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Tytöt tytöt tytöt – Finnischer Coming-of-Age-Film verzaubert auf der Berlinale

Ein Filmplakat zu dem Film "Girl Picture" hängt auf einem weißen Hintergrund. Auf dem Poster sind die drei Protagonistinnen des Films und über sie ist der Titel des Films gelegt. Das ganze Bild ist rosa bis blau eingefärbt.

Wer ein Ticket für eine Vorstellung eines Filmfestivals ergattert, lässt sich auf das Ungewisse ein. Auch als sich am vergangenen Montagabend der Vorhang im Saal der Urania öffnet, war den meisten Besucher*innen womöglich noch nicht klar, was auf sie zukommen würde. Die Erwartungshaltung ist riesig, die Realität hingegen sieht oftmals ganz anders aus. Anders bei Alli Haapasalos Film „Tytöt tytöt tytöt“ (Girl Picture), so viel sei gesagt.

Dennoch spielen Erwartungen, Druck und Pflichten eine zentrale Rolle im Leben von Mimmi, Rönkkö und Emma, den drei Protagonistinnen der finnischen Produktion. Sie mögen zwar grundverschieden sein, aber sie alle vereint die Suche nach sich selbst in der wohl aufregendsten Zeit ihres Lebens.

Mimmi, die manchmal mit Aggressionen zu kämpfen hat und Menschen eigentlich, mit Ausnahme ihrer besten Freundin Rönkkö, nicht leiden kann, verliebt sich in die Eiskunstläuferin Emma. Emmas Leben ist wiederum streng getaktet: zwischen Essenstagebuch und Wettkampftraining ist die Liebe zu Mimmi das Einzige, was sie ganz für sich alleine hat. Rönkkö hingegen liebt die Aufmerksamkeit von Anderen, ist auf der Suche nach sich selbst und probiert sich gerne aus.

Der Film zeichnet drei außergewöhnlich starke weibliche Figuren, die authentisch und nahbar sein dürfen, ohne zum Lustobjekt oder zum Opfer simplifiziert zu werden. Einfühlsam und mit Liebe zum Detail werden Themen wie Leistungsdruck, mentale Gesundheit, Sexualität und Freundschaft behandelt. Dennoch bewahrt sich „Tytöt Tytöt Tytöt“ einen Sinn für Komik und lässt genügend Raum zum Kichern und herzlichem Lachen zwischendurch. Die große Stärke des Filmes ist neben den Protagonistinnen die Ästhetik, die durch eine eindrucksvolle und emotionale Bildsprache inszeniert wird.

Von links nach rechts: auf einer Bühne stehen der Moderator der Veranstaltung, die Regisseurin Alli Haapasalo und die drei Hauptdarstellerinnen Eleonoora Kauhanen, Aamu Milonoff und Linnea Leino vor einem roten Kinovorhang

Regisseurin Alli Haapasalo und die drei Hauptdarstellerinnen Eleonoora Kauhanen, Aamu Milonoff und Linnea Leino beantworteten auf der Bühne Fragen aus dem Publikum.

Wer ein Ticket für eine Vorstellung eines Filmfestivals ergattert, hat ebenso manchmal das Glück, vor Ort auf die Regie und den Cast zu treffen. So auch an diesem Abend. Voller Begeisterung und begleitet von tosendem Applaus traten die Regisseurin Alli Haapasalo sowie die drei Hauptdarstellerinnen Eleonoora Kauhanen, Aamu Milonoff und Linnea Leino im Anschluss an die Vorstellung auf die Bühne des Saals, wo sie dem Publikum Rede und Antwort stehen durften. Eine Aussage Haapasalos sticht dabei besonders hervor: der Film solle einen Safe Space für junge Frauen darstellen, um sich vorbehaltslos ausprobieren zu können und herauszufinden wer man ist.

Besonders solle jungen Frauen jedoch der Druck genommen werden, die Antwort auf diese Frage sofort finden zu müssen. Denn auch der Film lässt einen zum Schluss mit offenen Fragen zurück. Und das ist in Ordnung.

Ein Beitrag von Annika aus der Bärenstark-Redaktion

25. Februar 2022by DIGGA-Redaktion
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Alle Kategorien, Auslandsberichte, Berlin, DIGGA Magazin, Gesellschaft, Kultur, unterwegs

Babel im Kopf: Meine Sätze beginnen häufig in deutsch, enden auf spanisch und in der Mitte sind sie englisch

Leah (15 Jahre) berichtet, wie es ist, mehrsprachig -und sogar auf zwei verschiedenen Kontinenten- aufzuwachsen.

Was macht es für Leah so spannend? Und warum kann es manchmal auch eine ganz schöne Herausforderung sein?

Ihr persönlicher Erfahrungsbericht:

In meiner Familie sprechen wir spanisch, deutsch und englisch. Mehrsprachig aufzuwachsen ist nicht einfach und ein wenig anstrengend. Es fällt mir zum Beispiel schwer, eine Sprache durchgehend zu sprechen, oder ich vergesse manchmal, wie etwas in einer Sprache heißt, dafür fällt es mir in einer anderen ein. Der Vorteil ist, dass es mir leicht fällt, eine neue Sprache zu lernen.

Mein Name ist Leah und ich bin 15 Jahre alt. Mein Vater kommt aus Costa Rica, einem kleinen Land in Mittelamerika, meine Mutter kommt aus Deutschland. Ich habe 10 Jahre in Guatemala gelebt. Vor drei Jahren sind wir zurück nach Deutschland gezogen und leben wieder in Berlin. In Guatemala habe ich mich eher als Deutsche identifiziert, aber wenn mich hier in Deutschland jemand fragt, wo ich herkomme, dann sage ich Guatemala. Irgendwie ist das cool, sich das Beste von beiden Welten aussuchen zu dürfen.

Guatemala und Costa Rica

Beide Länder liegen in Mittelamerika und gehören zu Lateinamerika. Zu Lateinamerika gehören grundsätzlich alle Länder, die sich südlich der USA auf dem amerikanischen Kontinent befinden. Heute wird dort offiziell spanisch oder portugiesisch gesprochen. Daneben gibt es aber in allen lateinamerikanischen Ländern auch noch indigene Bevölkerungsgruppen, die ihre eigenen Sprachen sprechen. In Guatemala zum Beispiel gibt es über zwanzig weitere Sprachen, zum Beispiel Quiché oder Cakchiquel. Als der amerikanische Kontinent im 15. Jahrhundert von den Europäern erobert wurde, wurden die allermeisten Länder Mittel -und Südamerikas von den Spaniern und den Portugiesen kolonialisiert. Lateinamerika umfasst 21 Länder und hat eine Fläche von ungefähr 20 Millionen Quadratkilometern mit rund 500 Millionen Menschen.

Ausflug nach “Tikal” – eine antike Stadt der Maya in Petén (Guatemala). Diese war im 3.-9. Jahrhundert einmal die bedeutenste Stadt in Guatemala.

Aufbruch nach Berlin : Was sind die kulturellen Unterschiede?

