DIGGA - Teens unterwegs
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DIGGA Schultalk

Berliner und Brandenburger Schulklassen können sich für das medienpädagogische Projekt “DIGGA – Schultalk” bewerben. An einem (Schul-) Tag produzieren sie unter professioneller Anleitung ihre eigene TV-Talksendung. Hierbei stehen sie vor und hinter der Kamera. Die Ergebnisse sind dann auf ALEX zu sehen und online abrufbar.

Zielgruppe sind hier zum einen die Klassen vier bis sechs der Grundschulen und  sieben bis zehn der weiterführenden Schulen.

Im Konzept “DIGGA – Schultalk” wird die Schulklasse in drei bis vier Gruppen geteilt. Eine Gruppe „ talked“, eine zweite fährt die Studiotechnik, eine oder zwei Gruppen fungieren als  Zuschauer, die sich auch an dem Gespräch beteiligen können. Dann wird rochiert, so dass jede Gruppe mindestens einmal an jeder Position war. Eine Gruppe besteht aus mindestens 7 Schüler*innen.  Bei 21 Schüler*innen können drei Gruppen gebildet werden, bei entsprechend mehr Schüler*innen vier Gruppen.  Die Inhalte müssen im Unterricht vorbereitet werden und können so dem Schul-Curriculum entsprechen. Sie sind  frei wählbar, sollten aber der Lebenswelt der Schüler*innen entspringen. Die fertigen Beiträge werden bei entsprechender inhaltlicher und formal technischer Qualität über die Kanäle von ALEX Berlin verbreitet. Teil des Konzeptes ist die aktive Begleitung in den sozialen Medien.

 

 

 

 

 

Team- bzw.Gruppenaufteilung

Nach einer kurzen theoretischen Einführung in die Produktion von Talk-Sendungen im Fernsehen und den damit verbundenen Notwendigkeiten werden zunächst die einzelnen Gruppen gebildet. Jede Gruppe legt zwei Moderator*innen für den Talk und das technische Team für die Aufzeichnung fest und arbeitet an ihrem Thema. In der folgenden Redaktionssitzung stellen die Gruppen ihre Teams und ihre Themen vor. Das Studio wird anschließend unter Anleitung durch alle Schüler*innen gemeinsam aufgebaut und technisch eingerichtet. Zunächst wird das Setting aufgebaut, dann Licht, Ton und die Kameras eingerichtet. Die einzelnen Positionen werden besetzt und bei den anschließenden Proben habe die Schüler*innen die Möglichkeit sich an ihren jeweiligen Positionen auszuprobieren. Bei den Wechseln sollen die Schüler*innen ihr erlangtes Wissen der von ihnen besetzten Position an die folgenden Schüler*innen weitergeben. So entsteht eine kreative Arbeitsatmosphäre, in der die Klasse die Möglichkeit hat, selbständig ihre eigene TV-Sendung zu realisieren.

Talkgruppe

Die Talkgruppe besteht aus zwei Moderator*innen und circa fünf Talkgästen. Die Themen werden im Unterricht vorbereitet und sollten sich im Schul-Curriculum wiederfinden. Es müssen Themen sein, die die Schüler bewegen, zu denen sie sich authentisch äußern können. (Rauchen, Drogenkonsum, Schuluniform, schwanger mit 16, Handynutzung in der Schule, etc.). Der Talk kann auch kontrovers geführt werden.  Die konkrete redaktionelle Arbeit kann im Rahmen des Workshops erfolgen. Die Moderator*innen begrüßen die Gäste, führen durch die Sendung und können auch die Zuschauer*innen in den Talk mit einbeziehen. Am Ende sollte eine entsprechende Abmoderation erfolgen und der Hinweis auf die Möglichkeit, selbst als Klasse solch ein Projekt durchzuführen. Jede Gruppe erarbeitet einen schlagkräftigen Titel und schreibt einen kurzen, inhaltlich aussagefähigen Text über ihre Sendung für die Metadaten (Programmvorschau) und die Social-Media Kanäle.

 

Zuschauer

Ein oder zwei Gruppen fungieren als Zuschauer der Sendung und sind damit auch im Bild. Sie verfolgen die Diskussion und haben die Möglichkeit sich aktiv an dieser zu beteiligen.

Technikgruppe

Die Technikgruppe besteht aus drei Kameraleuten, Ton, Bildschnitt, Regie/Aufnahmeleitung, Grafik/Schrift als Kernteam. Sie kann erweitert werden um: Maske, Fotograf,  Licht, Social-Media-Redaktion. Sie hat die Aufgabe, die Sendung technisch zu realisieren und sie erstellen den Sitzplan sowie  das Gruppenfoto. Die jeweiligen Sendungen haben eine Länge von 15 Minuten und werden „live on tape“  produziert. Eine Postproduktion ist somit nicht notwendig.

Veröffentlichung

Die so entstandenen Sendungen (je 15 Minuten) werden von den Gruppen in der Auswertung qualitativ bewertet. Bei entsprechender positiver Bewertung werden die Folgen im Rahmen des ALEX TV Programmes und online (YouTube / Mediathek) öffentlich ausgestrahlt, bzw. zur Verfügung gestellt. Hierzu ist die ausdrückliche Freigabe der Eltern zur Teilnahme an dem Projekt nötig (Elternbrief). Sollten diese nicht vorliegen, wird das Projekt nicht realisiert.

https://youtu.be/2NWKKMi9a2s

 

19. Juli 2022by Digga-Redaktion
aktuelle Events, alle Artikel, Berlin, DIGGA Magazin, Europa, Gesellschaft, Politik für dich und mich, Schule, Themen

MUNOL – Eine Simulation der Vereinten Nationen für Schüler*innen aus der ganzen Welt

In diesem Beitrag nehmen wir euch mit auf eine kleine Reise in die Hansestadt Lübeck

Hier an der Lübecker Thomas-Mann-Schule fand vom 17.05  – 22.05.2021 eine der größten Schüler*innen Konferenzen in ganz Deutschland namens „Model United Nations of Lübeck“ (kurz: MUNOL) statt, in welcher die Vereinten Nationen simuliert wurden. MUNOL existiert seit mittlerweile mehr als 20 Jahre und wurde u.a. im Rahmen des Wettbewerbs „Schule des Jahres Schleswig-Holstein 2020“ bereits von dem Ministerpräsidenten Daniel Günther als ein besonders herausragendes Einzelprojekt zur Demokratiebildung ausgezeichnet.

