Dies ist eine Story zum Thema outen in der Gesellschaft mit eigenen Erfahrungen und meine Ansicht auf die Gesellschaft in dem Zusammenhang.
Meine Geschichte
Alles begann für mich letztes Jahr im Oktober. Ich habe mich geoutet. Dies ist der Anfang meiner Story und der Punkt, wo sich mein Leben geändert hat. Meine Eltern bzw. meine Mutter und mein Stiefvater haben davon mitbekommen. Meine Geschwister sind noch zu klein, um es zu verstehen und mein Vater? Vor etwa zwei Monaten war ich bei ihm und meiner Oma. Zitat meiner Oma :“ Wenn dein Vater herausfinden würde, dass du auf Mädchen stehst, was du zum Glück nicht tust, dann würde er sich lieber umbringen“ ~ „Naja, ich kann dann halt leider nicht ändern, dass du meine Tochter bist.“ ~ war alles was mein Vater zu sagen hatte. Sätze, die mir jetzt noch in den Ohren liegen.
Als sie das gesagt haben, war ich den Rest meines Aufenthaltes nicht gut drauf, besser gesagt, habe ich sie nur noch angemotzt. Hat mir das was gebracht? Wird das was ändern? Nein, wird es nicht. Bis heute hat unsere Gesellschaft keine Ahnung, was es heißt „anders“ zu sein. Man ist nicht mal anders.
“Anders sein”
Da draußen sind so viele Menschen, die genauso auf das gleiche Geschlecht stehen oder weiß ich was. Man sagt immer: „Sei du selbst.“ Wie soll man sich selbst treu bleiben, wenn man genau dann von der Gesellschaft abgestoßen wird. Richtig, es ist nicht möglich. Es gibt so viele Menschen da draußen, die so denken wie ich. Menschen, die nicht zu sich selbst stehen, weil sie Angst haben, Angst vor der Gesellschaft.
Ein Problem, was man auch wenn man es nur ändern möchte, nicht kann. Stand jetzt ist die Menschheit zu dumm dies zu akzeptieren. Ich bin es genauso leid, mich selbst nicht zeigen zu können, weil ich Angst habe gedemütigt zu werden. Was mach ich dann? Nichts. Man hält sich zurück und gibt jedes Mal vor jemand anderes zu sein. Sicherlich gibt es auch sehr viele Menschen denen es egal ist, aber so viel Selbstbewusstsein haben nicht alle. Ich würde mich auch gerne offiziell outen. Zu gerne würde ich einen Regenbogen in meinen Status stellen und posten, was ich möchte.
Unterstützung
Ich kann es aber nicht, weil ich auch Leute in meiner Klasse habe, die damit nicht ok sind. Zu oft habe ich schon darüber nachgedacht und in letzter Zeit immer mehr. Es ist wie eine Bombe in mir, die darauf wartet zu explodieren. Ich möchte gerne zu dem, wer ich bin, stehen. Ich überlege es schon sehr lange, es ist dennoch nicht nur das. Außerdem gibt es die Leute, die sagen sie supporten einen und am Ende bekommt man Kommentare, wie: „Warum bist du mit einem Mädchen zusammen, wenn du auch mit einem Jungen zusammen sein kannst.“ zu hören. Diese Leute unterstützen einen, habe aber eigentlich keine Ahnung davon. Man sucht sich nämlich nicht aus, wen man liebt und wen nicht.
Einige stehen eben auf Mädchen, andere auf Jungs und wieder andere wollen vielleicht ihr Geschlecht ändern. Dann sollen sie doch machen. Wir sind eigentlich alle frei und ich würde mir wünschen, dass man ohne Angst einfach zu sich selbst stehen könnte. Dies ist ein Ziel, was ich denke, aufgrund Gesellschaftlicher Normen, sehr schwer zu erreichen ist. Diese Normen sollte man mal in den Boden treten und Menschen nicht danach beurteilen. Man könnte Ihnen mit Akzeptanz helfen und einfach mal eine Chance geben. Also Integrieren in die Gesellschaft. Integration lautet das Stichwort.