom 31. August bis 8. September widmet sich Berlin dem Bauhaus. Bei der am Donnerstag stattgefunden Pressekonferenz wurde deutlich, dass das 100 jährige Jubiläum von Bauhaus jedem bewusst gemacht werden soll.

„Denn das größte Missverständnis was es gibt ist der Bauhaus-Baumarkt!“

Doch – was ist Bauhaus genau?

Bauhaus ist der Name der ersten Kunstschule in der Künstler und Handwerker wieder zusammenarbeiteten. Gegründet hat sie Walter Gropius 1919, also genau vor 100 Jahren. Ihm war es wichtig, dass die Künstler nicht über den Handwerkern stehen sondern dass beide gleich viel Wert sind. Vorbild für seine Idee waren dabei die mittelalterlichen Bauhütten, in denen früher alle zusammengearbeitet haben. Für Walter Gropius war es wichtig, dass die Unterschiede zwischen den einzelnen gesellschaftlichen Schichten weniger präsent waren. Mit Bauhaus wurde eine bestimmte Architektur erschaffen, die sich bis heute einer hohen Beliebtheit erfreut – sie steht dafür, dass die Möbel alleine einen praktischen Nutzen haben. Sie werden so gestaltet, dass die Funktion des Gegenstandes sein Aussehen beeinflusst. Verzierung und Dekoration, die nicht der Funktionalität dienen, werden abgelehnt.

Die Festivalwoche:

Auch für euch gibt es bei der Festivalwoche was zu entdecken. Neben Workshops wie „Bau dir dein Bauhaus“ könnt ihr euch beim morgendlichen Yoga sportlich betätigen. Für diejenigen, die jedoch erst am Abend aktiv werden, gibt es die sogenannte Velonotte. Eine Aktion bei dem man mit dem Fahrrad und Historikern, die Geschichte in 3 Stunden auf dem Rad erleben kann. Es handelt sich dabei sogar um die größte Kulturfahrradtour der Welt. Wer jedoch weder handwerklich begabt ist, noch sich bewegen möchte, kann ganz entspannt im Kinosessel Platz nehmen und sich den Filmen auf der Leinwand hingeben. Aber auch in dem bauhaus reuse selbst, könnt ihr Bauhaus erleben. Mitten in der Stadt wird Bauhaus durch Radiobeiträge gehört und Berlin gelebt, egal ob mit Kaffee oder doch Pfefferminztee. Große Stadt trifft große Kultur. Berlin feiert das Bauhaus. 

Text: Leonie

Das Bauhaus reuse von außen
Das Bauhaus reuse von außen
Der Blick in den rechten Seitengang des Bauhaus reuse
Der Blick in den rechten Seitengang des Bauhaus reuse

Seitliche Ansicht des Reuse
Seitliche Ansicht des Reuse
Der Blick ins Innere
Der Blick ins Innere

Künstlerische Arbeiten - Collagen zu Bauhaus
Künstlerische Arbeiten – Collagen zu Bauhaus
Kurz vor der Pressekonferenz
Kurz vor der Pressekonferenz

Die Pressekonferenz zur Bauhauswoche Berlin
Die Pressekonferenz zur Bauhauswoche Berlin

3. September 2019by Digga-Redaktion
FacebookTwitterPinterestGoogle +Stumbleupon
Gesellschaft, Kultur, Politik für dich und mich, unterwegs

Die Proteste in Hongkong

Menschenmassen die sogar Berliner umhauen. Obwohl wir schon eine Millionen Stadt sind, in Hongkong gehen mittlerweile bis zu 1,7 Millionen Menschen auf die Straße. Einige tragen blutige Augenklappen und viele haben einen Regenschirm dabei. 

Die Welt schaut auf Hongkong. Nicht nur die Menschen vor Ort, international werden die Geschehnisse in der sieben Millionen Metropole aufmerksam beobachtet. Die Aufstände in Hongkong sind eines der aktuellen Themen im Moment. Mittlerweile haben fast alle mitbekommen, dass Hongkong in Aufruhr ist. Grund war ein neues Gesetze, das die Einwohner*innen Hongkongs auf die Straße getrieben hat. 

Demo Hongkong Vogelperspektive

Demonstration in Hongkong aus der Vogelperspektive

– Die Geschichte Hongkongs – 

Um nachvollziehen zu können, warum Teile der Bevölkerung gegen die Regierung demonstrieren, muss erstmal ein Blick in die Geschichte Hongkongs geworfen werden.