Es ist Montag, den 17.05.2021. Eine Mischung aus Aufregung, Vorfreude und gleichzeitiger Anspannung ist in den Schulräumen der Thomas-Mann-Schule in Lübeck zu spüren. Überall wird fleißig aufgebaut, denn schon am morgigen Tag werden in den sonst einstigen Klassenräumen, internationale Debatten zu aktuellen politischen Themen stattfinden, über welche sich die Schüler*innen eine Woche lang intensiv austauschen werden. Demnach ist in dieser Woche die Schule nicht mehr nur eine einfache Schule, sondern das nachgestellte Hauptgebäude der Vereinten Nationen, statt dem eigentlichen Sitz der UN in New York, nun im gemütlichen Lübeck.

Die Ableitung der Abkürzung „MUNOL“ steht für Model United Nations of Lübeck. „MUN“ ist dabei die Bezeichnung für die Simulationen der Vereinten Nationen, die weltweit an unterschiedlichen Schulen stattfinden. Diese verfolgen das Ziel, jungen Menschen die Arbeit sowie die Regeln und Abläufe der Vereinten Nationen näher zu bringen und diese mit dem aktuellen politischen Weltgeschehen vertraut zu machen.

Die Aufgaben der Vereinten Nationen

Die Vereinten Nationen (kurz UN; Ableitung aus dem Englischen von United Nations Organization) sind eine globale Organisation, die sich aus 193 Staaten zusammensetzt. Gemeinsam bilden die Vereinten Nationen ein uneingeschränktes Völkerrechtssubjekt.

Die Gründungsidee der Vereinten Nationen entstand bereits während des zweiten Weltkrieges. Die Menschen sehnten sich nach Frieden und nachdem der Krieg beendet war, schwor man sich: „Nie wieder!“

Am 24. Oktober 1945 trat schließlich die Charta der Vereinten Nationen in Kraft, die folgende Ziele festlegte:

  • Weltfrieden und internationale Sicherheit wahren
  • friedliche Schlichtung aller Streitigkeiten
  • Verzicht auf Gewaltanwendung
  • Gleichheit und nationale Souveränität aller Staaten achten
  • freundschaftliche Zusammenarbeit zur Friedenssicherung fördern
  • internationale Zusammenarbeit fördern, um wirtschaftliche, soziale, kulturelle und humanitäre Probleme zu lösen
  • Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten ungeachtet der Rasse, des Geschlechts, der Sprache oder der Religion

Alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen müssen sich an diese Charta verpflichtend halten und für die Wahrung des Friedens der „Völker der Vereinten Nationen“ sorgen.

In der Generalversammlung, ebenfalls bekannt als zentrales Beratungsorgan, erhalten alle Mitgliedsstaaten die Möglichkeit, ihre Anliegen zu äußern. Der Sicherheitsrat hingegen besteht aus nur 15 Mitgliedern, darunter fünf ständige, die über ein Vetorecht verfügen. Die weiteren zehn Mitglieder werden für jeweils zwei Jahre gewählt und müssen nach diesem Zeitraum wieder wechseln. Die Aufgabe des Zentralrats ist es, Beschlüsse festzulegen, an die sich alle UN- Mitglieder halten müssen.

Der Ablauf der Simulation MUNOL

Innerhalb einer Woche treffen sich Jugendliche aus verschiedenen Ländern an der Thomas-Mann-Schule und schlüpfen in die Rolle eines Delegierten, deren politische Positionen sie in den verschiedenen Komitees vertreten. Neben der Generalversammlung wird auch der Sicherheitsrat, der Wirtschafts- und Sozialrat sowie der Menschenrechtsrat simuliert. Aufgrund der unterschiedlichen Nationalitäten findet der Kongress in englischer Sprache statt.

Bemerkenswert ist, dass dieser Schülerkongress eigenständig von den Schüler*innen selbst organisiert wird.

„Trotz der anderen, etwas schwierigeren Bedingungen in diesem Jahr, hat sich keiner den Spaß nehmen lassen und der MUNOL-Spirit war wieder an der Schule .“

Lene Rothe ist Schülerin der 12. Klasse und diesjährige Conference Managerin der MUNOL Konferenz 2021. Sie ist dafür zuständig externe Schulen zu kontaktieren, um weitere Teilnehmer*innen zu gewinnen, einen genauen Wochenplan zu erstellen sowie die einzelnen Komitees zu koordinieren. Bereits ihre große Schwester Annika übernahm vor zwei Jahren den organisatorischen Teil der Konferenz, dies weckte schon damals Lene`s Interesse. Doch eine Simulation mit mehreren Hundert Schülern zu organisieren, bedeutet viel Arbeit und ist nicht immer einfach.  Vor allem sei die Organisation in diesem Jahr besonders schwierig gewesen, da normalerweise über 500 Schüler*innen aus über 12 Nationen teilnehmen würden, man nun aber schauen müsse, wie man die Konferenzen auch im kleineren und ebenfalls im digitalen Rahmen organisiert bekommen würde. In diesem Jahr wurde die Teilnehmeranzahl auf 130 Teilnehmer*innen reduziert.

Die Schüler*innen halten ihre Reden auf der Eröffnungsveranstaltung.