Obwohl ich bereits eine Weile wieder in Deutschland bzw. in Berlin lebe, gibt es immer noch Dinge, die mich überraschen, obwohl sie für die Menschen um mich herum völlig normal sind. Hier sind zum Beispiel sonntags alle Geschäfte geschlossen, in Guatemala waren die Geschäfte sieben Tage die Woche geöffnet, ähnlich wie in den USA. In Deutschland darf man legal Alkohol trinken, obwohl man noch nicht 18 ist und es gibt FKK-Strände, das kannte ich so nicht. Deutschland ist ja berühmt dafür, dass es auf den Autobahnen keine Geschwindigkeitsbegrenzung gibt. In Guatemala gibt es die auf jeden Fall, aber trotzdem fahren die meisten Leute dort, wie sie wollen. Es geht da ziemlich chaotisch auf den Straßen zu. Man steht auch gefühlt jeden Tag im Stau, weil es so viele Unfälle gibt oder Autos einfach auf der Straße liegen bleiben. Von meinem Zuhause bis zur Schule waren es weniger als zwei Kilometer, und trotzdem gab es viele Tage, an denen die Fahrt dorthin zwischen einer und zwei Stunden gedauert hat. Mit dem Fahrrad konnte man aber nicht fahren, zu Fuß gehen ging auch nicht, das wäre viel zu gefährlich gewesen. Es gibt keine Radwege und kaum Bürgersteige für Fußgänger, nur an einigen wenigen Straßen im Stadtzentrum.

“Ich liebe die lateinamerikanische und die deutsche Kultur.”

An Deutschland mag ich die  Geborgenheit und Sicherheit. Ich fühle mich hier sehr wohl und es gefällt mir, dass man hier frei ist und so sein darf, wie man möchte. Außerdem liebe ich Museen und hier in Berlin gibt es für alles ein Museum. Ich mag auch Kunst ganz generell, zum Beispiel Straßenkunst wie Graffitis. An Lateinamerika gefallen mir die Feste, die Musik und die Leichtigkeit.

Ein kurzer Stop am “Lago Atitlán” – einer der schönsten Seen für mich in Guatemala. “Atitlán” bedeutet “Ort mit viel Wasser”.

Der Berliner Fernsehturm und das Humboldt Forum sind hingegen meine lieblings Orte in Berlin.

“Einer der größten Unterschiede für mich ist das Essen.”

In Deutschland gibt es immer Brötchen zum Frühstück und Brot zum Abendbrot. In Guatemala gibt es Eier, schwarze Bohnen und Tortilla (das sind Maisfladen). Abends essen die Menschen warm. Als mein Onkel aus Costa Rica uns zum ersten Mal in Deutschland besuchen kam, dachte er, dass das Brot und der Käse, der auf dem Tisch stand, die Vorspeise war. Als der Tisch dann wieder abgeräumt wurde und nichts mehr kam, war er ziemlich überrascht und ist nachts heimlich zu MacDonalds gefahren, weil er Hunger hatte.

Ich liebe lateinamerikanische Küche über alles. Mein Lieblingsessen sind “Tamales”. Tamales ist ein traditionelles Gericht aus Mittelamerika, das aus einer Masse aus Mais zubereitet wird, die mit Fleisch, Gemüse, Saucen und anderen Zutaten gefüllt wird und dann in ein Bananenbaumblatt eingewickelt und anschließend gedämpft wird. Tamales gibt es oft an Feiertagen. Es ist immer lustig, wenn ich versuche, dies einer Person hier in Deutschland zu erklären. Die gucken dann immer so begeistert und denken, dass es bestimmt ganz komisch schmeckt. -Aber ich kann garantieren, dass es absolut köstlich ist.

Das gefällt mir besonders an Berlin:

In Berlin gibt es ja zum Glück sehr viele Menschen, die mehrere Sprachen sprechen oder deren Familien multikulturell sind. In Berlin habe ich zum Glück bisher wenig Rassismus erlebt, aber manchmal erhalte ich Kommentare von unbekannten Leuten in der S-Bahn, weil ich spanisch spreche. Dabei hört man in Berlin auf der Straße über 10.000 Menschen, die spanisch sprechen.

Die Latino-Community in Berlin ist nicht so groß. Aber wenn man genau hinschaut, wird klar, dass Lateinamerikaner*innen sehr aktiv am kulturellen und kreativen Leben der Stadt teilnehmen. Über die genaue Zahl der Latinos in Berlin gibt es keine genauen Statistiken aber es sind wahrscheinlich ungefähr 12.000 Menschen. Weltweit gibt es allerdings sehr viele Lateinamerikaner*innen, die ihre Heimat verlassen müssen oder wollen. Leider gibt es in fast allen lateinamerikanischen Ländern zum Teil große Armut und Gewalt, vor der die Menschen fliehen, -besonders in mittelamerikanischen Ländern wie Honduras oder El Salvador. Die meisten Menschen versuchen allerdings, in die USA auszuwandern, obwohl der Weg dahin sehr gefährlich ist.

Aber natürlich kommen die Menschen aus ganz verschiedenen Gründen nach Berlin, so wie ich, weil meine Mutter und ihre Familie aus Deutschland kommen.

Wo gehen Latinos, die frisch nach Deutschland gekommen sind, hin?

Ein guter Ort ist das Haus der Kulturen Lateinamerikas – la casa de las culturas latinoamericanas –  in Neukölln. Hier erhalten Menschen aus Lateinamerika Hilfe und Beratung, z.B. für Migrationsprozesse oder bei der Jobsuche. Das Haus der Kulturen Lateinamerikas ist ein Sprachrohr der Latinocommunity in Berlin, begleitet die Menschen in Integrationsprozessen und stärkt ihre gesellschaftliche Teilhabe. Sie helfen aber auch bei Problemen bzgl. Diskriminierung oder anderen Schwierigkeiten.

Was fällt euch ein, wenn ihr an Lateinamerika denkt? Es gibt viele Dinge, über die man noch sprechen könnte. Die Musik und der Fußball natürlich. Vielleicht stolpert ihr bald mal über ein kleines Stück lateinamerikanische Kultur in Berlin. Hasta la próxima. Eure Leah! 🙂

Info Block:

Im Allgemeinen bezieht sich Lateinamerika auf die amerikanischen Länder, deren Einwohner spanisch oder portugiesisch sprechen. Die 21 Länder und Inseln, die zu Lateinamerika gehören, sind: Argentinien, Bolivien,Brasilien, Chile, Kolumbien, Costa Rica, Kuba, Ecuador, El Salvador, Guatemala, Honduras, Mexiko, Nicaragua, Panama, Paraguay, Peru, Puerto Rico, Dominikanische Republik, Uruguay und Venezuela.

 

Links von mir für euch zum weiterstöbern:

Haus der Kulturen Lateinamerikas

Blickpunkt Lateinamerika: Migration in Lateinamerika, Flucht vor Armut und Gewalt

Rezept Tamales

 

Text/Bilder: Leah

 

4. Februar 2022by Digga-Redaktion
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Alle Kategorien, DIGGA Magazin, Gesellschaft

Skoliose – Der Weg zu einem geraden Rücken

“Einen krummen Rücken zu haben ist gar nicht schlimm.”

