Jeder Mensch ist anders.
Die Berufswahl, die Studienwahl. Was esse ich zum Mittag oder zu welcher Party gehe ich. All das sind Entscheidungen und vor solchen stehen wir alltäglich. Ob auf der Arbeit, in der Schule oder zu Hause, Situationen bei welchen wir uns zwischen verschiedenen Dingen entscheiden müssen gibt es unendlich viele.
In verschiedensten Medien, wie z.B. Filmen, wird diese Thematik präsentiert.
Eines meiner Lieblings-Beispiele ist der Film „Matrix“ bei welchem die Menschheit in einer Computersimulation lebt. Die erste Matrix war ein Utopia, doch die Menschen bemerkte die irreale Umgebung. Warum? Weil die Menschen keine Entscheidungen treffen durften. Deswegen ist die Matrix in der der Film spielt auch der realen Welt nachempfunden bei der wir es ja gewohnt, dass uns eine Wahl gestellt wird.
Wie geht es uns Jugendlichen dabei? Wie entscheiden wir uns? Warum so?
Das möchte ich herausfinden.
Was weiß ich über mich?
Ich bin 15 Jahre alt und gehe in Berlin zur Schule. Um genau zu sein auf ein Gymnasium.
Mein Interessenfeld ist vielfältig: Zeichnen, Filme, Fotografie, die Psyche des Menschen, Geschichte, Naturwissenschaften, Artikel wie diesen schreiben.
Doch was ich später für einen Beruf ausüben möchte? Keine Ahnung.
Das gleiche Phänomen beobachte ich bei meinem Bruder. Abitur mit 1,4 bestanden, Interessenfeld Naturwissenschaften, doch was er studieren will, weiß er auch nicht.
Ist es denn wirklich so schwer nach 12 Jahren Schule und 18 Jahren Lebenserfahrung einfach zu sagen: „Das studiere ich und den Beruf möchte ich ausüben!“ ?
Anscheinend schon.
Auch mein Kollege Janusch hat große Schwierigkeiten, sich zu entscheiden. In seinem Artikel “Meine Entscheidungen” erinnert er sich an die besten Entscheidungen, die er zuletzt getroffen hat – die hatten zwar nicht wirklich was mit seiner Karriere zu tun, haben ihn aber in seinem persönlichen Leben weiter gebracht.
Aber wie kommt es zu einer “lebensverändernden” Entscheidung?
Entscheiden wir nur rational oder nur nach Gefühl?[1]
Weder noch. Wir denken natürlich schon über verschiedene Möglichkeiten nach, vor allem wenn es um teure Anschaffungen geht, aber häufig entscheidet dann doch das Gefühl.
Bei einem neuen Auto entscheiden sich viele für die Marke welche Verwandte haben. Warum sollte ich eine andere Marke nutzen wenn mein Vater seit vielen Jahren ohne Probleme mit dieser Marke fährt?!
Sind unsere Entscheidungen beeinflussbar?[2][3]
Natürlich. Habt ihr euch schon einmal gefragt warum ein Supermarkt genau so eingerichtet ist wie er es ist? Auf Augenhöhe ist der teuerste Preis, dieser fällt uns sofort ins Auge und wir greifen zu.
Auch bei der Berufswahl kann das passieren. Elterliche Betriebe bzw. der Beruf eines Elternteils können übernommen werden.
Auswirkungen von Entscheidungen
Im Buch „Die 6 wichtigsten Entscheidungen für Jugendliche“ (von Sean Covey) sind eben diese sechs Entscheidungen: Schule, Freunde, Eltern, Liebe, Süchte und Selbstachtung. Verglichen werden diese mit Weichen, eine Entscheidung welche an sich nichts Großes ist, kann dennoch viel bewirken und dich auf verschiedene Wege lenken. Ich stimme dieser Aussage im Buch voll und ganz zu. Jede Entscheidung ist wichtig im Leben, wenn auch manche mehr und manche weniger.
Was sollte ich bedenken?
Im Buch „Entscheidungstheoretische Aspekte der Ausbildung- und Berufswahl von Jugendlichen“ von Marc Schreiber, werden verschiedene Punkte beschrieben welche Komponenten von Entscheidungsproblemen sind.
- Möglichkeiten/Optionen/Alternativen.
Das sind die Dinge zwischen denen man sich entscheiden kann. Bei Berufen wäre das die Wahl zwischen Lehrstelle und Studium oder einem sozialem Jahr. - Ereignisse
Das sind Vorkommisse die die Wahl zwischen den Möglichkeiten beeinflussen, ist eine Lehrstelle vorhanden? Reicht meine Note für das Studium meiner Wahl aus? Etc. - Konsequenzen
Das sind die Folgen welche man zu bedenken hat wenn man sich für eine Sache entscheidet. Z.B. dass ich für ein Studium keinen Lohn bekomme.. - Ziele
Das ist der wichtigste Punkt. Was möchte ich selbst durch meine Wahl erreichen. Durch abstrakte (Erfolg) und konkrete (hohes Einkommen) Ziele wird die Wahl eingeschränkt.
Dieses Schema kann man auch auf z.B. Kaufentscheidungen übertragen. Ich selbst finde es jedoch nur sinnvoll sich über Produkte welche man sich kaufen möchte Gedanken zu machen, wenn es hierbei um hohe Summen geht. Bei mir wäre das eine Spiegelreflexkamera.
Vermutlich ist auch deswegen die Zeit der Pubertät schwierig. Für Jugendliche und für die Eltern, weil die Jugendlichen einfach merken, sie müssen sich entscheiden. Entscheiden für einen Beruf, was sie machen wollen, wie sie sein werden. Und das sind Entscheidungen für das ganze Leben.
Ivo Opitz
[1] Quelle: http://www.zeit.de/zeit-wissen/2011/06/Entscheidungen (besucht am 14.07.2016, 14:19 Uhr)
[2] Quelle: http://www.zeit.de/zeit-wissen/2011/06/Entscheidungen/seite-4 (besucht am 14.07.2016, 14:20 Uhr)
[3] Quelle: http://www.zeit.de/zeit-wissen/2011/06/Entscheidungen/seite-5 (besucht am 14.07.2016, 14:22 Uhr)