 „Teilweise wussten wir nicht, ob die Konferenz überhaupt stattfinden würde und wenn ja, ob diese nur im digitalen Rahmen laufen würde. Wir wussten ebenfalls anfangs auch nicht wie groß die Konferenz sein darf. Leider haben wir dann sehr viele Absagen bekommen, weil eben die Schüler*innen aus weitentfernten Schulen nicht nach Lübeck reisen konnten oder kurzfristige Absagen durch die nicht einschätzbare Situation. Aufgrund des Ausfalls der Konferenz im letzten Jahr, fehlte bei uns allen ein Jahr Erfahrung. Hinzu kam, dass wir sehr wenige Bewerbungen bekamen und demnach viele Schüler*innen motivieren mussten teilzunehmen.“ – Lene Rothe 

Um nicht die gesamte MUNOL-Simulation online stattfinden zu lassen, sagt Lene Rothe, einigte man sich intern auf den Kompromiss der Hybridkonferenz. Das läuft dann wie folgt ab: ein Komitee debattiert vollständig online, die anderen vier Komitees tagen in der Zwischenzeit an der Schule.

Über welche Themen wurde im Rahmen von MUNOL in dieser Woche gesprochen?

Lene Rothe, MUNOL Conference Managerin

Lene Rothe: Demnach, dass wir verschiedene Komitees simulieren, wurde über ganz Verschiedenes diese Woche gesprochen, u.a. über Themen rund um Umwelt, Menschenrechte, Außensicherheit, Sozioökonomie sowie über sozialhumanitäre und kulturelle Themen. Das Schwerpunktthema dieser Woche drehte sich allerdings um: „Different Identities“ (unterschiedliche Identitäten). Doch alle Themen, über die wir sprachen, spiegelten das aktuelle Weltgeschehen wider, darunter z.B. die globale Umweltzerstörungen durch Massentourismus, die Erhaltung der Artenvielfalt, Massenvernichtungswaffen und Terrorismus, die aktuelle Lage in Afghanistan, Menschenhandel, Kryptowährungen sowie der Einfluss von Internationalen Unternehmen auf Gesetzgebungsprozesse.

Das nehme ich mit aus dieser Woche…

Lene Rothe: Vor allem nehme ich Optimismus mit, dass MUNOL die nächsten Jahre bestehen bleibt und guten Nachwuchs hat. Denn leider haben wir durch den Ausfall der Konferenz 2020 ein Jahr Erfahrung verloren. Woran ich mich aber wohl am meisten erinnern werde, sind die tollen Erlebnisse, die trotz der vielen Anstrengungen in diesem Jahr überwiegend hängen bleiben.

https://munol.org/

 

28. Mai 2021by Digga-Redaktion
Gesellschaft, Schule, unterwegs

Über den Workshops zum Thema “Erinnerung und Zeitzeugen” an der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule

SchülerInnen

Am Dienstag dem sechsten Oktober, war die DIGGA Redaktion mal wieder unterwegs. Die Reise ging nach Mühlenbeck in die 10. Klasse der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule. Im Klassenraum wurde es still und man konnte die Vorfreude und Neugier von den Gesichtern der Schüler*innen ablesen. Es stand  ein abwechslungsreicher und spannender Tag an. Das Thema ist kein einfaches “Erinnerung an den Holocaust und deren Zeitzeugen” kann viele negative Emotionen bei Menschen auslösen. Deshalb ist dieses Thema ein wichtiges, was besonders an Jugendliche herangetragen werden muss.

Zeitzeugenberichte

Als Einstieg, spielten wir der Klasse zwei verschiedene Interviews ab. Einmal aus der Sicht von Hans Buße, welcher beschreibt wie die Juden im Konzentrationslager arbeiteten, danach folgte ein Zeitzeugen Interview, in welchem die Holocaustüberlebende Lisa Mikova über ihr Leiden im Konzentrationslager spricht.

Hier das Gespräch mit Hans Buße

 Zeitzeugen Bericht Lisa Mikova

Arbeitsgruppen erarbeiten Leitfragen

Die Klasse behandelte nun die Thematik “Zeitzeugen” eingeteilt in vier Gruppen und unter vier verschiedenen Leitfragen. 

1. Leitfrage

Die erste Gruppe beschäftigte sich mit der Frage: “Durch welche Organisationen kann man mit Zeitzeugen in Kontakt treten?”. Beteiligt waren die Schüler*innen, Marie, Lilly, Devin, Niklas, Lennard und Angelina. Die Gruppe zählte aus eigener Erfahrung Organisationen auf, durch welche sie schon mit Zeitzeugen in Kontakt getreten waren. Ob es für ein Interview für eine Facharbeit war, an einem Besuch im jüdischen Museum oder ein Zeitzeugenbesuch veranstaltet von der Konrad-Adenauer-Stiftung in der Schule war. Alle Gespräche waren top organisiert und ein besonderes Erlebnis für alle Schüler.

Hier das Ergebnis

2. Leitfrage

Im Nebenraum behandelte die Gruppe bestehend aus Laura, Saphira, Lorenz, Willy und Moritz das Thema “Zeitzeugen sterben aus”.  Um noch einmal die Wichtigkeit der Erlebnisse aller Zeitzeugen klar zu stellen, ehrten die Schüler*innen die noch lebende Zeitzeugin Erna de Vries, mit einer kleinen Biographie über ihr spannendes Leben von 1923 bis heute. Bedauerlich mussten die Schüler*innen feststellen, das kaum noch Zeitzeugen am Leben sind und  in den nächsten Jahren wohl die letzten verbleibenden auch von uns scheiden werden. Die Gruppe kam zum Schluss, dass man die letzten Jahre mit den Zeitzeugen gut nutzen sollte, um möglichst viel von ihnen zu lernen und sie es nun wirklich verdienen ein frohes und sorgloses restliches Leben zu führen. 

3. Leitfrage

“Die vergangenen Geschichten – Noch heute aktuell?” das diskutierte die sechser Gruppe um Josephine, Tobias, Emma, Tatjana, Caitlyn und Eric. Um sich am besten in die Perspektive eines*einer Holocaustustüberlebenden*in hineinzuversetzen, führte die Gruppe ein gestelltes Interview in welchem Josephine und Tobias zwei Holocaustüberlebende spielten. Die Ereignisse, die den Zeitzeugen damals widerfahren sind, erkannte die Gruppe, passieren heutzutage nicht eins zu eins genauso wie früher, doch Rassismus und Diskriminierung sind in der heutigen Gesellschaft immernoch präsent und um diesen auch aus der Welt zu schaffen, muss man aus der Vergangenheit lernen.