– ein Satz, den ich in einem Brief an meine Physiotherapeutin geschrieben habe.

Das war kurz bevor mir aufgrund meines krummen Rückens in einer fünfstündigen Operation 21 Schrauben und zwei Titanstäbe in die Wirbelsäule implantiert wurden, um diese wieder gerade zu machen.

Mit 11 Jahren wurde bei mir Skoliose diagnostiziert, nachdem meinen Eltern auf einem Foto der Schiefstand meiner Schultern aufgefallen war. Mit einem Röntgenbild meiner Wirbelsäule wurden wir in eine Spezialklinik geschickt, in der der Winkel der Krümmung festgestellt werden konnte. 49° und 36° war da die Aussage. Das war erst einmal ein Schock, zumal ich vorher noch nie etwas von Skoliose gehört hatte. Als ich mich dann informierte, machte alles schonmal etwas mehr Sinn:

Der Begriff Skoliose kommt von dem griechischen Wort skolios, was krumm bedeutet. Skoliose ist eine Wirbelsäulendeformität, das heißt, dass die Wirbelsäulenstruktur sich so verändert, dass ihre Ausrichtung von der Norm abweicht. Während die Wirbelsäule normalerweise, von hinten gesehen, gerade ist, so ist sie bei einer Skoliose seitlich verkrümmt und meist in sich selbst verdreht. Das Ausmaß einer Skoliose wird in Cobb-Winkel gemessen. Hierzu wird mithilfe eines Computerprogramms der Winkel im Röntgenbild ermittelt, daher kommen also auch meine 49° und 36°.

Nach Definition ist eine seitliche Krümmung der Wirbelsäule dann eine Skoliose, wenn sie einen Cobb-Winkel von 10° oder mehr aufweist. In Deutschland sind rund 900.000 Menschen von einer Form der Skoliose betroffen, wobei die Deformität bei Mädchen mindestens dreimal häufiger diagnostiziert wird als bei Jungen.

Eine Skoliose zu erkennen ist gar nicht so einfach.

Der Grund dafür ist, dass sie sich, vor allem wenn es sich um eine sogenannte idiopathische Adoleszentenskoliose (ab dem 11. Lebensjahr) handelt, in kürzester Zeit entwickeln. Es braucht sich also niemand einen Vorwurf zu machen, wenn einem die Skoliose des Kindes nicht sofort auffällt. Trotzdem gibt es einige Methoden, um bei einem Verdacht die Krankheit selbst feststellen zu können. Die einfachste Art ist der Vorbeugetest, bei dem sich ein möglicher Rippenbuckel, also eine einseitige Auswölbung der Rippen, verstärkt. Eine andere Möglichkeit ist auf einen Schulter- oder Beckenschiefstand zu achten, da das Körperbild eines Skoliose-Patienten häufig asymmetrisch ist. Bei eigenem Verdacht auf Skoliose ist der erste Ansprechpartner immer ein Orthopäde. Dieser kann dann mithilfe eines Röntgenbildes das Ausmaß der Krümmung bestimmen und wenn nötig, auf eine Spezialklinik verweisen.

Da die meisten Skoliosen idiopathisch sind, ihre Ursache also unbekannt ist, stellen die Symptome selbst die Krankheit dar. Mögliche Ursprünge könnten ein unterschiedlich schnelles Wachstum der Wirbelkörper gegenüber den Wirbelkörpern und Facettengelenke, oder ein verfrühter pubertärer Wachstumsschub sein. Dies wäre vor allem für die Skoliosen im jugendlichen Alter eine Erklärung. Treten Skoliosen im Erwachsenenalter auf, sind diese meist abnutzungsbedingt und erworben, nicht angeboren.

Zunächst einmal scheint die Skoliose an sich keinen Behandlungsgrund darzustellen.

Tatsächlich kann man auch bis zu einem gewissen Grad gut ohne Behandlung leben. Im Kindes- und Jugendalter ist der Anlass für eine Behandlung hauptsächlich das Verhindern einer Verschlechterung sowohl der Krümmung an sich als auch der Beschwerden. Denn bei etwas stärkeren Ausprägungen spielen häufig Schmerzen eine Rolle und auch mit Hinblick auf die Zukunft kann durch die Skoliose eine Einschränkung der Mobilität oder der Lungenfunktion entstehen.

Die tatsächliche Behandlung ist abhängig von Alter, Ursache und Ausmaß der Krümmung.

Skoliose-Korsett

 

Die meisten Skoliose-Patient*innen haben eine Skoliose zwischen 10° und 20°, sodass eine Behandlung nicht zwingend notwendig ist. Eine Vorstellung bei einer Physiotherapie und das Treiben von Sport zur Stärkung der Muskulatur können jedoch durchaus von Nutzen sein. Eine spezielle Art der Therapie ist Schroth, benannt nach der Entwicklerin Katharina Schroth.

 

„Schroth ist eine Form von Atemtherapie und Haltungsschulung, bei der man versucht, durch Atemlenkung und -richtung, die Wirbelsäule aufzurichten, und dies in verschiedenen Positionen“                                                                                        

 -erklärt meine Physiotherapeutin mir in einem Interview.

Bei einem Cobb-Winkel ab 20° wird die Korsett-Therapie empfohlen, da alleinige Physiotherapie nicht länger ausreichend ist. Das Korsett wird für jeden Patienten mithilfe von 3D-Scans oder Gipsabdruck individuell angepasst und besteht aus leichtem Kunststoff. Die empfohlene Tragezeit liegt zwischen 20 und 23 Stunden, was dafür sorgt, dass die Wirbelsäule aufgerichtet wird und zwingt den Patienten oder die Patientin in eine möglichst korrekte Haltung. Zusätzliche Physiotherapie unterstützt dabei, dass diese Haltung auch nach Abtrainieren des Korsetts mit Abschluss des Wachstums beigehalten wird.

Sollte weder Korsett noch Therapie etwas bewirken oder die Skoliose schon bei der Diagnose bei über 50° liegen, muss über eine operative Versorgung nachgedacht werden, wie das bei mir der Fall war. Hier gibt es verschiedene OP-Verfahren. Das am häufigsten und längsten genutzte ist die Versteifung der betroffenen Wirbelkörper mithilfe von Schrauben und Stäben aus Titan, die an der Wirbelsäule angesetzt werden mit dem Ziel, möglichst wenig Strecke zu versteifen und eine möglichst große Korrektur zu erhalten. Dabei können Korrekturergebnisse von 50% bis zu 80% erreicht werden. Inzwischen gibt es zahlreiche neue Verfahren, die zum Beispiel darauf angesetzt sind, die Mobilität der Wirbelsäule komplett beizubehalten oder mitzuwachsen, allerdings derzeit noch ohne Langzeitstudien. Ich bin mir aber sicher, dass zukünftig immer mehr Alternativen entstehen, die genauso gute oder bessere Ergebnisse erzielen wie die Versteifung. Doch ich spreche aus eigener Erfahrung, wenn ich sage, dass man auch mit Titanstäben in der Wirbelsäule ohne Einschränkungen leben und (fast) alles tun kann, was Menschen ohne Versteifung in der Lage sind zu tun.

