Clara Zetkin war eine starke und mutige Frau, ohne die Vieles in der jetzigen Zeit nicht so wäre, wie es heute ist. Besonders für Frauen wäre einiges anders: Erst durch sie feiern wir am 8. März den Welt Frauentag und blicken auf 100 Jahre Frauenwahlrecht zurück. Auch wenn Clara selbst schon seit 1933 nicht mehr unter uns weilt, konnten wir ihren Geist für ein exklusives Interview erhaschen.
Stell dich doch mal vor!
Ich heiße Clara Zetkin, bin am 5. Juli 1857 geboren und habe mich als Friedenaktivistin und deutsche, sozialistische Politikerin engagiert. Bis 1917 war ich in der SPD aktiv und bin danach zur KPD gegangen. Auch im Reichstag habe ich mal gewirkt: Ganze 13 Jahre war ich als Abgeordnete tätig. Besonders stolz bin ich darauf, dass ich so viel als Frauenrechtlerin erreicht habe.
Was ist denn heute für uns das Wichtigste davon?
Ich glaube es ist der Weltfrauentag am 8. März, weil er an die Ungerechtigkeit gegenüber Frauen erinnert. Ich habe ihn 1910 auf einer internationalen Frauenkonferenz gegründet, weil die sozialdemokratische Führung meine Frauenkonferenzen unterbunden hat. Am ersten Frauentag demonstrierten bereits Frauen aus Deutschland, Österreich, und der Schweiz für mehr Mitbestimmung in der Politik. Übrigen ist der offizielle Frauentag erst seit 1917 am 8. März. An diesem Tag haben damals Frauen in Russland eine Revolution ausgelöst. Als Würdigung ihres Tatendranges feiern wir seitdem den internationalen Frauentag.
Welche Rolle hast du bei der Einführung des Frauenwahlrechts gespielt?
Durch die Proteste am Frauentag äußerten immer mehr Frauen ihren Wunsch nach der Möglichkeit zu wählen. Bereits vorher hatte ich die Herausgabe der sozialdemokratischen Frauenzeitung „Die Gleichheit“ übernommen und konnte so viele Frauen für meine Idee gewinnen. Auch das Recht auf Erwerbstätigkeit war mir wichtig. Es wurde viel darüber diskutiert, wie ein Frauenwahlrecht auszusehen hat. Die meisten meiner Mitstreiterinnen strebten nur ein eingeschränktes Wahlrecht an. Aber ich wollte das komplette Wahlrecht, so wie es auch die Männer haben.
Wir feiern jetzt das 100-jährige Jubiläum und was wünschst du dir denn noch für die Zukunft?
In den letzten 100 Jahren hat sich viel verändert und Vieles ist für die Frauen besser und leichter geworden, trotzdem wünsche ich mir das sich noch mehr verändern wird, denn auch in der heutigen Zeit sind Männer mehr in der Politik vertreten. im Bundestag sind nur 30,9 % Frauen. Das muss sich ändern!
Wir bedanken uns für das Interview. Claras letzten Wohnort könnt ihr in Birkenwerder besuchen. Mehr Infos findet ihr hier.