4. Leitfrage

Nun musste nur noch eines geklärt werden: “Wo kann man ausführliche Geschichten  über das Leben der Zeitzeugen finden?” und die Schüler*innen Leon, Lara, Leonie und Jacub  gingen nicht leer aus und fanden sogar ein perfektes Beispiel: Die Website über das Leben vom Zeitzeugen Mordechai  Papiblat “Papierblatt” stellt alle wichtigen und interessanten Tatsachen, Handlungen und Aspekte seines Lebens sehr präzise dar. Die vier Schüler*innen waren sehr begeistert und empfehlen jedem hineinzuschauen.

Praktikantin, die Interviews führen

Schüler Eric (links) und Praktikant Jonathan (rechts) beim Aufnehmen eines Interviews

 

Am Ende des Tages kamen hervorragende Ergebnisse zum Thema “Erinnerung an den Holocaust und dessen Zeitzeugen” zustande und die Medienprofis von ALEX Berlin waren beeindruckt. Nach fünf anstrengenden und produktiven Stunden verließen die Schüler*innen der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule stolz ihren Klassenraum. 

14. Oktober 2020by Digga-Redaktion
Alle Kategorien, Flüchtlinge in Berlin, Schule

Stipendium? Dafür muss man doch hochbegabt sein!

So denken ganz viele Schülerinnen und Schüler und bewerben sich deshalb gar nicht erst um ein Stipendium. Dabei könnten viele von ihnen eins bekommen und von den vielen Vorteilen profitieren, die das bietet. Aber erstmal von vorne:

Auch während der Schulzeit kann man sich bereits um ein Schüler*innenstipendium bewerben. Ja, da gibt es welche für Hochbegabte, aber außerdem zum Beispiel für sozial Benachteiligte, für Kinder mit Migrationshintergrund, für solche, die ein Jahr im Ausland verbringen wollen, und für welche, die zum Beispiel ein Musik- oder Sport-Talent haben, das sie neben der Schule ausüben. Um das passende Stipendium für sich zu finden, lohnt sich ein Blick auf Internetseiten wie zum Beispiel die des Stipendienlotsen oder MyStipendium. Jedes Jahr werden manche Stipendien von kleinen Organisationen gar nicht vergeben, weil sich einfach niemand darauf bewirbt – Das ist eure Chance!

Falls eure Schulzeit schon bald vorbei ist: Keine Sorge! Die meisten Stipendien werden an Studierende vergeben. Dabei gibt es viele kleine Stipendiengeber, aber auch die großen 13 Begabtenförderungswerke, darunter auch die bekannten parteinahen Stiftungen (www.stipendiumplus.de). Die Begabtenförderungswerke erwarten meistens gute bis sehr gute Studienleistungen, ehrenamtliches Engagement und eine aktive Auseinandersetzung mit den Zielen und Werten der jeweiligen Stiftung bzw. des jeweiligen Förderwerks. Wenn ihr also gute Noten habt und euch nebenbei noch für einen guten Zweck engagiert, sei es im Tierheim, in der Suppenküche oder in der DIGGA-Redaktion, habt ihr schon ziemlich gute Karten.

Aber was genau bringt einem so ein Stipendium überhaupt?

Zu allererst: Finanzielle Sicherheit. Während eures Studiums könnt ihr unter Umständen zwar BAföG bekommen, müsst das nach Beendigung aber auch wieder zurückzahlen. Bei einem Stipendium bekommt ihr jeden Monat einen Geldbetrag überwiesen, um euren Lebensunterhalt damit zu bestreiten, damit ihr euch auf euer Studium konzentrieren und gleichzeitig weiterhin ehrenamtlich engagieren könnt. Dieser Betrag hängt von mehreren Faktoren ab und wird für jede*n Studierende*n individuell berechnet. Neben der finanziellen Förderung hat ein Stipendium aber noch viel mehr und Wichtigeres zu bieten: Die ideelle Förderung. Diese beinhaltet z.B. Veranstaltungen zur politischen Bildung, Workshops zum Ausbau von Soft Skills, Sommerakademien und Studienreisen sowie Beratungs- und Vernetzungsangebote. Ziel der Förderung ist es, künftige Multiplikator*innen für die Werte und Ziele der Stiftung zu gewinnen und die Stipendiat*innen in ihrer persönlichen und intellektuellen Entwicklung zu unterstützen. Ihr könnt euch zum Beispiel lokal mit anderen Stipendiat*innen vernetzen, austauschen und coole Projekte an eurer Hochschule oder in eurer Stadt umsetzen. Außerdem habt ihr in vielen Begabtenförderungswerken die Möglichkeit, eigene Arbeitsgruppen (AGs) zu gründen und an Veranstaltungen teilzunehmen, die euch einen tollen Einblick in verschiedene Themen und garantiert spannende Diskussionen liefern. Das folgende Video beispielsweise ist ein Produkt der AG Flucht und Asyl der Heinrich-Böll-Stiftung. Hier machen die Stipendiat*innen auf Stipendien aufmerksam und ermutigen besonders Studierende mit Fluchthintergrund, sich zu bewerben. 

Und bewerben solltet auch ihr euch unbedingt. Der Prozess ist zwar nicht ganz easy und die Fülle der einzureichenden Unterlagen können auf den ersten Blick etwas abschreckend sein, aber damit habt ihr auch schon das Aufwändigste erledigt. Die meisten Stiftungen sortieren nach Ende der Bewerbungsfrist erst einmal alle geeigneten Kandidat*innen aus und laden sie zu einem Gespräch ein. Daraufhin folgt häufig noch ein zweites Auswahlgespräch oder sogar ein richtiges Seminar, bei dem man die Eignung gemeinsam mit anderen Bewerber*innen unter Beweis stellen kann. Wenn man dann auch noch diese letzte Hürde meistert, hat man es geschafft! Klingt anspruchsvoll, ist es auch, aber der Aufwand lohnt sich allemal. Also direkt mal im Internet schlau machen und den geeigneten Stipendiengeber für sich finden! 

