Feminismus – und viele fragende Gesichter

Feminismus? Wieso, was soll das denn sein?“

So oder so ähnlich stellt man es sich vor, wenn jemand mit uns Jugendlichen über dieses Thema reden möchte. Und zum Großteil wird diese Vermutung bestätigt – wenige junge Menschen wissen 2018, was genau es damit auf sich hat. Es ist ja kein Geheimnis, dass viele Jugendliche sich nicht besonders für Dinge, wie Frauenrechte interessieren. Denn wenn die wichtigste Frage des Tages ist, welcher Lidschatten am besten zu der Handtasche passt, hat Allgemeinbildung keinen Platz mehr.

Isabell hat sich auf die Suche nach Antworten auf viele Fragen gemacht, die das Thema aufwirft: Wer Lust hat, kann sich einige ihrer Interviews hier anhören.

 

Die Frage, der ich auf den Grund gehen wollte: Warum ist das der Fall? Warum gibt es so wenige junge Menschen, die über die Gleichberechtigung der Frau Bescheid wissen?

Ich selbst bin Teil der Generation, die als „Handyzombies“ bezeichnet werden, in dem Ruf, Tag und Nacht im Internet zu surfen. Jedoch wusste ich bereits vor meiner Recherche für diesen Artikel, was die Debatte um die Rechte der Frauen eigentlich ist.

Es gilt also nicht für alle, aber viele der Generation Internet: Uninformiertheit auf dem Gebiet der Rechte und Politik im Allgemeinen.

Ein Grund für das Desintereresse könnte sein, dass viele Jugendliche solche Themen langweilig finden. Schließlich ist das Frauenrecht nichts, was man liken kann. Obwohl sicherlich jedes Mädchen einmal in irgendeiner Form benachteiligt wurde, wird das selten mit dem Wort “Feminismus“ in Verbindung gebracht. Wie auch, wenn dieses Wort wieder nur eins ist, dessen Bedeutung unwichtig und langweilig sein könnte?

Wer sich Sprüche wie „Mädchen sind zu schwach um richtig Sport zu machen“ oder „Du darfst nicht mit Autos spielen, sondern nur mit Puppen!“, anhören musste, denkt sich als Jugendliche wahrscheinlich nicht viel dabei, und wird erst in der Jobsuche durch ungerechte Bezahlung der Frau auf diesen Missstand aufmerksam. Und selbst wenn solche Sprüche als ungerecht empfunden werden, fällt dabei ja nicht gleich der Begriff Feminismus.

Wenn du wissen möchtest, was Isabell noch herausgefunden hat, hör dir gerne weitere Interviews von ihr an:

 

Worauf ich hinaus will: Ich glaube, dass Schülerinnen durchaus oft eigene Erfahrungen  mit unfairer Behandlung und Diskriminierung auf Grund ihres Geschlechts gemacht haben, aber sie haben sich meist noch nicht mit dem Wort und dessen Bedeutung auseinandergesetzt. Können also damit gar nichts anfangen.

Das wiederum kann sich nicht ändern, wenn viele Jugendliche kein Interesse an Allgemeinbildung und dem aktuellen Geschehen in der Welt haben: So lange es sie nicht direkt angeht, ist es den meisten nicht wichtig, ob irgendwelche Erwachsenen ein Problem mit irgendeinem Harvey Weinstein haben oder nicht. Hauptsache das WLAN funktioniert und der Snap ist gesendet.

Schule scheint die Debatte um den Feminismus auch nicht besonders zu interessieren, Unterrichtsstunden zu dem Thema finden kaum statt auch in den Lehrplänen habe ich nicht wirklich etwas gefunden. Wer also Informationen haben will, schaut Nachrichten, liest Zeitung, oder beschäftigt sich anderweitig mit dem Thema. Das allerdings tun die meisten jungen Menschen nicht – womit wir wieder bei der Abhängigkeit von Social Media und der Internetgeneration wären, in der Feminismus nicht für besonders wichtig gehalten wird, und niemand wirklich etwas darüber weiß.

Auch die Familie spielt für uns Jugendliche eine große Rolle wenn es darum geht, Informationen zu bekommen. Gerade die Eltern könnten ihren Kindern einfach erklären, dass Feminismus ein wichtiges Thema ist. Ich frage mich: wird es auch dort vorgelebt? Oder sind hier eher traditionelle Rollenbilder die Regel?

Viele meiner Freunde haben Vorbilder, die sich für die Rechte der Frau in unser Gesellschaft einsetzen, und wissen daher, warum es sich lohnt, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Die erste Person die mir dazu einfällt ist Emma Watson, eine britische Schauspielerin, die eine berühmte Feministin ist und für mich auch ein Idol.

Ein Zitat von Emma Watson in einer ihrer berühmtesten Reden zum Feminismus

Was also tun, um etwas mehr Jugendliche auf Themen wie den Feminismus aufmerksam zu machen? Ich zum Beispiel denke, dass im Unterricht mehr darüber gesprochen werden sollte. Und zwar nicht so, dass die Schüler/innen einschlafen, sondern indem man ihnen zeigt, was sich hinter dem Wort verbirgt, das immer noch zu viele Fragezeichen aufwirft. Und wer lernt, dass er davon später betroffen sein wird, ist vielleicht eher daran interessiert.

Zum Schluss kannst du noch herausfinden, was sich in Sachen Frauenrechte verändert hat, und was sich in Zukunft noch ändern sollte:

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