Nach rund zwei Jahren mit Korsett, zweimal wöchentlicher Physiotherapie nach Schroth und einem vierwöchigen Reha-Aufenthalt war es bei mir dann doch so weit, dass eine Operation unumgänglich war. Auch wenn mir diese Option bei meiner Diagnose wie ein Alptraum erschien, war ich im September 2020 bereit, in dieses neue Kapitel meines Lebens zu starten und bin trotz allen Hürden dankbar für die Erfahrungen, die ich gemacht, und die vielen neuen Freunde, die ich in dieser Zeit gefunden habe. Denn wie schon gesagt, einen krummen Rücken zu haben ist gar nicht so schlimm.

 

Text/Bilder: Lina

2. Februar 2022by Digga-Redaktion
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Behind-the-Scenes von crossmedialen Produktionen

Instagram, TikTok, Snapchat, Discord, Twitch – diese soziale Netzwerke werden von zahlreichen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen tagtäglich für mehrere Stunden konsumiert. Der Umgang erfolgt  jedoch meistens passiv und Content selbst zu produzieren steht im Hintergrund. Um zu lernen, wie man thematischen Inhalt als Medienschaffende produzieren und veröffentlichen kann, hat uns die neunte Schulstufe des Wahlpflichtkurs „Journalistik und Medien“ der RHS-Schule in unserem ALEX Studio besucht. Im Vordergrund dieses Workshops stand, die Jugendlichen mit medialen Mitteln, die sie jeden Tag nutzen, journalistisch Arbeiten zu lassen. 

Gen Z´s Know How über digitale Medien

Am Anfang jeder Produktion steht eine Idee, die das Ziel verfolgt umgesetzt zu werden. Jedoch scheitern des Öfteren Personen an der Ideenfindung, was zur Folge hat, dass schon der erste Schritt eine Problemstellung darstellt. Um den Jugendlichen der RHS-Schule hier eine Erleichterung zu schaffen, bekamen sie zur Aufgabe ein TikTok-Video über ein gesellschaftlich aktuelles Thema zu produzieren, nämlich über den Klimawandel. Nach einer kurzen Einführung machten sich die Jugendlichen an die Recherche und überlegten sich, welche Elemente von Relevanz sein könnten. Damit kann das Thema und das Konzept Schritt für Schritt entwickelt werden. Die SchülerInnen pitchen ihre Ideen und machten sich darauffolgend voller Eifer an die Arbeit. Sie lernten schnell, dass Medienproduktionen Teamarbeit bedeuten und wie wichtig es ist, sich abzusprechen, um gemeinsam zu einem Ergebnis zu kommen. 

SchülerInnen beim filmen

Deutlich zu erkennen ist, wie gut sich die heutigen Jugendlichen mit Smartphones und den sozialen Medien auskennen. Die digitalen Kompetenzen sind umso besser, je jünger die KonsumentInnen sind. Diese wachsen damit auf und lernen deswegen rasch, wie man damit umzugehen hat. Oft liegen in nur einer Generation die Know-How-Welten weit auseinander. Dieser Trend ist ganz besonders bei den digitalen Hilfsmittel zu erkennen: die Kinder und Jugendlichen erklären nämlich den Erwachsenen, wie die Medien funktionieren. Es sind außerdem deutliche Unterschiede in der Handhabung erkennbar. Grund dafür ist, dass Jüngere einfacher lernen und sich schneller an fremde oder neue Funktionen gewöhnen, während ältere Generationen sich nicht mehr so gut adaptieren können. 

Die Umsetzung mit TikTok

Die SchülerInnen benötigten kaum Unterstützung bei der Handhabung des TikTok-Kanals. Innerhalb kürzester Zeit entstanden vier kreative Kurzvideos unter dem Motto “Wie kann man selbst zum Klimaschutz beitragen”. Bei der Hälfte der Jugendlichen stand das Thema Müll groß im Raum. Hier wurden kurze Clips zur Mülltrennung, sowie Müllvermeidung produziert. Key-Message war unter anderem: Nutzt wiederverwendbare Produkte. Aber auch das Thema Flugreisen stand bei einer der vier Gruppen im Mittelpunkt, wofür eine originelle Zeichnung angefertigt wurde, um die Auseinandersetzung der Thematik visuell zu unterstreichen.
In nur einem Workshop entstanden damit vier völlig unterschiedlich aufbereitete kreative Clips, die von den SchülerInnen am Ende des Tages stolz auf dem TikTok, sowie Instagram Account unserer Jugendredaktion hochgeladen wurden. 

Screenshot DIGGA TikTok-Channel

 

 

6. Oktober 2021by Digga-Redaktion
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Eindrücke einer Lehrerin zur Coronakrise

Schreibtisch an dem Schularbeiten gemacht werden

In letzter Zeit gab es durch die Covid19 Krise viele Veränderungen in unserem alltäglichen Leben. Unter anderem war es Schülern*innen und Lehrern*innen nicht möglich die Schule zu besuchen und praktischen Unterricht durchzuführen.

Trotzdem mussten die Schüler*innen eine Möglichkeit bekommen weiterhin etwas zu lernen und Fragen an ihre Lehrer*innen zu stellen. Dafür werden Internet Foren wie zB. der Lernraum, Lo–net , Discord oder Padlet benutzt. Was manchmal gut und manchmal nicht so gut funktionierte. Daher habe ich mich gefragt wie es denn unseren Lehrer*innen im der neuartigen Situation geht. Dazu haben ich eine junge Lehrerin vom Romain Rolland Gymnasium interviewt. Sie war so freundlich mir 10 Fragen per Email zu  beantworten.

 

Wie geht es Ihnen in der aktuellen Situation, haben Sie sich schon an die Veränderungen gewöhnt?

Soweit geht es mir ganz gut aber so ganz daran gewöhnt habe ich mich noch nicht.

Müssen Sie jeden Tag in der Schule anwesend sein?

Am vorletzten Donnerstag (19.03.2020) kam die Meldung von der Schulleitung, dass die Schule nicht mehr betreten werden darf. Seit dem bin ich also im „Homeoffice“. Wir sind aber natürlich jederzeit über unsere Dienstmail und den Lernraum für Schüler*innen und Kolleg*innen erreichbar.

Wie vermitteln sie den zu unterrichtenden Stoff/wichtige Informationen in ihren Klassen?

An unserer Schule haben wir als Medienteam die Plattform Lernraum-Berlin für diese ungewöhnliche Zeit unterrichtsfit gemacht. Darüber können die Kolleg*innen ihre Materialien und Arbeitsaufträge hochladen und die Schüler*innen diese bearbeiten.

Empfinden Sie es als schwerer/leichter zu unterrichten? Warum?

Ich empfinde diese Art des Unterrichts als „schwieriger“. Ich lade Aufgaben und Materialien hoch und die Schüler*innen bearbeiten diese. Die persönliche Komponente fehlt. Fragen können nicht direkt geklärt werden und es ist schwieriger sicherzustellen, dass auch alle Schüler*innen auf dem selben Stand sind. 

Vermissen Sie den Kontakt zu ihren Schülern*innen?

