Ein Kommentar
Im Anschluss an den Wettbewerb SchoolsON von Pro7 fand eine Informationsveranstaltung zum Thema Medienkompetenz statt. Wir wurden aufgrund unserer Teilnahme an diesem Wettbewerb ebenfalls eingeladen, weil unser Beitrag über die You 2015 zu den zehn besten Videos in der Rubrik “taff” gehörte.
Wie will ich unterhalten werden? Eine Frage, die ich am besten beantworten können sollte. „#CreateChange – Wie will die Generation YouTube unterhalten werden?“ lautete das Motto des Abends. Er bestand aus Vorträgen und Diskussionen verschiedenster Medienexperten, Journalisten und Leute, die sich mit dem Thema Medien und Medienkompetenz auseinandersetzen.
Vor Ort gab es Getränke und Snacks, damit man während der Veranstaltung nicht vom Stuhl kippt. Schon vor dem eigentlichen Beginn war zu erkennen, dass fast keine Jugendlichen da waren. Die Gruppe bestand hauptsächlich aus Personen, die mindestens 20 bis 30 Jahre älter waren als ich. Das machte mich ein wenig stutzig. Es sollte doch ein Abend über uns sein, ein Abend, an dem wir Jugendliche sagen sollten, was uns interessiert, oder? Und genau das war der Punkt: Es sollte ÜBER uns, nicht MIT uns gesprochen werden. Diese Leute schienen alle Statistiken, Diagramme und Berichte über Jugendliche und deren Medienkonsum zu kennen, aber hatten anscheinend nie mit ihnen geredet.
Zwar gab es in der ersten Diskussionsrunde einen Platz, der von einer 17 jährigen SchoolsOn Teilnehmerin besetzt war, allerdings kam diese kaum zu Wort. Auch bei den späteren Gesprächen wurde letztendlich mehr die Entwicklung der Medien betrachtet, als auf das eigentliche Thema des Abends einzugehen. Kurz: Es wurde um den heißen Brei herumgeredet.
Dabei kamen doch Kommentare von Lili oder mir durchaus gut bei dem Publikum an. Wir versuchten zu erklären, dass Jugendliche durchaus verantwortungsvoll mit Medien umgehen können.
Fishbowl „Let me entertain you! – Wie wollen kommende Generationen unterhalten werden?“ @Forum71 (25. November 2016) from Forum71 on Vimeo.
Auf der Website von Forum71 hieß es, die Veranstaltung hatte „tiefe Einblicke in die Medienwelt von Jugendlichen ermöglicht“. Ich sehe das nicht so. Wie soll man einen „tiefen Einblick“ bekommen, wenn man mit niemandem ausführlich geredet hat? Das ist das Problem und es liegt an uns, an uns Jugendlichen, diese Problem zu beseitigen.
„Medienkompetenz ist etwas Kollektives“ – Wir gehören zu diesem Kollektiv.