20. Februar 2019by Ronja
Alle Kategorien, Schule

Denk mal nach… Jugendforum denk!mal 2017

Maggie und Sina vor einem Kunstprojekt.
Maggie und Sina vor einem Kunstprojekt.

Meggie und Sina vor einem Kunstprojekt.

Auch dieses Jahr fand das Jugendforum denk!mal zum 14. Mal im Abgeordnetenhaus Berlin statt und lud alle, egal ob groß oder klein, alt oder jung, in seine Räumlichkeiten ein. Jeder der sein Projekt bis zum 16. Dezember eingereicht hatte, konnte etwas präsentieren.

Das Jugendforum denk!mal findet zum Anlass des Befreiungstages von Auschwitz statt, an dem an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert werden soll.

Unter dem Motto: “Darüber spricht man nicht?”, sollten Kinder und Jugendliche angefeuert werden, genau darüber zu sprechen, zu malen, zu spielen oder zu singen und ihrer Kreativität zu diesem Thema freien Laufen lassen. Dieses Jahr ging es ganz besonders um die verfolgten Homosexuellen zur NS-Zeit. Natürlich konnte man das Projekt auch über die anderen Opfergruppen der Nationalsozialisten machen. Das war allen freigestellt.

Sina interviewt Ralf Wieland bei der Ausstellung.

Die Ausstellung fand im Casino des Abgeordnetenhauses statt, das mit vielen Plakaten beschmückt war. Zu bestaunen gab es sowohl plastische Kunstwerke als auch Dokumentationen, die auf Fernsehern liefen. Um 18 Uhr fand die Abendveranstaltung im Plenarsaal statt. Nach der Begrüßung von Ralf Wieland, dem Präsident des Abgeordnetenhauses, ging das Programm auch schon los. Sechs Gruppen traten auf. Darunter zwei Theaterstücke, eine Tanzperformance, eine Videodokumentation und eine Zirkusdarbietung. Zwischendurch gab es auch ein Gespräch auf der Bühne über drei weitere Projekte, die in der Ausstellung zu finden waren. Während der Vorstellung war der ganze Saal still und aufmerksam. Mich hat es selber sehr berührt, da ich durch die vorgeführten Stücke trotzdem nur erahnen konnte, wie furchtbar es damals war.

 

Nach der Abendveranstaltung wurde die Ausstellung von den Besuchern und Besucherinnen angeschaut. Fragen zu den Projekten konnten nochmal persönlich gestellt und beantwortet werden. Wir haben die Chance genutzt, um ein paar Interviews zu führen und hatten Politiker, Besucher, Mitwirkende, die Moderatorin der Abendveranstaltung Teresa Sickert und Ralf Wieland vor der Kamera. So konnten wir ihnen einige Fragen zu den Kunstwerken stellen und ihre Ansicht zum richtigen Gedenken erfahren.

Mein persönliches Highlight war das Interview mit dem Ehepaar Michalski. Sie gehören zu den wenigen letzten Zeitzeugen, die wir noch haben. Heute sind wir an dem Punkt angelangt, an dem wir nur noch wenige Überlebende haben, die uns von den Gräueltaten des Naziregimes erzählen können. Petra und Franz Michalski sind zwei sehr sympathische und zuvorkommende Menschen, die offen und gerne mit uns über ihre Vergangenheit gesprochen haben. Im Interview haben sie von der Verarbeitung ihrer eigenen Geschichte und der Verfolgung Homosexueller im dritten Reich erzählt. Sehr lobenswerte Worte hatten sie für die Arbeit der Jugendlichen übrig. Eine Feststellung, die die beiden hatten, war die Tatsache, dass sich denk!mal verändert hat – und zwar ins Positive. Sie fanden, dass es mit jedem Jahr professioneller wird.

Das Ehepaar Michalski im Interview.

Verschiedener hätten die Projekte nicht sein können. Angefangen bei fantastischen Zeichnungen, hin zu einem eigenen Buch von Schülerinnen und Schülern, zu kunstvoll gebastelten Werken und schließlich zu Stücken, die an Anne Frank erinnern sollen. Alles in allem war dieser Abend sehr informativ und interessant. Ich bin der Meinung, dass solche Abende sehr wichtig sind und man dieses Thema immer wieder aufgreifen sollte. Es darf nicht vergessen werden, damit auch die nächsten Generationen aus der deutschen Geschichte lernen und so etwas nie wieder passiert.

Die Jugendlichen vom Projekt Meinungsmacher.in haben einen Podcast zum Jugendforum denk!mal gemacht und unsere Kollegen von Radio Hörsturz im Hörfunkstudio besucht. Hört doch mal rein!

Die Doku vom Abend gibt es hier bald zu sehen.

 

20. Januar 2017by Meggie
alle Artikel, Auslandsberichte, Europa, Schule

Die berühmt-berüchtigte Rentrée

So, ich bin jetzt seit vier Tagen in Frankreich und hatte heute meinen ersten Schultag, die berühmt-berüchtigte Rentrée.

Und die lief so ab:

Um acht Uhr versammelten sich alle Schüler der 3ième (was in Deutschland der neunten Klasse entspricht) im Eingangsbereich der Schule. Der Schulleiter hielt eine kleine Rede, von der ich leider trotz meiner Fremdsprachenkenntnisse kein Wort verstanden habe (der Schulleiter hatte kein Mikrofon). Danach wurden die Schüler einzeln aufgerufen. In Frankreich ist es so, dass jedes Jahr nach den Sommerferien die Klassen neu aufgeteilt werden. Darum sehen die Franzosen der Rentrée stets besorgt entgegen, weil sie Angst haben, vielleicht nicht mit ihren Freunden zusammen zu sein.