Hongkong wurde im Jahr 1843 eine britischen Kolonie und erlebte in dieser Zeit einen Wandel. Von einer unbedeutenden Stadt, hin zu einem wichtigen Dreh- und Angelpunkt in der Weltwirtschaft. In dieser Zeit lernten die Bewohner*innen die europäische Kultur und vor allem das demokratische System kennen. Knapp 155 Jahre später wurde Hongkong an den chinesischen Staat zurückgeben, jedoch mit einer Auflage: Hongkong erhielt bis 2047 eine wirtschaftliche, innenpolitische, soziale wie auch kulturelle Souveränität. Was beutetet, dass Hongkong in diesen Bereichen eigenständig ist. Damit gehört die Stadt zwar zu China, aber die Menschen leben unter einem anderen System. Dieses System beinhaltet sehr viel mehr Freiheiten. Man sagt auch:  „Ein Land – Zwei Systeme“

– Regenschirm Bewegung 2014 – 

Es ist nicht das erste Mal, dass die Bevölkerung Hongkongs in Massen demonstriert. Die Älteren erinnern sich noch an die “Umbrella Movement” (Regenschirm Bewegung) im Jahr 2014. 

Damals wollte die chinesische Regierung mit einem neuen Beschluss den bzw. die Kandidat*in für den bzw. die Verwaltungschef*in in Hongkong festlegen. Mit diesem wäre der Bevölkerung Hongkongs das Recht auf freie Wahlen genommen worden, obwohl ihnen die 1997 bei der Übergabe zugesichert wurden. Das stieß vor allem bei Studierenden- und Bürgerrechtsbewegungen auf Unmut und löste die Demonstration aus.

Innerhalb von drei Monaten, vom 26. September bis zum 15. Dezember 2014 gingen schätzungsweise bis zu 100.000 Bürger auf die Straße. Bei den Zusammenstößen von demonstrierenden Menschen und der Polizei wurde seitens der Polizei Pfefferspray und Tränengas eingesetzt. Das Vorgehen führte zu einer Zunahme der protestierenden Menschen, die sich mit der Hilfe von Regenschirmen vor den Angriffen schützten. Dadurch wurde der Regenschirm auch das Symbol der Bewegung und führte zu dem Namen der Bewegung, „Umbrella Movement“.

– Proteste gegen Carrie Lam – 

Im Jahr 2017 sollte es eigentlich freie Wahlen für Hongkong geben, diese erfolgte jedoch nicht. Als Carrie Lam, zur neuen Regierungschefin gewählt wurde kamen innerhalb der Bevölkerung Proteste auf. Der eigentlich bei der Bevölkerung beliebtere Finanzminister John Tsang bekam nur knapp ein Drittel aller Stimme. Die Rufe nach Wahlbetrug wurden lauter, vor allem da die neue Regierungschefin die Wunschkandidatin Pekings war. Zudem hatte die Bevölkerung kaum einen Einfluss auf den Ausgang dieser Wahl. Die Regierungschefin wurde somit nicht von der Bevölkerung sondern von einem Wahlkomitee gewählt, dass sich eher auf die Seite Pekings und somit gegen die Autonomie Hongkongs stellt.

– Heutzutage; die Proteste 2019 – 

Auslöser der momentanen Proteste war das sogenannten Auslieferungsgesetze, das die Regierungschefin Lam durch das Parlament bringen wollte. Es besagt, dass verdächtige Personen an China ausgeliefert werden und somit auch vor ein chinesische Gericht gestellt werden können. Die Demonstrierenden befürchten, dass die Autonomie, also die Selbstständigkeit Hongkongs beeinträchtigt wird.

Straße mit Demonstranten

Demonstrierende in Hongkong

Die zunächst friedlichen Proteste wurden schon nach kurzer Zeit immer gewaltvoller. Die Polizei setzte Pfefferspray und Schlagstöcke gegen die Menschenmassen ein. Auch nach dem im Juli das Auslieferungsgesetz von Lam erstmal auf Eis gelegt wurde, ebbten die Proteste nicht ab. Die Demonstrierenden fordern, dass sie den Gesetzesentwurf komplett zurücknimmt.

So wurde Anfang August der Betrieb des Flughafens in Hongkong für zwei Tage unterbrochen, da die demonstrierenden Bürger das Gebäude besetzt hatten. Immer mehr Menschen gehen auf die Straße nicht mehr nur wegen des Gesetzes. Die Forderungen nach einer wirklich freien Wahl und Demokratie werden immer lauter, die Demonstrant*innen dafür aber auch immer friedlicher. Sie möchten der Regierung zeigen, dass es auch ohne den Einsatz  von Tränengas und Gewalt geht. So kam es am Wochenende rund um den 17. August zum ersten Mal seit Monaten, zu Demonstrationen ohne den Einsatz von Gewalt, Tränengas und Verhaftungen. Mehr als 1,5 Millionen Menschen zeigten dass friedlich protestieren geht.