Ja, sehr. Die persönliche Komponente ist im Lehrberuf schon recht wichtig und der Austausch mit den Schüler*innen fehlt mir!

Was machen Sie in ihrer Freizeit?

Ich gehe fast jeden Tag spazieren oder treibe Sport. Ich koche viel und man kümmert sich um Dinge, die jetzt nicht unbedingt Spaß machen: Fensterputzen, Ausmisten oder die Steuererklärung zum Beispiel. Außerdem facetime’e ich viel mit Freunden und der Familie, lese, höre Podcasts und streame Serien. Und ich gehe Blutspenden.

Erwarten Sie Probleme durch die vielleicht danach vorhanden Wissenslücken?

Ich denke es ist wichtig, die Schüler*innen jetzt mit Aufgaben zu versorgen, die sie gut alleine lösen können. Neue Themen zu beginnen halte ich für wenig sinnvoll, wenn die Schüler*innen keine Chance haben, direkt Fragen zu stellen und auch direkt Antworten zu erhalten. Man muss sich bewusst sein, dass der virtuelle Unterricht, in der Form, wie er gerade stattfindet, den „analogen“ Unterricht nicht ersetzen kann. Daher sollte man nicht voraussetzen, dass die Schüler*innen, vor allem die jüngeren, sich alles selbst erarbeiten können. Wenn der Unterricht dann wieder in gewohnter Umgebung stattfinden kann, muss man sicherstellen, dass das Erarbeitete bei allen sitzt und alle auf dem gleichen Stand sind. Es geht also weniger um Wissenlücken, sondern um die fehlende Zeit, den Lehrplan für dieses Schuljahr im vollen Umfang umzusetzen. 

Wie bewerten Sie ihre Schüler*innen während des Schulausfalls?

Ich bewerte die Aufgaben nicht. Ich schreibe auf, wer die Aufgaben erledigt hat und schreibe den Schüler*innen, die sich vllt nicht ganz so regelmäßig mit der Schule und den Aufgaben beschäftigen. Die meisten arbeiten gewissenhaft an den Aufgaben und ich bemühe mich, jedem ein Feedback zu geben oder zumindest die Lösung zur Selbstkontrolle zur Verfügung zu stellen. Bei Fragen können sich die Schüler*innen immer melden.

Halten Sie die Schulschließung für gerechtfertigt?

In der aktuellen Situation war es bestimmt die richtige Entscheidung. Um die Verbreitung des Virus einzudämmen, muss man eben die sozialen Kontakte einschränken und die Schule ist leider ein Ort, der die Verbreitung beschleunigen kann. 

Denken Sie bei längerer Schulschließung kann die Schulbildung der Schüler*innen langwierige Schäden haben?

Ich hoffe sehr, dass wir uns bald nach den Ferien wieder sehen können. Sollte es tatsächlich zu einer längerfristigen Schließung der Schulen kommen, gilt es, sich Alternativen zu überlegen, um dies zu verhindern.  Der Lehrplan kann dieses Halbjahr natürlich nicht mehr im vollen Umfang unterrichten werden. Es gilt um gezielte Schwerpunktsetzung, um große Lücken zu verhindern. Vor allem machen mir die Abschlusspräsentationen und -prüfungen der Abiturient*innen sorgen. Ich hoffe sehr, dass diese unter vernünftigen Bedingungen stattfinden bzw. nachgeholt werden können. 

 

Text: Nele

16. April 2020by Digga-Redaktion
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Schulschließung wegen Corona – Wie kam es dazu?

Das hochansteckende Coronavirus verbreitet sich weltweit. Ist Deutschland gut auf eine Pandemie vorbereitet? – Quelle: SciencePhotoLibrary/KATERYNA KON

„Gabor Paal vom SWR sagt, dass es solch weltweite Pandemie seit über 100 Jahren nicht mehr gab.“ Die Lage ist weiter ernst und die Tendenz steigend: Tag für Tag werden in Deutschland mehr infizierte Personen und Todesfälle in Folge des Corona-Virus gemeldet. Am 26.03.2020 waren es weltweit über 602.000 Menschen. Das Problem liegt vor allem in der exponentiellen Verbreitung: Im Schnitt steckt ein Infizierter zwei Menschen an. Ob das so bleibt, hängt davon ab, wie gut die Eindämmungsmaßnahmen sind. Die Rate der Weitergabe muss unter eins fallen, um die Ausbreitung von Corona zu stoppen.

Einschränkungen der sozialen Kontakte soll die Ausbreitung des Virus verlangsamt werden – etwa durch Heimarbeit. – Quelle: tagesschau.de/inland/pandemien-historisch-corona-101

Die Übertragbarkeit dieses neuartigen Virus ist höher als anfangs gedacht, da es sich ähnlich wie das Grippe- oder Influenzavirus bereits im Rachenraum vermehrt. Die Weltgesundheitsorganisation zeigte erste Auswertungen für den Covid-19-Erreger, wobei deutlich zu sehen war, dass Kinder und Schüler bedeutsame Überträger von Coronaviren sind und nur selten deutliche Symptome entwickeln.

Die Zahl der Corona-Infizierten sind seit dem 30.03.2020 weltweit über 755.000 gestiegen. Wichtig ist, die Ausbreitung jetzt einzudämmen, somit wurde landesweit vom Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) beschlossen die Schule mit einer Vorlaufszeit von zwei Tagen am 18.03.2020 vorerst bis zu den Osterferien zu schließen.

Quelle: https://www.tag24.de

Die Schule wurde nicht geschlossen, weil die Schüler gefährdet seien, sondern um den Verlauf der Epidemie zu beeinflussen, sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher
(Grüne) bei einer Pressekonferenz in der Brandenburger Staatskanzlei. Bildungsministerin Ernst sagte dort: Es geht in erster Linie um die Reduzierung sozialer Kontakte.

Dazu können wir als Schule einen wichtigen Beitrag leisten, indem wir zu Hause bleiben und uns nicht mit Freunden an verschiedenen Orten treffen, somit verringern wir die Ausbreitung vom Coronavirus.

Ein Beitrag von Madleen

2. April 2020by Digga-Redaktion
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“Wir werden uns immer erinnern” – Jugendliche gedenken

Das DIGGA Team

„Mensch ist Mensch“, sagt eine junge Schülerin, und der ganze Saal applaudiert. Drei kleine Worte, mit einer so kraftvollen Wirkung. Ich kenne wenige Leute im Saal, und doch liegt in diesen Worten ein Gefühl der Gemeinsamkeit. Wir merken alle, wir müssen etwas ändern. Es muss etwas geschehen, denn die junge Schülerin hat recht. Mensch ist Mensch. Doch warum gibt es dann Probleme wie Ausgrenzung, Rassismus und Antisemitismus?

Das sind Fragen, die die diesjährige Denk!mal-Veranstaltung des Berliner Abgeordnetenhauses aufwirft, denn das Motto dieser lautet: „Gemeinsam gegen Ausgrenzung und Vergessen“

Was ist Denk!mal eigentlich?