Als meine Austauschschülerin aufgerufen wurde, folgte ich ihr und unseren zukünftigen Klassenkameraden in einen Raum. Was mich zuerst irritierte, war das große Plakat mit dem Hakenkreuz, das neben der Tafel hing. Doch das erklärte sich bald – denn das hier war der Raum für Histoire-Géo (Erdkunde und Geschichte, das wird in Frankreich zusammen unterrichtet).

Dort hielten wir uns die nächsten zwei Stunden auf und keiner sprach ein Wort. Nur der Lehrer. Und es wurden die Carnets ausgeteilt.

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Ein Carnet ist ein Heft, das aus 48 Seiten besteht. Die ersten 14 davon sind die Schulregeln. Und der Lehrer hat jede einzelne davon vorgelesen und genauestens erläutert. Das hat zwei Stunden gedauert.

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Ehrlich gesagt war das sterbenslangweilig und ich habe auch nicht die ganze Zeit zugehört, sondern bin immer mal gedanklich wieder zu anderen Orten, Zeiten und Menschen abgeschweift. Dabei musste ich mehrmals fast laut lachen, doch dann hätte ich ja gegen die Regel verstoßen, man müsse die Regeln akzeptieren und dürfe sie nicht lächerlich machen. Um noch ein paar andere Regeln aufzuzählen, hätten wir da:

Man darf keine Helme tragen. Man darf nicht Roller fahren. Und weder Getränke noch Bomben mit in die Schule nehmen!

Es sind beinahe strengere Regeln als bei einem Flug nach Israel.

Der Rest dieses Carnets besteht mehr oder weniger aus Tabellen, die dazu gedacht sind, dass die Lehrer ankreuzen, was der jeweilige Schüler falsch gemacht hat, sei es eine “Bavarderie” (bavarder=quatschen), oder dass er irgendwelches Material vergessen hat. Jeden Tag muss das Carnet den Eltern vorgelegt werden. So erfahren sie immer, wenn der Schüler etwas falsch gemacht hat. Jedes noch so kleine Vergehen wird genauestens notiert, mit Datum. Jede noch so kleine Änderung im Stundenplan, wenn eine Lehrerin nicht da ist, muss ins Carnet geschrieben werden.

Und jeden Tag, wenn man das Schulgebäude verlässt, muss man den sogenannten “Surveillants” (surveiller=überwachen) die Carnets zeigen, damit diese den Stundenplan überprüfen können, ob man zur rechten Zeit geht. Schwänzen ist also nicht!

Die Schule bestätigt folglich alle Klischees über französische Schulen – sie ist sehr streng!

Das war jedenfalls mein erster Eindruck. Wer weiß, vielleicht wird Morgen alles anders…?

3. September 2015by Milena
alle Artikel, Schule

Unser eigenes kleines Chaos

 

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Jetzt ist erst mal aufbauen angesagt. Bei so viel Arbeit wird jede Hand benötigt.

Die Klasse 9a des Dathe-Gymnasiums produzierte am 19.06.15 die Talkshow “Durch den Konsum- Bis zum Ende der Welt”. Benedict Seiffert und Maite Diehl haben es sich nicht nehmen lassen, den Tag bei Alex TV angemessen festzuhalten.

Der Tag X beginnt langweilig. Entgegen aller Erwartungen der 9a, beginnt er langweilig. Theorie, leere Anweisungen, Zuhören ohne Machen, wie in der Schule.Eine Information, die hoffen lässt: gegen 15:30 beginnt unser Wochenende. Hoffentlich!

Um unsere “Präsenz zu verbessern” müssen wir aufstehen, wenn wir etwas sagen. Das steigert definitiv nicht die Arbeitsbereitschaft, geschweige denn die Sympathie.

9:30 Uhr: Studiotour als Belohnung. Witze lockern die Anspannung. Das Studio ist total anders, als ich es mir vorgestellt habe. Irgendwie…unfertig. Es steht praktisch nichts, wo es soll. Alles muss erst aufgebaut werden. Von uns. Na dann, viel Spaß!

Ich muss nicht mithelfen, weil ich den Artikel schreibe. Glück gehabt!

9:45 Uhr: Der Stress kann beginnen. Stühle müssen organisiert, Wände aufgestellt, Lichter ausgerichtet werden. Jeder hat eine Aufgabe. Und wer gerade nichts zu tun hat, findet etwas, wo er helfen kann. Die Zeit für eine Pause, kurz was essen, kurz chillen, gibt es nicht! Keine Minute kann man sich hinsetzen, ohne gerufen zu werden. Hektik kommt auf. Schüler laufen wie Ameisen umher. Die Pause um 11:30 Uhr wird jetzt schon sehnsüchtig erwartet.

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Die Wände müssen mit Sandsäcken gesichert werden, wenn wir unsere Studiogäste behalten wollen.

Selbst im größten Stress haben wir Spaß. Witzige Bemerkungen hier, Lachen da. Jetzt kann man sehen, wie gut unsere Klasse zusammenarbeitet. Natürlich gibt es Probleme, es läuft nicht perfekt. Aber wir lachen, und das ist die Hauptsache. „Was ist, wenn eine Wand während der Aufzeichnung umfällt?“, „…haben wir einen Studiogast weniger“

Mit diesem Motto geht es wieder an die Arbeit. Es gibt immerhin genug zu tun. Ein Ende ist nicht in Sicht. Die Pause ist nicht in Sicht. Und die Aufzeichnung sowieso nicht. Ich hätte niemals gedacht, wie viel Arbeit hinter einer so kleinen Fernsehproduktion steckt.

Im Tonraum um 10.05Uhr: Paul, unser Mann für den Ton, bekommt gerade seine Einweisung. Nachdem Herr Franke weg ist, ist er auf sich alleine gestellt und jetzt schon total genervt. Er versucht verzweifelt , die verknoteten Kabellagen zu trennen, was ihm letzten Endes auch gelingt.

