Janz Schöön anders

Janz schöön anders

Anders ist das neue normal, denn anders sein ist schön! Mit dem Hauptthema, Inklusion fand am Donnerstag den 14. Juli  die Veranstaltung “Janz Schöön Anders” im Babylonkino Berlin statt.

Bei dem Projekt “Janz schöön anders” stand die kreative Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Behinderungen Vordergrund. Dies geschah in Form von Kurzfilmen über Alltagssituationen und schwierigen Themen. Die Gestaltung war den Schülern dabei selbst überlassen,  ob Animationsclips, Dokumentationsfilme oder Musikvideos: die Inhalte reichen von Schwierigkeiten im Alltag von Menschen mit Behinderung bis hin zur Ausgrenzung von Homosexuellen. Die  Hauptsache war, dass die Themen  nicht „normal“ sind, sondern von der Norm abweichen.

Normal – was ist das eigentlich? Mit dieser Frage haben auch einige der jungen Filmtalente beschäftigt. Die 10 besten Kurzfilme wurden im Rahmen der Veranstaltung dem Publikum vorgestellt und die drei besten Werke anschließend von Rapper Graf Fidi, Schirmherr Raul Krauthausen und Schauspielerin Katharina Behrends gekürt.

Fragen wie „Was bedeutet Gerechtigkeit für euch?“ oder „Ab wann gilt jemand als behindert oder nicht mehr normal?“ stellen wir in unseren Interviews unteranderem mit Raul Krauthausen, Markus Götte und dem zweitplatzierten Filmteam.

Alle Filme wurden mit Untertiteln gezeigt und waren auch als Hörspielfassung für Sehbehinderte verfügbar. Außerdem war eine Gebärdendolmetscherin für  Hörgeschädigte vor Ort, allerdings übersetzte sie nur den Moderationstext sowie den Auftritt von Rapper Graf Fidi, allerdings nicht die eigentlichen Kurzfilme.

Nach jeder Kurzfilmvorstellung kam das gesamte Team auf die Bühne und wurde von der Moderatorin  zur der Herstellung der Filme befragt. Auch wenn die Antworten zum Teil sehr kurz ausfielen, waren die “Mini-Interviews” informativ und haben die Stimmung im Kinosaal aufgelockert.

Bei der Produktion der Musikvideos hat Rapper Graf Fidi den Schülern professionelle Unterstützung geleistet: Beim Texte schreiben und Melodie finden stand er ihnen in verschiedenen Workshops zur Seite. Insgesamt haben zwei Musikvideos am Wettbewerb teilgenommen – aufgenommen wurden sie in Fidis eigenem Tonstudio.

Die Jury prämierte die besten Kurzfilme und Musikvideos anschließend mit Preisen für den 1. 2. und 3. Platz.

Der dritte Platz wurde von der Sophie Scholl Oberschule besetzt – mit ihrem Kurzfilm „Gay is ok“ haben sich die Schüler mehrere Kinogutscheine für das Babylon gesichert.

Das Team der inklusiven Arno-Fuchs Schule räumte gleich doppelt ab: Nicht nur den Publikumspreis, gemessen an den Klickzahlen des Youtube-Videos, sondern auch den regulären zweiten Preis haben sie mit ihrem Clip “König und König” gewonnen. Die Schüler, die meisten von ihnen mit einer geistiger Behinderung, konnten sich über einen Frühstücksgutschein in ihrem Lieblingscafe freuen – die Begeisterung und Dankbarkeit der jungen Filmemacher war dementsprechend groß!

Auf dem ersten Platz landete der Kurzfilm “Altes Rom vs Heute” von dem Humboldt Gymnasium in Berlin Tegel. Das Thema entstand im Lateinunterreicht  und hat zwar in erster Linie nichts mit dem Thema Inklusion zu tun, interpretiert aber den Festivaltitel „Janz schöön anders“ auf seine eigene Art. Die DIGGA-Redaktion hätte sich zwar ein Film über das Thema Inklusion auf dem ersten Platz gewünscht, allerdings rechtfertigen die technischen und schauspielerischen Leistungen in diesem Clip die Juryentscheidung durchaus.

 

Besonders Raul Krauthausen hat uns mit seiner Abschlussrede beeindruckt: Er schloss einen Pakt mit den Besuchern in dem er einen Grundsatz festlegte: „Erwachsene können cool sein und die Jugend ist nicht immer schlechter als damals.“                                    Ziel des Ganzen ist es, dass Menschen mit und ohne Behinderungen miteinander arbeiten und nicht nur separiert werden.

Wir müssen  darauf hinarbeiten, dass Anders das neue Normal ist und Menschen nicht mehr in Schubladen gesteckt werden.

Schönheit liegt im Auge des Betrachters und nicht in der sozialen Norm!
 

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