Die Veranstaltung findet seit 2003 anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus – dem 27. Januar – jährlich statt. „Wir müssen eine Form des Erinnerns finden, die in die Zukunft wirkt“, so der ehemalige Bundeskanzler Roman Herzog, der den Gedenktag einführte, und genau das geschieht beim Jugendforum Denk!mal. Jugendliche und junge Erwachsene von 10 bis 25 können einzeln oder in Gruppen an der Veranstaltung teilnehmen. Das Gedenken geschieht durch alle möglichen kreativen Projekte, die in einer Ausstellung und einer Abendveranstaltung präsentiert werden. Die Ausstellung zeigt Kunstprojekte, Geschichten, Gedichte, Videos und vieles mehr, und in der Abendveranstaltung werden Musik, Tanz, Theater, Poetry Slams und ähnliches zur Schau gestellt.

Ausgrenzung

Wer ausgrenzt, errichtet eine Grenze zwischen sich und anderen, sie sollen nicht zu seiner Gruppe dazugehören. Denk!mal ist ja nun mal eine Gedenkveranstaltung, und dieses Jahr beschreibt das Thema eine Parallele zwischen der heutigen Zeit und der Zeit des Nationalsozialismus, denn Ausgrenzung und Diskriminierung sind heute ebenso aktuell wie damals. Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde man für alle möglichen Dinge verhasst und ausgeschlossen. Wobei es das wohl präsenteste Merkmal war, jüdischen Glaubens zu sein, wurden ebenfalls körperlich und geistig Eingeschränkte, Sinti und Roma, politisch Andersdenkende und Homosexuelle aus der Gesellschaft ausgegrenzt und in Konzentrations- und Zwangsarbeitslager gebracht und viele Leben nahmen dort ihr Ende.

Ausgrenzung ist damit zwar ein Teil der Vergangenheit, aber Ausgrenzung ist nicht Vergangenheit. Heute wird weiterhin „fleißig“ diskriminiert und ausgegrenzt, und die Interaktion mit anderen Menschen wird weiterhin von Vorurteilen geprägt. Heutzutage wird man schon wegen kleinster Kleinigkeiten diskriminiert, sei das die Hautfarbe, besondere Interessen, Religion, Kultur, ethnische Zugehörigkeit, Sprache, Alter, Geschlecht, Lebensumstände und vieles mehr.

Nun könnte man aber sagen, es gibt doch keine Parallele zwischen damals und heute, das war doch alles zu extrem. Aber Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung liegen heute genauso vor wie damals, wenn auch in anderer Form. Wenn die Gesellschaft vielfältiger wird, gibt es nicht sogar mehr Möglichkeiten, gegen andere zu diskriminieren?

Was hat Ausgrenzung mit Vergessen zu tun?

Denn das ist ja immerhin das Thema der diesjährigen Veranstaltung. Die Begriffe Ausgrenzung und Vergessen sind insofern direkt miteinander zu verbinden, dass in der Vergangenheit Ausgrenzung in extremen Formen stattgefunden hat. Wenn wir das vergessen, passiert es nicht nochmal? Die

Wahrscheinlichkeit ist relativ hoch. Und genau deswegen müssen wir gegen das Vergessen vorgehen, denn gerade jetzt kommen all diese Themen in unserer Gesellschaft wieder auf. Aber wie erinnert man? Wir haben alle mehr oder weniger banal in der Schule über den Holocaust und die NS-Zeit gelernt. Das ist aber immerhin ein Anfang, denn sich zu informieren ist wichtig. Man kann erinnern durch Projekte wie dieses, wo sich erst intensiv mit dem Thema oder zumindest einzelnen Aspekten dessen auseinandergesetzt wird, und die Inhalte dann auf kreative Weise veranschaulicht werden. Man kann erinnern indem man mit Zeitzeugen ins Gespräch geht, obwohl sich ja dann auch irgendwann die Zeit als problematisch erweist. Man kann aber auch dann mit anderen Menschen darüber reden. Es als Tabuthema unausgesprochen im Raum stehen zu lassen, ist doch völliger Quatsch. Die Zeit des Nationalsozialismus ist zwar ein grausamer aber dadurch auch wichtiger Teil unserer Geschichte. Wir könnten sagen, das ist doch alles so lange her, und das kann doch nicht mehr passieren, aber kennt ihr „Die Welle“? Ja, genau, das Thema unseres letzten Blogs. Und da wird gezeigt, wie einfach es eben doch passieren kann. Wir müssen erinnern. Punkt, fertig, aus.

Ausgrenzung und Rechtsextremismus

Unsere politische Landschaft ist einem ständigen Wandel unterlegen, was gut ist, denn die Gesellschaft verändert sich auch. Fakt ist, ohne Rechts gibt es kein Links. Es gibt keine einseitige Politik in einer Demokratie, denn die lebt vom Austausch. Trotzdem sind jegliche extreme Ausprägungen in beide Richtungen nicht gut. Das Problem ist eher die Faszination mit faschistischen oder rechtsextremen Organisationsformen. Wenn vom Thema Ausgrenzung in unserer heutigen Gesellschaft die Rede ist, dürfen Rechtsextremismus und Faschismus nicht unerwähnt bleiben. Die Position vieler Menschen zum Thema Integration derer, die noch kein Teil der Gesellschaft sind, wird vor allem im Rahmen der Flüchtlingspolitik klar, die den Aufstieg der Neuen Rechten durch allerlei Protestwähler begünstigt hat. Faschismus wird durch Faktoren wie Terrorangst, Überfremdung und soziale Ungerechtigkeit, welche in unserer Gesellschaft durchaus vorhanden sind, begünstigt. Die sozialen Medien haben auch keinen zu kleinen Stellenwert hierbei, da sie so vieles an Informationen verbreiten, dass man sich nicht mehr sicher sein kann, was man eigentlich glauben kann und was nicht. Das wiederum versetzt viele Menschen in Angst, und das Internet bietet ein unglaubliches Aggressionspotential. Rechtsextremismus ist ein Problem unserer Gesellschaft, denn Demokratie ist nicht gegeben. Demokratie ist in der Tat harte Arbeit, und wenn wir ihr entgegenarbeiten, ist es nur zu selbstverständlich, dass extremistische Ausprägungen entstehen. Es ist auch unsere Verantwortung, dafür zu sorgen, dass die Demokratie erhalten bleibt!

10. Februar 2020by Digga-Redaktion
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Von Leipzig nach Dresden

Foto: Leonie Urbanczyk

Am Mittwoch ging der drei-tägige Aufenthalt in Leipzig mit dem Besuch in der „Runden Ecke“ zu Ende.

Die „Runde Ecke“

Foto: Leonie UrbanczykDie „Runde Ecke“ ist ein Museum und eine Gedenkstätte rund um das Ministerium für Staatssicherheit (Stasi) in der DDR. In dem Gebäude selber war auch 4o Jahre lang die Leipziger Bezirksverwaltung für Staatssicherheit untergebracht. Vor allem durch die prägende Beeinflussung der Zeitzeugen von damals, sieht das Gebäude immer noch so aus wie früher. Die Gardinen und der Fußboden sind Originale und auch die Art der Ausstellung erinnert eher an vergangene Zeiten. Mit der Tour durch die Räume, wurden der Schülergruppen die einzelne Methoden der Stasi genauer gezeigt.