Währenddessen wird im Redaktionsraum noch ein letztes Mal der Ablauf der Talkshow besprochen. Und das in aller Ruhe. Keine Hektik. Kein Schreien. Kein Rennen. Eine gemütliche Unterhaltung. Verbesserungsvorschläge an die Moderatoren. Talkshowgäste tragen ihren Text vor: „ Ich habe das Experiment schon nach dem dritten Tag abgebrochen, da ich nicht ohne Geld ausgeben auskomme!“ Ein Lachen geht durch die Runde. Alle sind wieder etwas lockerer.

10:30 Uhr: „Test,Test“. Im Regieraum, meinem selbsternannten Lieblingsraum, existiert ein mysteriöses Problem mit dem Ton, das selbst Herr Franke ins Schwitzen geraten lässt.

Blinkende, bunte Lichter. Das Summen der Klimaanlage. Insgesamt ein Flugzeugfeeling. Als würde man irgendwohin fliegen, wo es warm ist. Die Wärme der Sonne, das Rauschen der Wellen… Stopp! Der Tag ist noch nicht vorbei! Die Schlacht nicht geschlagen. Die Sendung nicht im Kasten. Schweren Herzens verlasse ich mein Flugzeug und begebe mich wieder in die Stresszone. „Sind die eigentlich versichert?“. Hört sich nicht gut an. Selbst unserer Lehrerin wird es zu viel, sie geht „einen Schluck Wasser trinken“. Würde ich auch gern. Darf ich aber nicht. Jetzt geht’s an die Ausrichtung der Hocker. Streit über die sinnvollste Sitzordnung bricht aus. Unfreundliche Kommentare des Produktionsleiters. Die Stimmung könnte deutlich besser sein.

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Hände hoch! Das Licht muss über dem Kopf eingestellt werden, damit es später gut aussieht.

11 Uhr: Kameras werden aufgedeckt. Scheinwerfer werden eingestellt. Jetzt geht es los! Alle, die nichts zu tun haben, werden auf die Hocker gesetzt. Sie dienen als Lichtdoubel. „Die Hände über den Kopf!“ Und nein, wir haben nichts verbrochen! Die Spotlights müssen nur ausgerichtet werden. Nebenan spielt sich ein kleines Drama aufgrund von liegen gelassenen Handschuhen ab, endet aber nach einer Standpauke und wütendem Gemurmel.

Das Licht geht an. Und wieder aus. Erst heller. Dann wieder dunkler. Ein bisschen wie im Zirkus, aber sehr chaotisch. Unser eigenes kleines Chaos. In den letzten Minuten vor der so erhofften Pause wird hektisch geübt. Nach der Auszeit beginnt die Durchlaufprobe. Natürlich will niemand einen Fehler machen.

Die Kamera sitzt schief. Mit der Technik stimmt etwas nicht. Jetzt geht’s erst mal in die Pause. 30 Minuten einfach nur sitzen. Nach zwei Stunden Dauerstress eine Wohltat. Nur das Journalistenteam darf sich nicht ausruhen. Der Artikel muss fertig werden.

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Auch die Jungs werden geschminkt. Ob ihm pinker Lidschatten steht?

Doch wir sind nicht die Einzigen, die in der Pause arbeiten. Jetzt kommt das wahre Gesicht der Talkshowgäste ans Licht. Gemeint ist die Arbeit der Maskenbildnerin. Hat also auch nichts mit Verbrechen zu tun! Nun werden die Jungs geholt. „So, ihr werdet jetzt geschminkt”. Und schwupps wird Arthurs Gesicht mit einem Pinsel bearbeitet. „Muss das sein?” „Ja. Und jetzt halt still.” Minh stürmt mit lila Lidschatten in den Raum. Das Lila schmeichelt seiner Augenfarbe und passt außerdem perfekt zu dem rosa Lippenstift. Langsam verwandeln sich die Jungs in Mädchen.

„Wir gehen jetzt einmal alles durch!“ Die Pause ist beendet. Die Probe beginnt. Es ist wichtig zu wissen, wie lange die Show genau dauert. „Darf ich etwas trinken gehen?“,  „Nein!“ Diese Antwort senkt die Anspannung und die von den Spotlights ausgehende Hitze nicht wirklich. Man ist nervös. Doch nach einer halben Stunde ist es geschafft und es geht an die Auswertung.

Es war nicht gut genug. Es war scheiße. blablabla. Das Gesagte ist nervig und langweilig für alle Beteiligten. Es ist unerträglich heiß. Die Scheinwerfer wollen uns grillen. Karteikarten werden als Fächer benutzt. Doch auch Lob verlässt die Lippen des Produktionsleiters. Er ist nicht komplett unzufrieden. Die Laune des Teams bessert sich.

Nun warten alle auf den Hauptgast der Talkshow, Yvonne Zwick.

Geplante Ankunft: 13:45Uhr

Tatsächliche Ankunft: 14:05Uhr

Durch diese “enorme“ Verspätung sind alle noch gestresster. Unser Wochenende muss noch warten: nicht cool.

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Pst! Jetzt wird’s ernst. Die Sendung wird aufgezeichnet. Hoffentlich läuft alles gut…

14:25 Uhr: Der Augenblick, auf den wir alle gewartet haben. Das große Finale. Die Aufzeichnung. Es ist still. Niemand rührt sich. Alle warten auf ein Zeichen. „Es kann losgehen“

Der erste Fail lässt nicht lange auf sich warten. Nach nur einer Minute springt der Produktionsleiter aus dem Regieraum. Er unterbricht die Show: „Wir haben noch kein Zeichen gegeben“ Ups. Da gab es wohl einen Verständigungsfehler. Kann passieren. Shit Happens!