Die chinesische Regierung in Beijing macht es nicht besser, sie versuchen den Demonstrant*innen Angst zu machen. Sie veröffentlichten ein Video, das zeigt wie das Militär ein Anti-Krawall-Übungen macht. Die Aufnahmen, sind vermutlich in der Region gefilmt worden und zeigen bewaffnete Truppen, die sich von Hubschraubern abseilen und durch die Straßen in die Häuser der Menschen schießen.

Ich hoffe, dass in Hongkong sich alles wieder beruhigt. Ich will, dass die Straßen wieder sicher sind und dass niemand mehr verletzt wird. Den ich liebe meine Heimat. 

Text: Saskia

26. August 2019by Digga-Redaktion
FacebookTwitterPinterestGoogle +Stumbleupon
Berlin, Gesellschaft, Kultur, unterwegs

41 Jahre Christopher Street Day in Berlin

Die Feier des Jahres

Jedes Jahr ist es eine ausgelassene Feier der LGBTIQ Community. Mittlerweile ist der CSD ein Aspekt der Berliner Kultur. Die Demonstration richtet sich gegen Diskriminierung von Mitgliedern der LGBTIQ Community. Wie immer gibt es ein Motto. Am 27.07.2019 lautet es: “ Every Riot Starts With Your Voice.” 

Das hängt damit zusammen, was vor 50 Jahren im „Stonewall Inn“ passiert ist. Das Stonewall Inn ist eine Bar in der Christopher Street, in New York. Sie richtet sich an ein homosexuelles Publikum. Am Morgen des 28.06.1969 war die Bar in Manhattan,  im totalen Chaos. 

Wegen einer erneuten Polizeirazzia, wehrten sich die Besucher*innen und Sympathisant*innen der LGBTIQ Community. Sie schmissen Steine auf die Polizei. 

Dieses Event war ein Meilenstein im Kampf für Gleichberechtigung, von Lesben und Schwulen in den USA und ist bis heute eine Inspiration für die LGBTIQ Community weltweit. 

Weitere Proteste gab es in den nächsten Nächten und ein paar Monaten später. Am 27.07. organisierte eine Gruppe von Lesben und Schwulen den ersten “Gay March“. Dieser ging vom Washington Square bis zum Stonewall Inn. Dieser Demonstrationszug wurde ein Jahr später zur ersten Gay Pride Parade. Anderen Städten folgten New Yorks Beispiel.

Die Namen “Stonewall” und “Christopher Street” werden heute international benutzt um Vereine von Lesben und Schwulen zu benennen. Am 27.07.1999 wurde das Stonewall Inn wegen seiner legendären Geschichte in das National Register of Historic Places aufgenommen. 

Dieses Jahr                                                                                                                                     

Diesen Samstag, um halb zwölf, geht es endlich los. Die Eröffnungszeremonie ist am Kurfürstendamm, Ecke Joachimsthaler Straße. Die Demo endet wie jedes Jahr am Brandenburger Tor, wo ab 16 Uhr viel Musik gespielt wird. Am Start sind unter anderem:

Felix Jaehn, Melanie C & Sink The Pink, MIA, Sookee und Marianne Rosenberg. 

Alle Künstler*innen unterstützen damit die LGBTIQ-Community. 

Wer Lust hat weiter zu feiern, findet auf der CSD Berlin Website, Informationen zu den drei Klubs, die offizielle Partnerin*innen sind. Der KitKatClub tanzt sich schon am Freitag um 23 Uhr warm, während Ritter Butzke, so wie Musik und Frieden am Samstag weiter feiern. Ritter Butzke ab 22 Uhr, Musik und Frieden ab 22 Uhr.

Hier nochmal die Strecke:

DemoRouteCSD2019

©Berliner CSD e.V.

Die Digga-Redaktion wird am Samstag natürlich auch vor Ort sein und berichten. 

 

Text: Saskia 

25. Juli 2019by Digga-Redaktion
FacebookTwitterPinterestGoogle +Stumbleupon
Page 2 of 2«12

Digga – Die elektronische Schülerzeitung

Wir sind eine freie und offene Schülerredaktion im Alter von 8 bis 18 Jahren. Wir berichten über Themen, die uns interessieren und versuchen die vielen Fragen, die wir uns über die Welt stellen, auf unsere Art zu beantworten.

Folge Uns

Zwischen Löwenkindern und Essstäbchen – YouTuber und wir

Oh, du bist du hetero?! – Webreportage

Was ist was? – Auf der Media Convention 2017

“I started with Brixton to provide you with daily fresh new ideas about trends. It is a very clean and elegant Wordpress Theme suitable for every blogger. Perfect for sharing your lifestyle.”