Foto: Leonie Urbanczyk

Die Dampfmaschine zum Öffnen der Briefe

Darunter waren zum Beispiel das Öffnen von Briefen mit der Hilfe einer Dampftechnik und das Beschatten mit versteckten Kameras. Nach der geleiteten Führung konnte sich jeder nochmal alleine umgucken.

Eindrücke vom Museum

Bei einer abschließenden Besprechung kam jedoch heraus, dass viele der Schüler*innen das Museum etwas schwierig zu erschließen fanden. Mit der Tour hatten die meisten zwar kleine Anhaltspunkte jedoch war keine genaue Struktur beziehungsweise roter Faden gegeben. Eine Überlegung war, dass dies auch an dem Gebäude lag, da die Räume einzeln abgetrennt waren und es keine richtige Verbindungen zwischen ihnen gab.Foto: Leonie Urbanczyk Ein weiteren Aspekt spielte die Darstellung der Infos, sie glichen einem Referat  in der Schule. Der Kurs fand, dass vor allem eine etwas neuere Darstellung der Geschichte dem Museum gut tun würde. Zusätzlich wären Informationstafeln und eine bessere Struktur hilfreich, damit die Besucher*innen auch ohne einen Guide durch das Museum gehen und etwas für sich mitnehmen können.

Nach dem Museum waren die Tage in Leipzig um und die Gruppe machte sich mit ihrem Gepäck auf zum Bahnhof. Die Reise ging nun Richtung Dresden, einer weiteren zentralen Stadt in Zeiten der Friedlichen Revolution 1989. Dort erwartete den Geschichte-Leistungskurs in den folgenden Tage eine Stadtführung und ein Zeitzeugengespräch.

Text: Leonie

20. September 2019by Digga-Redaktion
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Geschichte schützt nicht vor Erkenntnis

Der nächste Tag war angebrochen und dem Kurs stand ein anstrengender Tag bevor, vier Ziele waren angesetzt. Nachdem gefrühstückt wurde, ging es um 9 Uhr los zum ersten Punkt, dem Zeitgeschichtlichen Forum. Mirco Zimmermann leitete die Reise durch die Vergangenheit.

Das Zeitgeschichtliche Forum

Foto: Leonie Urbanczyk

Zeitgeschichtliches Forum Leipzig

Er war nicht nur unser Guide sondern gleichzeitig ein Zeitzeuge, der die DDR in seiner Jugend miterlebt hatte. Das kam auch immer wieder bei der Führung durch. Es schien, als ob er zwischenzeitlich nicht bei den Jugendlichen, sondern wieder in den 80er Jahren war. Die Gruppe konnte ihn durch das Mikrofon und die Kopfhörer immer verstehen und musste deswegen nicht immer direkt in seiner Nähe sein. Deshalb kam es vor, dass ab und zu ein paar der Schüler etwas weiter hinter der Gruppe gingen und nochmal im Alleingang die unterschiedlichen Ausstellungsstücke betrachteten. Stehen bleiben, anschauen, zuhören und immer wieder das Knipsen eines Fotoapparates. So vergingen die 1,5 Stunden doch recht schnell und es konnte die ersten Pause, und das um 11 Uhr, gemacht werden. Für die meisten doch etwas zu früh für das Mittagessen. So wurde ein Bäcker, der Einkaufsladen oder ein Asia-Imbiss aufgesucht. Das Essen musste schließlich noch bis 17 Uhr reichen. 

Die Stadtführung

Um kurz vor zwölf ging es dann weiter. Die Stadtführung durch Leipzig stand an. Geleitet wurde der Rundgang von Volker Kallé. Er macht diese Stadtführung seit etwas über einem Jahr. Mit einer Mappe in der Hand, die mit Bildern des früheren Leipzig gefüllt ist, und einem bunten Schal um den Hals geht es der Gruppe voraus. Durch ein paar Abkürzungen bekommt die Gruppe in kurzer Zeit ziemlich viel von der Messe-Stadt zu sehen, denn genau das war Leipzig bis zum 2. Weltkrieg. Die Stadt hatte als einzige das Privileg, diese Messen abzuhalten.

Doch Leipzig war nicht nur eine Messestadt, berichtet Volker Kallé. Durch ihre Platzierung an dem Kreuz zweier Handelsstraßen, der via regia und via imperii, kamen immer mehr Händler, lieferten Waren und tauschten sie gegen andere. Die meisten der Kutschenfahrer konnten jedoch nicht lesen und wussten so nicht, wo sie die Ware abliefern sollten. Aus diesem Grund waren auf dem Häusern Symbole und Zeichen angebracht. Diese sind bis heute erhalten.

Leipzig war aber genauso eine Buch-, Musik- und Pelzstadt. 450 Buchverlage entstammen aus der Leipziger Geschichte, über 144 Gewandhausmusiker (Sinfonieorchester) hatten hier ihr zu Hause und ⅓ der  Steuereinnahmen wurden mit dem Pelzverkauf gedeckt.  Mit der Trennung der Bundesrepublik Deutschland wurde Leipzig jedoch eine Messe-Stadt des Ostens und im Westen gründeten sich neue Messestandorte.  Mit dem Ende der Reise durch die Geschichte Leipzigs kamen wir am Bahnhof an. Von hier aus ging es weiter zum nächsten Ziel des Tages, dem Völkerschlachtdenkmal.

Das Völkerschlachtdenkmal

Foto: Leonie Urbanczyk

Das Völkerschlachtdenkmal

Schon etwas ausgelaugt von den ersten Führungen ging es etwas schleppend los. Doch die Leiterin der Tour, Frau Dr. Hartung, schon 6 Jahre in der Position, machte ihre Arbeit genau richtig. Mit einem unglaublichen Wissen, einer sehr durchdringenden, aber angenehmen Art zu reden und ihrer Begeisterung für das Denkmal zog sie die Jugendlichen mit sich. Das Völkerschlachtdenkmal wurde zu einer Zeit (1898) erbaut, in der es eine sogenannte „Deutsche“ Bauart noch nicht gab. Diese kam erst 1919 mit Walter Gropius und Bauhaus auf. Dennoch sollte das Denkmal beeindrucken und auf keinen Fall an französische Architektur erinnern. Das fiel auch der Gruppe auf. So kamen Vergleiche, dass es aussehe aus wie eine Pyramide oder ein Tempel der Maya und Azteken.

Im Inneren des Denkmals zeigte sich die Überzeugung des Sieges der Deutschen gegen Napoleon. Vier Figuren verkörpern die vier deutschen Tugenden, dabei handele es sich jedoch weniger um „die typischen deutschen Angewohnheiten“, wie Ordentlichkeit und Pünktlichkeit, sondern vielmehr um militärische Tugenden. Die zehn Meter hohen und 400 Tonnen schweren Figuren, drei männliche und eine weibliche, stehen für “Opferbereitschaft, Tapferkeit bzw. Mut, Glaubensstärke und Volkskraft”. Die Gründe für die Entwicklung des 1. Weltkrieg erkenne man anhand dieser Figuren, erläutert Hartung. Sie repräsentierten Nationalstolz und die maßlose Überschätzung des eigenen Volkes. 