Jetzt startet die Show WIRKLICH. Der erste Film wird abgespielt. Zufriedene, erleichterte Gesichter. Die Anspannung ist weg. Es läuft bestens. Doch schon die nächste Panne: Anstatt des Schülerexperiments wird der nächste Film abgespielt. Dann eine Bauchbinde. Und endlich das Richtige. Nochmal gut gegangen!

14:50 Uhr: Es ist geschafft. Die Sendung ist im Kasten. Und das ohne große Fehler. Nun beginnt der Abbau der Bühne. Es bricht erneut Hektik aus. Wir haben nur 10 Minuten Zeit.

Ich bin wirklich Stolz auf uns. Das haben wir großartig gemacht. Insbesondere wenn man bedenkt, das wir so etwas noch nie zuvor gemacht haben. Es war ein ganzes Stück Arbeit, aber das Endprodukt kann sich sehen lassen. Definitiv!

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Meine Belohnung: Ein Himbeer-Schoko Eis. Lecker!!

Meine Arbeit ist hiermit getan. Ich finde, dass ich mir ein Eis verdient habe.

 

von Benedict Seiffert und Maite Diehl

19. Juni 2015by Benedict
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“Ahawah” – Kinder der Auguststraße | Dokumentarfilm über ein jüdisches Kinderheim und eine jüdische Mädchenschule

Ich war ja eigentlich etwas skeptisch, als es am Anfang, vor der Vorstellung hieß, wir würden es nicht bereuen, hier gewesen zu sein, denn ich war ja neulich schon enttäuscht worden. Aber es stimmte. Ich habe es ganz und gar nicht bereut, dieses Mal hat es mir außerordentlich gut gefallen.

Ahawah – Kinder der Auguststraße TRAILER from Sally M. Jaber on Vimeo.

„Ahawah“ ist Hebräisch und bedeutet „Liebe“. Gleichzeitig ist es der Name eines jüdischen Kinderheimes und einer jüdischen Mädchenschule in der Auguststraße in Berlin-Mitte, die ein ganz besonderes Konzept haben und über die jetzt ein sehr spannender Dokumentarfilm gedreht wurde.

Der Film war sehr abwechslungsreich. Da das Kinderheim jetzt, nach dem zweiten Weltkrieg, in Israel wieder eröffnet hat, konnte man immer die Fotos von damals sehen und dann im Vergleich, wie es heute aussieht. Es hat sich ziemlich viel verändert.

Die Kinder, die jetzt im Kinderheim wohnen, machten einen sehr zufriedenen Eindruck, erzählten über ihr Leben da und wie ein normaler Tag abläuft.

Andere Kinder aus einer evangelischen Schule in Berlin befragten auch ehemalige Bewohner des Kinderheimes, die den zweiten Weltkrieg überlebt haben über das Leben dort während der Zeit des Nationalsozialismus. Was die alten Menschen erzählten, war sehr interessant. Jeder hatte seine eigenen kleinen Geschichten und Anekdoten, zum Beispiel ein älterer Mann, der sich noch erinnern konnte, wie er damals immer heimlich Bonbons geklaut hat. Herrlich waren auch die zwei Zwillingsschwestern, die noch viel aus ihrer Zeit in der Mädchenschule zu erzählen wussten und fast immer gleichzeitig geredet haben. Man konnte sie sich ganz genau als Kinder vorstellen, und als sie dann auch noch zusammen voller Inbrunst „die Gedanken sind frei“ gesungen haben, hat das ganze Kino gelacht. Es war wirklich sehr schön anzusehen – und anzuhören.

Das Konzept des Kinderheimes und der Mädchenschule ist ein vor allem für die damalige Zeit ungewöhnliches. Die Kinder sollen zu eigenständigen, selbstbewussten Persönlichkeiten erzogen werden. Man lässt ihnen viele Freiheiten und sie dürfen in vielen Dingen schon früh mitbestimmen.

Auch hatte man den Eindruck, dass sich wirklich jedes Kind wohlfühlt und seinen Platz in der Gruppe hat. Es wirkte alles wie eine große Familie.

Natürlich war vor allem damals, im zweiten Weltkrieg, nicht alles schön, im Gegenteil. Die meisten, die damals im Kinderheim wohnten oder die Mädchenschule besuchten, haben den Krieg nicht überlebt. Wenige konnten nach Palästina fliehen, die meisten wurden in Deutschland ermordet. Umso wichtiger ist es, den Überlebenden beim Erzählen zuzuhören, solange sie noch können. Deshalb war auch eine Zeitzeugin eingeladen, Ruth Winkelmann, eine ehemalige Schülerin der Mädchenschule, die aus ihrem Leben erzählt hat und wie sie überlebt hat.

Sie hat auch ein Buch geschrieben. Es heißt „Plötzlich hieß ich Sara“.

Es war ein sehr schöner Abend. Der Film war wirklich gut und vor allem sehr authentisch gemacht, mit tollen Bildern und schöner Musik. Man hat einen Eindruck davon bekommen, wie das Leben damals war und wie es heute ist und es hat mir sehr gefallen.

Den Trailer zum Film kann man sich unter http://www.jffb.de/filme/ahawah-kinder-der-auguststrasse/ ansehen. 

27. Mai 2015by Milena
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Schülervertretungen in den Schulen

Volltreffer – Jugendliche fragen nach

Schule selber gestalten? Ja, das ist mögllich. Denn als Schülervertreter, wie der Name es schon sagt, vertreten Schüler/innen die Ideen und Wünsche ihrer Mitschüler/innen.

10. Oktober 2014by Fyn
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Freistunde mit dem Thema ESSEN IM UNTERRICHT

Schüler der 7. Klasse der Regine-Hildebrandt-Gesamtschule diskutieren über das Essen im Unterricht. Steigert es die Konzentration, wenn man immer essen kann?

5. September 2014by Linus
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Digga – Die elektronische Schülerzeitung

Wir sind eine freie und offene Schülerredaktion im Alter von 8 bis 18 Jahren. Wir berichten über Themen, die uns interessieren und versuchen die vielen Fragen, die wir uns über die Welt stellen, auf unsere Art zu beantworten.

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