Foto: Leonie Urbanczyk

Das Völkerschlachtdenkmal

Erbaut wurde das Denkmal jedoch nicht von den zu jener Zeit herrschenden Führungspositionen, sondern von einer Eigeninitiative Leipzigs, dem „Patronenbund“, so etwas wie eine Förderverein heutzutage. Dieser Bund bekam damals ungefähr sechs Millionen Goldmark zur Errichtung des Denkmals zusammen. In der heutigen Zeit wären das gut 31 Millionen Euro. 

Wie jedes Nationaldenkmal birge auch das Völkerschlachtdenkmal ein Problem im europäischen Gemeinschaftsdenken, berichtet Frau Dr. Hartung. Die Materialen und die Bauart stellten sehr die Art des nationalsozialistischen Bauens dar. Um dennoch eine friedliche Art der Präsenz des Denkmals zu gewähren, würden auf Konzerte und Hochzeiten, also auf Vermietungen des Gebäudes, verzichtet. Nach der Besteigung des Denkmals am Ende der Führung, wofür man knapp 500 Stufen erklimmen muss, und einer stürmischen Aussicht ganz oben auf dem Denkmal, ging es weiter zum letzten Ziel des Tages: die deutsche Nationalbibliothek in Leipzig. 

Der letzte Punkt des Tages

Bei der Ankunft wollten sich nicht nur alle Schüler hinsetzen, sondern auch trocknen. Der Gang zur Bibliothek war geprägt durch Sturm und sehr starke Regenfälle, die die Laune innerhalb der Gruppe nicht wirklich ansteigen lassen hat. Angekommen im Warmen waren die meisten dann doch erleichtert. Nach der Tour durch die unterschiedlichen Lesesäle der Bibliothek kam das Lächeln auf den Gesichtern nach und nach bei allen wieder durch. Mit der Beendigung der Tour und dem nun vorhandenen Wissen, dass über 24 Millionen Bücher, CDs und andere Medienträger hier gelagert werden, ging es wieder zurück. Für einige ins Hostel, für andere in die Stadt. 

19. September 2019by Digga-Redaktion
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Auf den Spuren der Friedlichen Revolution

Eine Recherchereise

Die Schüler*innen des Geschichtsleistungskures des Friedrich-von-Bodelschwingh Gymnasiums aus Bielefeld bewegen sich in den nächsten Tagen auf den Spuren der Friedlichen Revolution. Dafür reisen sie nach Leipzig und Dresden und schauen sich wichtige Orte der Revolution von 1989 wie die Nikolaikirche in Leipzig an. Unterstützt wird das Projekt von dem Institut für politische Bildung der Auslandsgesellschaft e.V. Der genaue Titel der Reise lautet:  „(Sonder-)Wege deutscher Geschichte. Eine historisch-politische Spurensuche zwischen Diktatur(en) und Demokratie(n)”.

Foto: Leonie Urbanczyk

Stadt- und Pfarrkirche St. Nikolai, Küster Matthias Müller

Der erste Tag startete mit der Anreise nach Leipzig. Nach der doch schlauchenden Fahrt ging es kurz auf die Zimmer und dann wieder nach draußen. 

Im leichten Nieselregen machte sich der Geschichtsleistungskurs auf den Weg zur Nikolaikirche. Für die Revolution am 9. November 1989 ist sie ein unglaublich prägender Ort, auch für Küster Matthias Müller. Er ist nicht nur der heutige Küster der Kirche, sondern auch gleichzeitig ein Zeitzeuge. Vor 30 Jahren war er ein Mitglied der Jungen Gemeinde und hat die Bewegungen rund um die Friedliche Revolution miterlebt. 

„An den Schnittstellen menschlichen Lebens ist die Kirche gefragt“

Foto: Leonie Urbanczyk

Stadt- und Pfarrkirche St. Nikolai

Der Baulärm vor der Kirche ist so laut, dass das eigene Wort nicht verstanden werden kann. Die Gerüste an der Kirche zeigen, dass sie von außen erneuert wird. Nachdem die Schülergruppe jedoch eingetreten ist, verändert sich der Blick. Der Baulärm, das Bohren und Hämmern der Maschinen, verklingen und ein warmes Licht empfängt einen. Die Kirche ist in rosa- und mintfarbenen Tönen gestaltet. Unterstützt wird dies durch zusätzlich angebrachte Lichtinstallationen. Aus den lauten Unterhaltungen ist ein Gespräch im Flüsterton entstanden. “Eigentlich kann das doch keine evangelische Kirche sein, dafür ist sie viel zu schön gestaltet.“, doch es handelt sich tatsächlich um eine evangelische Kirche. 

Sie steht aber nicht nur Christen zu Verfügung sondern jedem Menschen, der einen Ort der Ruhe braucht. Dass die Kirche für jeden zugänglich ist, zeigt sich auch am Namen. „Nikolai“ kommt von „Nikolaus“ und heißt so viel wie „Sieger ist das Volk“. Sieger waren auch die Bürger der DDR, die ohne  Gewalt, die Mauer zu Fall gebracht haben. Mit Parolen wie „Keine Gewalt“ und „Wir sind das Volk“ wurde in der Nikolaikirche der Gedanke einer friedlichen Revolution verkörpert. Statt Papier wurden diese Parolen jedoch auf Textil gedruckt, erzählt Matthias Müller. Somit seien die Texte unter das Kunstgewerbe fallen und wurden von der Zensur verschont. 

Nicht nur die Nikolaikirche sondern ganz Leipzig ist eine Stadt der Veränderung. Die Einführung der Reformation im Jahr 1519,vor 450 Jahren, die Völkerschlacht vor 176 Jahren und die friedliche Revolution vor 30 Jahren. 

Foto: Leonie Urbanczyk

Stadt- und Pfarrkirche St. Nicolai

Der Wille nach Frieden und Freiheit kam in Leipzig nicht erst Ende der 80er Jahre und schon gar nicht das erste Mal auf.  Schon am Anfang der 80er Jahre versammelte sich eine kleine an jungen Menschen um zu beten. Zehn Tage lang wurde dieses weitergeführt, doch damit endete es nicht. Bis heute werden die Friedensgebete jeden Montag um 17 Uhr in der Nikolaikirche ausgeführt. 

Genau damit endet auch die Führung des Küsters, es ist 17 Uhr und Zeit für das Friedensgebet. Für Matthias ist die Kirche sehr viel mehr als ein Ort um zu beten, für ihn ist sie ein Ort, wo Menschen aufbrechen würden und anderen Menschen Mut machen. 

„Die Kirche ist für die, die niemand haben will“ 

Nach der Führung erklingt immer wieder die Anmerkung dass sich Hunger breit gemacht hat, verständlich nach der Reise und der Führung, die hauptsächlich durch Zuhören geprägt war. Aus diesem Grund wird der Tag für beendet erklärt und die Schüler können sich in Leipzig nach einem geeinigten Abendbrot umschauen. 

18. September 2019by Digga-Redaktion
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